
 
Joseph Johann 
Brodmann
1763-1848
Tischler, Klaviermacher
in Wien

Hammerflügel
1810
      
      
      Joseph 
Johann Brodmann
Joseph 
Johann Brodmann (Sohn 
des Tischlermeisters Johann Brodmann und dessen Frau Maria Elisabeth, geb. 
Schwerdt; 
 geb. 
03.09.1763 in Deuna/Eichsfeld; 
getauft 04.09.1763 in Deuna, Taufregister des 
katholischen Pfarramtes der Gemeinde »St. Peter und Paul«; 
gest. 13.05.1848 in Wien; verstarb laut Totenprotokoll im Alter von 87 Jahren an 
Brustwassersucht) 
erlernte das Tischlerhandwerk und kam 1783 nach Wien, wo er beim bekannten 
Orgel- und Instrumentenbauer
Hofmann in die Lehre ging. Am 14. Oktober 1796 
leistete er den Bürgereid in Wien und errichtete dort eine 
Klaviermacherwerkstatt, zunächst in der Landstraße (Gemeingasse 54), dann in der 
Josephstadt am Glacis 43 (heute Wien 8, Lenaugasse 10). 
      
Ab 1797 ist Brodmann in den Steuerbüchern eingetragen. Zunächst 
mit 6 fl veranlagt, stieg seine Steuerleistung kontinuierlich an und lag immer 
im Mittelfeld der Wiener Klaviermacher.  
Brodmann war einer der bekanntesten und besten Klaviermacher der 
Residenzstadt, der sich um die Vervollkommnung des Querpianos und die 
Verbesserung der Flügel-Resonanzböden verdient machte. Er war 1812 Zweiter 
Vorsteher, 1813/14 Erster Vorsteher dieses Gewerbes.
   
Nach dem Konskriptionsbogen 
starb Brodmanns erste Frau um 1794. 
Er hatte danach im August 1798 wieder geheiratet. Seine zweite Frau Barbara, 
gebürtige Eberl, starb  am 31. Januar 1820. Aus der ersten Ehe sind uns keine 
Kinder bekannt. Mit seiner zweiten Frau Barbara hatte 
Brodmann fünf 
Kinder, die bereits im frühen Alter verstorben sind.
    Im Jahr 1825 erhielt Brodmann 
ein Privileg (erloschen 1832) auf einen in drei Schichten verleimten 
Resonanzboden. Die Fasern der mittleren Schicht verliefen quer, wodurch das 
Zerreißen des Bodens verhindert werden soll. Gleichzeitig ergab sich eine 
Steifigkeit des Bodens, welche die Verwendung von Rippen unnötig machen sollte. 
Brodmanns Klaviere sind in privaten und öffentlichen Sammlungen häufig 
anzutreffen. Hervorzuheben sind ein Flügel, den Carl Maria von Webern 1813 
angekauft und Zeit seines Lebens benutzt hat (Musikinstrumentenmuseum Berlin, 
Inv. Nr. 312), und ein Pedal-Hammerflügel mit prächtiger Ausstattung im 
Empirestil von ca. 1810 (KHM Wien, Sammlung alter Musikinstrumente, Inv. Nr. SAM 
646). Sein berühmtester Schüler Ignaz Bösendorfer übernahm 1828 das Geschäft, 
das 
      heute neben 
Steinway & Sons zu den weltweit führenden Klavierherstellern gehört. Joseph Brodmann 
starb in Wien und hinterließ testamentarisch ein beachtliches Vermögen von 125 
000 Gulden.
      
        
        
          
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            Pedalhammerflügel 
            1815  | 
            
             
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            Allgemeine Wiener 
            Musik-Zeitung, 1844 
            
            
              
            
            Joseph Brodmann  | 
          
        
        
       
      
    Literatur
      
          | Allgemeine Wiener Musik-Zeitung, 
        Vol. 4, Nr. 107, 1844, S. 425. Joseph Brodmann, geb. 3. September 1763 
        in Deuna. Fortepianomacher in 
        Wien. | 
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        Österreichisches 
        Musiklexikon online. Österreichische Akademie der Wissenschaften, 
        Kommission für Musikforschung. Wien: Verl. der Österreichischen Akademie 
        der Wissenschaften.  | 
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        The Joseph Brodmann Group. The name 
        of Joseph Brodmann is a driving force behind our uniqueness and our high 
        expectation towards quality. In 18th century Vienna, he earned 
        widespread acclaim for excellence in piano making and in furthering the 
        development of piano soundboards. Among the friends and customers of the 
        Brodmann house were Ludwig van Beethoven and Carl Maria von Weber. Ignaz 
        Bösendorfer learned the high art of piano making from him and became 
        Brodmann´s most famous pupil. By 1828, his manufacturing process was 
        considered one of the most innovative and modern of its time. 
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        Wikipedia. 
        Joseph Brodmann. | 
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        Facteurs de pianos en Autriche, 
        1700-1849.
        Joseph Brodmann. | 
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        Claus-Christian Schuster. Virtuelle Lebensspuren; hier: Joseph 
        Brodmann. |