Familienforschung
Gottsleben - Gayes - Engelbarts - Voß


Home Nach oben Adam Gottsleben Anton Gottsleben Arnold Gottsleben Bernard Gottsleben Bruno Paul Gottsleben Christoph Gottsleben David B Gottsleben Eduard Gottsleben Florian Gottsleben Franz Joachim Gottsleben Georg Gottsleben Hans Joachim Gottsleben Janet Gottsleben Joachim Gottsleben Karl Gottsleben Kendra Gottsleben Lorenz Gottsleben Martin Gottsleben Paul Gottsleben Raymund Gottsleben Rudolf Gottsleben Tom Gottsleben Gottsleben Hannover Gottsleben Hildesheim Gottsleben Mainz Gottsleben Martinfeld Gottsleben Motzenrode Gottsleben Rüstungen Gottsleben Volkmarsen Gottsleben Wien Gottsleben Homeyer Gottsleben  Nehls Gottsleben  Hamburg Gottesleben Eifel Gottesleben Heiligenstadt Gottleben  Finnland Gottleben  Riga Gott(e)sleben Linien Berens  Riga George Bac Joseph Brodmann Familie Engelbarts Familie Gayes Familie Voß Familie Wedel Familie Martinet Francis Roudière


 

 

Familien Gottsleben
in Hamburg und Altona
 

Hamburg
Großes Staatswappen
 

Hamburg

Die Zeit von der französischen Revolution bis zur Reichsgründung führte Hamburg erst langsam, dann immer schneller vom Mittelalter in Richtung Moderne. Der ständisch geprägte, absolut souveräne und neutrale Stadtstaat von 1800 machte bis 1871 einem boomenden Bundesstaat mit Gewaltenteilung, Religionsfreiheit und neuer Verfassung Platz. Wie in keinem Jahrhundert zuvor strömten Menschen vom Lande in die Stadt, um nach den napoleonischen Kriegen am neu aufkeimenden Wohlstand durch die Industrialisierung und den Wirtschaftsliberalismus teilzuhaben. Reich wurden jedoch nur wenige, die meisten lebten unter elenden Bedingungen. Hamburg war schon 1806 mit 130.000 Einwohnern eine Großstadt, 1860 war die Bevölkerung jedoch bereits auf 300.000 angewachsen. Die öffentliche Infrastruktur, die - meist auf Privatinitiative - schon seit der französischen Revolution entstanden war, wurde weiter ausgebaut.

    Neue politische Strömungen wie die Arbeiterbewegung entstanden auch in Hamburg und sowohl die Demokratiebewegung als auch der Nationalismus erstarkten. In der boomenden Stadt kam es auf den Straßen häufiger zu Streiks oder stundenweise auch zu Aufruhr, während Rat und Bürgerschaft miteinander um die Modernisierung des Staates rangen.

    Hamburg wurde erst Verbündeter Preußens, dann Mitglied im Deutschen Bund, Bundesstaat im Norddeutschen Bund und schließlich Bundesstaat im Deutschen Reich. Auf dem Weg vom Mittelalter in die Moderne war Hamburg »mitten in Deutschland« angekommen. Doch auch 1871 gab es noch Aufgaben genug: weder waren die politischen Strömungen durch ein gleiches, freies und geheimes Wahlrecht versöhnt, noch ließ sich ein Ende der massiven Zuwanderung und der damit verbundenen sozialen Probleme absehen.

    Den durch die massive Zuwanderung entstandenen Problemen wurde unter anderem durch die Gründung des allgemeinen Krankenhauses St. Georg, der Hamburger Sparkasse und des Rauhen Hauses begegnet. Außerdem wurde ein öffentliches Nahverkehrssystem aufgebaut. Zunächst wurde eine Droschkenlinie nach Altona angeboten, 1830 und 1840 folgten weitere Linien. Ab 1842 war es auch möglich, mit der Eisenbahn nach Bergedorf zu fahren. Bis 1871 kommen noch Linien nach Lübeck, Altona und Berlin dazu.

    Der große Brand von 1842 vernichtete mit rund 4.000 Wohnungen ein Viertel der Innenstadt und etwa zehn Prozent der Bevölkerung wurden obdachlos. Nach der Katastrophe wurde mit dem Aufbau einer zentralen Wasserversorgung und eines Sielsystems begonnen. 1846 wurde erstmals nachts eine Straße mit Gaslaternen beleuchtet. Kurze Zeit nach der Verabschiedung der neuen Verfassung wurde Gabriel Riesser erster deutscher Oberrichter jüdischen Glaubens. Zum 1. Januar 1861 wurde die Torsperre aufgehoben, vier Jahre später der Zunftzwang. Im Mai 1849 kam Karl Marx nach Hamburg und traf Angehörige des Bundes der Kommunisten. Hamburg wurde in dieser Zeit ein bedeutender Umstiegsplatz für Auswanderer, vor allem in die Vereinigten Staaten. 1869 fand im Alten Elbpark die erste Internationale Gartenbauausstellung statt.
 

Hamburg Panorama

Hafengemälde

Jungferstieg
um 1906

________________________________________

Hafen Hamburg
um 1977

Hafengeburtstag

Speicherstadt

_____________________________________

Altona

Die Auflösung des Heiligen Römischen Reiches durch die Napoleonischen Kriege und die Mitgliedschaft im Deutschen Bund änderten für Altona - wie für das Herzogtum Holstein insgesamt - politisch wenig: es wurde weiterhin durch den dänischen König verwaltet, in die dänische Politik einbezogen und von dieser gefördert. Wirtschaftlich allerdings endete Altonas »goldene Zeit« durch die Napoleonische Kontinentalsperre abrupt: die totale Elbblockade brachte viele Handelshäuser, Reedereien und exportorientierte Gewerbe an den Rand des Ruins.

    Altona war der erste Freihafen Nordeuropas; dadurch, aber auch durch die vorausschauende Planung unter Bürgermeister Carl Heinrich Behn, die eine erhebliche Norderweiterung vorsah, erlebte die Stadt eine wirtschaftliche Blütezeit. Schleswig-Holsteins erste Kunststraße, die Altona-Kieler Chaussee, verband ab 1833 Altona und Kiel. 1839 schlug die regionale Geburtsstunde des Personennahverkehrs: die Basson’sche Pferdeomnibuslinie nahm den Betrieb zwischen Altona und Hamburg auf und trug dazu bei, den wachsenden Verkehr zwischen den Nachbarstädten zu bewältigen.

    Im Vormärz formierte sich auch in Altona, obwohl es seit 1640 immer von den dänischen Königen begünstigt worden war, Widerstand gegen die wachsenden Danisierungsbestrebungen unter Christian VIII. und Friedrich VII. Viele Altonaer bejubelten Weihnachten 1863 den Einmarsch deutscher Bundestruppen in die Stadt. Nach Dänemarks Niederlage im Deutsch-Dänischen Krieg wurden Schleswig und Holstein von Preußen und Österreich zunächst gemeinsam als Kondominium verwaltet. Mit der Gasteiner Konvention vom 14. August 1865 kam Holstein dann unter österreichische Verwaltung. Nach dem Preußisch-Österreichischen Krieg wurde Schleswig-Holstein als Ganzes 1867 zur preußischen Provinz Schleswig-Holstein und als solche 1871 Teil des Deutschen Reiches.

    Zu den dominierenden industriellen Branchen zählten Glashütten und Tabakverarbeitung, ab 1865 Eisen- und Metallindustrie, Nahrungs- und Genussmittelproduktion, Brauereien und vor allem fischverarbeitende Betriebe. 1913 ist Altona Deutschlands größter Anlandeplatz und Industriestandort für Fisch.

    Im Jahr 1889 wurden Ottensen mit Neumühlen, 1890 Bahrenfeld, Othmarschen und Övelgönne eingemeindet. Dadurch und durch die Zuwanderung infolge der Industrialisierung wuchs Altonas Bevölkerung rapide: von 40.626 im Jahr 1855 auf 143.249 Einwohner im Jahr 1890.

    Durch das Groß-Hamburg-Gesetz wurde Altona 1937 zunächst Teil des Landes Hamburg und verlor seinen Status als selbständige Gemeinde durch Eingemeindung am 1. April 1938. Im Oktober desselben Jahres wurden in Hamburg die Stadtteilgrenzen neu gezogen, Altona verlor dadurch einen Teil seines historischen Gebietes.
 

Wappen
von Altona

Altona
um 1850

Bahnhof Altona
um 1855

____________________________________________

Altona
Nobistor
um 1890
 

Altona
Schlachterbudentor
um 1890
 

Rathaus Altona
 

Gottsleben in Hamburg und Altona

Der um 1790 in Winsen an der Luhe geborene und 1876 in Hamburg verstorbene Schlachter Georg Heinrich Gottsleben ist der erste Gottsleben, den wir in Hamburg gefunden haben. Seine Eltern, der Schlachter Johann Heinrich Gottsleben und Anna Dorothea Schwemmern, blieben in Winsen und sind dort verstorben. Georg Heinrich heiratete in Hamburg die hier geborene Anna Meyer und hatte eine Tochter.

    In Altona, das bis 1864 unter Dänischer Verwaltung stand, lebten seit 1818 mehrere Schlachter namens Gottsleben. Wir finden z.B. im »Altonaischen Adressbuch für das Jahr 1833« den Schlachteramtsmeister Friedrich Wilhelm Gottsleben sowie die Kopfschlachter Johann Friedrich Gottsleben und Christoph Philipp Gottsleben.

     Der Altonaer Schlachteramtsmeister Friedrich Wilhelm Gottsleben war mit Maria Elisabeth Meyer verheiratet und hatte eine Tochter und einen Sohn. Sein Sohn Friedrich Wilhelm war Kaufmann und Sektions-Leutnant im 10. Infanterie-Bataillon der Schleswig-Holsteinischen Armee. Er ließ sich 1851 in Bahia, Brasilien, nieder und kehrte später nach Deutschland zurück, wo er in Kiel/Hamburg/Glückstadt die Exportabteilung der von Theodor Wille 1844 gegründeten Kaffe-Export-Firma leitete. Mit Leopold Diederichsen wurde er Prokurist und später Teilhaber der Firma Theodor Wille & Co. Friedrich Wilhelm Gottsleben war unverheiratet und starb am 17. Juni 1899 in Hamburg.

    Auch die beiden anderen Kopfschlachter aus Altona, Christoph Philipp Gottsleben und Johann Friedrich Gottsleben, waren verheiratet. Christoph Philipp hatte eine Tochter und Johann Friedrichs Familie ist über zwei Generationen in Altona und Hamburg nachgewiesen.

    Mit dem 1844 in Merkendorf/Holstein geborenen Carl Emil Gottsleben, der sich um 1870 in Hamburg nieder gelassen hatte, finden wir eine weitere Familie Gottsleben in Hamburg. Carl Emils Vater war Schullehrer in Merkendorf und ist dort mit seiner Frau verstorben. Carl Emil Gottsleben heiratete die 1847 in Ahrensbök geborene Juliane Ernestine Bendt. Seine Familie konnte über zwei Generationen bis 1971 in Hamburg nachgewiesen werden.

    Am 17. April 1893 nahm ein Carl Franz Gottsleben aus Hessen seine Lehrertätigkeit in Hamburg auf. Am 1. April 1898 wurde er in den hamburgischen Volksschuldienst übernommen und ein Jahr später fest angestellt. Carl Franz engagierte sich stark für die Aufnahme der Rhythmischen Erziehung in den Hamburger Lehrplan und warb erfolgreich für die Gründung einer öffentlichen Musikalien-Ausleihe in Hamburg. Die Musikbibliothek wurde dann 1915 als musikalische Volksbibliothek und eigenständige Einrichtung unter dem Namen Öffentliche Musikalien-Ausleihe gegründet und 1940 unter dem Namen Musikbücherei, später Musikbibliothek, in das System der Bücherhallen Hamburg integriert. Sein Sohn Erwin Gottsleben, der schon sehr früh im Nationalsozialistischen Lehrerbund aktiv war, wurde ebenfalls Lehrer und unterrichtete bis zu seiner Pensionierung an verschiedenen Hamburger Gymnasien.

    Im »Telefonbuch Deutschland« der Jahre 1997, 1998 und 2004 fanden wir in Hamburg noch Axel Gottsleben, Eberhard Gottsleben, Günther Gottsleben, Ilse Gottsleben, Jens Gottsleben, Joern Gottsleben, Klaus Gottsleben, Michèle Gottsleben, Philippe Gottsleben und Volker Gottsleben.
 

Altonaisches Adressbuch
für das Jahr 1833

Friedrich Wilhelm Gottsleben
Johann Friedrich Gottsleben
Christoph Philipp Gottsleben
 

Familie
Johann Heinrich GOTTSLEBEN

(um 1760-1913)


GOTTSLEBEN Johann Heinrich
Schlachter
Lebensort: Winsen/Luhe   

Quelle: Ancestry (März 2021; hier: Hamburg, Deutschland, Sterberegister, 1874-1950 <verstorbene Eheleute Schlachter Johann Heinrich Gottsleben und Anna Dorothea Schwemmern beim Tod des Sohnes Georg Heinrich Gottsleben>).

oo
SCHWEMMERN Anna Dorothea
Lebensort: Winsen/Luhe   

Quelle: Ancestry (März 2021; hier: Hamburg, Deutschland, Sterberegister, 1874-1950 <verstorbene Eheleute Anna Dorothea Schwemmern und Schlachter Johann Heinrich Gottsleben beim Tod des Sohnes Georg Heinrich Gottsleben>).

1. Gottsleben Georg Heinrich 86Jhr * .um.1790 Winsen/Luhe  Qu: Hamburg Standesamt 03 † 01.08.1876 Hamburg  Qu: Hamburg 03 Standesamt

_______________________________________________________

Generation 1


GOTTSLEBEN Georg Heinrich 86Jhr ev Schlachter
* um.1790 Winsen/Luhe Qu: Hamburg
03 Standesamt † 01.08.1876 Hamburg Qu: Hamburg 03 Standesamt Lebensorte: Winsen/Luhe Hamburg  
Eltern: Gottsleben Johann Heinrich , Schwemmern Anna Dorothea

Quelle: Ancestry (März 2021; hier: Hamburg, Deutschland, Sterberegister, 1874-1950 <Der frühere Schlachter Georg Heinrich Gottsleben; geb. um 1790 in Winsen an der Luhe; gest. 1. August 1876 in Hamburg, 86 Jahre alt; Eltern: verstorbene Eheleute Schlachter Johann Heinrich Gottsleben und Anna Dorothea Schwemmern; Ehefrau: Anna Meyer; Tod angezeigt vom Schwiegersohn Johann Heinrich Matz>, <verstorbener Schlachter Georg Heinrich Gottsleben beim Tod der Ehefrau Anna Meyer>, <verstorbene Eheleute Georg Heinrich Gottsleben und Anna Meyer beim Tod der Tochter Maria Mathilde Gottsleben>).

oo
MEYER Anna 83Jhr 6Mo ev
* 05.1793 Qu: Hamburg
03 Standesamt † 09.11.1876 Hamburg Qu: Hamburg 03 Standesamt Lebensort: Hamburg   

Quelle: Ancestry (März 2021; hier: Hamburg, Deutschland, Sterberegister, 1874-1950 <Anna Meyer; geb. um 1793, gest. 9. November 1876 in Hamburg, 83 Jahre 6 Monate alt; Eltern: Loothar Carsten Meyer und Anna Isalbe Sievers; Ehemann: verstorbener Schlachter Georg Heinrich Gottsleben; Tod angezeigt vom Schwiegersohn Rentier Johann Heinrich Matz>, <verstorbene Eheleute Anna Meyer und Georg Heinrich Gottsleben beim Tod der Tochter Maria Mathilde Gottsleben>).

1. Gottsleben Maria Mathilde 89Jhr 1Wo * 20.09.1824 Hamburg  Qu: Hamburg 03 Standesamt † 27.09.1913 Hamburg  Qu: Hamburg 03 Standesamt
 

Hamburg 03 Standesamt

Georg Heinrich Gottsleben
Todesurkunde 1886

Anna Gottsleben,
geb.
Meyer
Todesurkunde 1886

_______________________________________

Generation 2


GOTTSLEBEN Maria Mathilde 89Jhr 1Wo ev
* 20.09.1824 Hamburg Qu: Hamburg
03 Standesamt † 27.09.1913 Hamburg Qu: Hamburg 03 Standesamt Lebensort: Hamburg   
Eltern: Gottsleben Georg Heinrich , Meyer Anna

Quelle: Ancestry (März 2021; hier: Hamburg, Deutschland, Sterberegister, 1874-1950 <Maria Mathilde Gottsleben; geb. 20. September 1824 in Hamburg, gest. 27. September 1913 in Hamburg; Eltern: verstorbene Eheleute Georg Heinrich Gottsleben und Anna Meyer; Ehemann: in Hamburg verstorbener Fabrikant Johann Heinrich Matz>).

oo
MATZ Johann Heinrich 78Jhr 4Mo ev Fabrikant
* 10.1810 Hamburg Qu: Hamburg 20 Standesamt † 04.02.1889 Hamburg Qu: Hamburg 20 Standesamt Lebensort: Hamburg   

Quelle: Ancestry (März 2021; hier: Hamburg, Deutschland, Sterberegister, 1874-1950 <Rentner Johann Heinrich Matz; geb. um 1811 in Hamburg, gest. 4. Februar 1889 in Hamburg, 78 Jahre 4 Monate; Eltern: zu Hamburg verstorbene Eheleute, Zimmermann Johann Hinrich Matz und Maria Elisabeth Novoken; Ehefrau: Maria Mathilde Gottsleben>, <in Hamburg verstorbener Fabrikant Johann Heinrich Matz beim Tod der Ehefrau Maria Mathilde Gottsleben>).
 

Hamburg 20 / Hamburg 03
Standesamt

Johann Heinrich Matz
Todesurkunde 1889
 

Maria Mathilde Matz,
geb. Gottsleben
Todesurkunde 1
913
 

Familie
Friedrich Wilhelm GOTTSLEBEN

(um 1790-1899)


GOTTSLEBEN Friedrich Wilhelm
Schlachteramtsmeister
* um.1790 Lebensort: Altona   

Quellen: "Altonaisches Adressbuch für das Jahr 1820, 1821, 1822, 1823, 1824, 1825, 1826, 1827, 1829, 1832, 1833, 1837 <Friedr. Wilh. Gottsleben, Schlachteramtsmstr., Gr. Fischerstr. no 225>, 1847 <Friedr. Wilh. Gottsleben, Schlachteramtsmstr., Gr. Fischerstr. no 2>, 1852 <Friedr. Wilh. Gottsleben, Schlachtermeister, Gr. Fischerstr. 2>" und "Ancestry (März 2021; hier: Hamburg, Deutschland, Sterberegister, 1874-1950 <Schlachtermeister Friedrich Wilhelm Gottsleben und Maria Elisabeth Meyer beim Tod der Kinder>)".

oo
MEYER Maria Elisabeth

Quelle: Ancestry (März 2021; hier: Hamburg, Deutschland, Sterberegister, 1874-1950 <Maria Elisabeth Meyer und Fleischermeister Friedrich Wilhelm Gottsleben beim Tod der Kinder>).

1. Gottsleben Wilhelmine Henriette 75Jhr 8Mo * 20.07.1819 Altona  Qu: Altona Standesamt † 20.03.1895 Altona  Qu: Altona Standesamt
2. Gottsleben Friedrich Wilhelm 75Jhr 1Mo * .05.1824 Altona  Qu: Hamburg
21 Standesamt † 17.06.1899 Hamburg  Qu: Hamburg 21 Standesamt 

Kaufmann, Sektions-Leutnant im 10. Infanterie-Bataillon der Schleswig-Holsteinischen Armee. Fr. W. Gottsleben ließ sich 1851 in Bahia (Brasilien) nieder und kehrte später nach Deutschland zurück. Gottsleben leitete in Kiel/Hamburg/Glückstadt die Exportabteilung der von Theodor Wille 1844 gegründeten Kaffe-Export-Firma. Mit Leopold Diederichsen wurde er Prokurist und später Teilhaber der Firma Theodor Wille & Co. - Quellen: "Auswanderungsliste (Internet <Gottsleben, Friedrich Wilhelm, Seconde-lieutenant in the not so glorious SH-army 1848. Merchant in Bahia since 1851. Returned to Germany>)", "Siegfried Zimmermann: Theodor Wille, 1844-1969. Hamburg: Verl. Hanseatischer Merkur, 1969. (= Veröffentlichungen der Wirtschaftsgeschichtlichen Forschungsstelle e.V. Hamburg; 32). Hier über Gottsleben S. 53, 65 und 82", "Zeitschrift der Gesellschaft für Schleswig-Holstein-Lauenburgische Geschichte. Kiel [u.a.]: Univ.-Buchhandlung. Jg. 15 (1885), S. 144", "Biographische Notizen über die Offiziere, Militair-Aerzte und Beamten der ehemaligen Schleswig-Holsteinischen Armee und Marine, hrsg. von F. Möller. Kiel: Universitäts-Buchh. [in Komm.], 1885, S. 110", "Das Offizier-Corps der Schleswig-Holsteinischen Armee in den Jahren 1850 und 1851. Lübeck: von Rohden, 1865, Buch 2, S. 26", "Maritime aspects of migration. Ed. by Klaus Friedland. Köln [u.a.]: Böhlau, 1989, S. 237. (= Quellen und Darstellungen zur hansischen Geschichte/Verein für Hansische Geschichte; N.F., 34)" und "Ancestry (März 2021; hier: Hamburg, Deutschland, Sterberegister, 1874-1950 <Privatmann Friedrich Wilhelm Gottsleben; geb. um 1824 in Altona, gest. 17. Juni 1899 in Hamburg, 75 Jahre, 1 Monat alt, ledigen Standes; Eltern: Schlachtermeister Friedrich Wilhelm Gottsleben und Maria Elisabeth Meyer>)".
 

Altonaisches Adressbuch
für das Jahr 18
20

Friedrich Wilhelm
Gottsleben
Schlachteramtsmeister

Hamburg 21 Standesamt

Friedrich Wilhelm Gottsleben
Kaufmann
Todesurkunde 1899

________________________________________________________

Generation 1


GOTTSLEBEN Wilhelmine Henriette 75Jhr 8Mo ev
* 20.07.1819 Altona Qu: Altona I Standesamt † 20.03.1895 Altona Qu: Altona I Standesamt Lebensort: Altona   
Eltern: Gottsleben Friedrich Wilhelm , Meyer Maria Elisabeth

Quelle: Hamburg, Deutschland, Sterberegister, 1874-1950 <Wilhelmine Henriette Gottsleben; geb. 20. Juli 1819 in Altona, gest. 20. März 1895 in Altona, 75 Jahre alt; Eltern: zu Altona verstorbene Eheleute Schlachtermeister Friedrich Wilhelm Gottsleben und Maria Elisabeth Meyer; Ehemann: verstorbener Glasermeister Christian Friedrich Grünberg; Tod gemeldet vom Privatier Wilhelm Gottsleben>).

oo
GRÜNBERG Christian Friedrich 77Jhr 5Mo 2Wo ev Glasermeister
* 04.12.1815 Altona Qu: Altona I Standesamt † 24.05.1893 Altona Qu: Altona I Standesamt Lebensort: Altona   

Quelle: Hamburg, Deutschland, Sterberegister, 1874-1950 <Glasermeister Christian Friedrich Grünberg; geb. 4. Dezember 1815 in Altona, gest. 24. Mai 1893 in Altona, 77 Jahre alt; Eltern: verstorbene Eheleute, Glasermeister Peter Carl Friedrich Grünberg und Margaretha Frühling; Ehefrau: Wilhelmine Henriette Gottsleben; Tod gemeldet vom Privatier Wilhelm Gottsleben>, <verstorbener Glasermeister Christian Friedrich Grünberg beim Tod der Ehefrau Wilhelmine Henriette Gottsleben>).
 

Altona I Standesamt

Christian Friedrich Grünberg
Todesurkunde 1893
 

Wilhelmine Henriette Grünberg,
geb.
Gottsleben
Todesurkunde 1895
 

Familie
Christoph Philipp GOTTSLEBEN

(um 1795-1882)


GOTTSLEBEN Christoph Philipp Kopfschlachter
* um.1795 Lebensort: Altona   

Quellen: "Altonaisches Adressbuch für das Jahr 1818 <Christ. Philip Gottslebe, Kopfschlachter, Grünestr. no 183>, 1819 <Christ. Philip Gottslebe, Kopfschlachter, kl. Schmiedestr. no 146>, 1820, 1821, 1822 <Christph. Philip Gottslebe, Kopfschlachter, kl. Schmiedestr. no 146>, 1823, 1824, 1825, 1826, 1829, 1831, 1832, 1833, 1837 <Christp. Phil. Gottsleben, Kopfschlachter, Kl. Schmiedestr. no 146>, 1847 <Carl Christp. Phil. Gottsleben, Kopfschlachter, Kl. Schmiedestr. no 15>, 1852 <Christoph Philipp Gottslebe, Kopfschlachter, Kl. Schmiedestr. 15>" und "Ancestry (März 2021; hier: Hamburg, Deutschland, Sterberegister, 1874-1950 <zuletzt in Altona wohnhafte und verstorbene Eheleute, Schlachter Christoph Philipp Gottsleben und Sophie Elisabeth Harbeck beim Tod der Tochter Marie Magdalena Elisabeth Gottsleben>)".

oo
HARBECK Sophie Elisabeth ev
Lebensort: Altona   

Quelle: Ancestry (März 2021; hier: Hamburg, Deutschland, Sterberegister, 1874-1950 <zuletzt in Altona wohnhafte und verstorbene Eheleute, Sophie Elisabeth Harbeck und Schlachter Christoph Philipp Gottsleben beim Tod der Tochter Marie Magdalena Elisabeth Gottsleben>).

1. Gottsleben Marie Magdalena Elisabeth 64Jhr 3Mo 3Wo * .10.1817 Altona  Qu: Altona Standesamt † 27.02.1882 Altona  Qu: Altona Standesamt

Quelle: Ancestry (März 2021; hier: Hamburg, Deutschland, Sterberegister, 1874-1950 <Marie Magdalena Elisabeth Gottsleben; geb. 1818, gest. 27. Februar 1882 in Altona, 64 Jahre 117 Tage alt, ledigen Standes; Eltern: zuletzt in Altona wohnhafte und verstorbene Eheleute, Schlachter Christoph Philipp Gottsleben und Sophie Elisabeth Harbeck>).
 

Altonaisches Adressbuch
für das Jahr 1818

Christoph Philipp
Gottsleben

Altona Standesamt

Marie Magdalena
Elisabeth Gottsleben
Todesurkunde 1882
 

Familie
Johann Friedrich GOTTSLEBEN

(um 1805-1952)


GOTTSLEBEN Johann Friedrich Kopfschlachter, Arbeitsmeister
* um.1805 †  <.1881 Altona Lebensort: Altona   

Quellen: "Altonaisches Adressbuch für das Jahr 1829, 1831, 1832, 1833, 1837 <Joh. Friedr. Gottsleben, Kopfschlachter, Rosengang no 252>, 1847 <Joh. Friedr. Gottsleben, Kopfschlachter, Rosengang no 5>, 1852 <Joh. Friedr. Gottsleben, Arbeitsmeister, Rosengang no 5>" und "Ancestry (März 2021; hier: Hamburg, Deutschland, Sterberegister, 1874-1950 <zuletzt in Altona wohnhafte und verstorbene Kopfschlachter Johann Friedrich Gottsleben und Anna Christina Henrietta Klingbeil beim Tod der Kinder>)".

oo
KLINGBEIL Anna Christina Henrietta
†  <.1881 Altona Lebensort: Altona   

Quelle: Ancestry (März 2021; hier: Hamburg, Deutschland, Sterberegister, 1874-1950 <zuletzt in Altona wohnhafte und verstorbene Anna Christina Henrietta Klingbeil und Kopfschlachter Johann Friedrich Gottsleben beim Tod der Kinder>).

1. Gottsleben Johann Heinrich August 69Jhr 5Mo * 19.09.1828 Altona  Qu: Altona I Standesamt † 22.02.1898 Altona  Qu: Altona I Standesamt
2. Gottsleben Marie Antoinette 51Jhr 36Ta * .11.1830 Altona  Qu: Altona Standesamt † 08.12.1881 Altona  Qu: Altona Standesamt

Quelle: Ancestry (März 2021; hier: Hamburg, Deutschland, Sterberegister, 1874-1950 <Marie Antoinette Gottsleben; geb. um November 1830 in Altona, gest. 8. Dezember 1881 in Altona, 51 Jahre 36 Tage, ledigen Standes; Eltern: zuletzt in Altona wohnhafte und verstorbene Kopfschlachter Johann Friedrich Gottsleben und Anna Christina Henrietta Klingbeil; Tod gemeldet vom Drechsler Johann Heinrich August Gottsleben, wohnhaft zu Altona, Große Elbstraße 136>).
 

Altonaisches Adressbuch
für das Jahr 18
29

Johann Friedrich
Gottsleben

Altona Standesamt

Marie Antoinette Gottsleben
Todesurkunde 1881

_____________________________________________________

Generation 1


GOTTSLEBEN Johann Heinrich August 69Jhr 5Mo ev Drechsler
* 19.09.1828 Altona Qu: Altona I Standesamt † 22.02.1898 Altona Qu: Altona I Standesamt Lebensort: Altona   
Eltern: Gottsleben Johann Friedrich , Klingbeil Anna Christina Henrietta

Quellen: "Altonaisches Adressbuch für das Jahr 1852 <Joh. Aug. Gottsleben, Drechslerges., Roseng. 5>" und "Ancestry (März 2021; hier: Hamburg, Deutschland, Sterberegister, 1874-1950 <Johann Heinrich August Gottsleben; geb. 19. September 1828 in Altona, gest. 22. Februar 1898 in Altona; Eltern: die zu Altona verstorbenen Eheleute, Kopfschlachter Johann Friedrich Gottsleben und Anna Christina Henriette Klingbeil; Ehefrau: in Altona verstorbene Margarethe Henriette Johanna Plöger; Tod gemeldet vom Arbeiter August Gottsleben>)".

oo
PLÖGER Margarethe Henriette Johanna
†  <.1898 Altona Qu: Altona I Standesamt Lebensort: Altona   

Quelle: Ancestry (März 2021; hier: Hamburg, Deutschland, Sterberegister, 1874-1950 <in Altona verstorbene Margarethe Henriette Johanna Plöger beim Tod des Ehemannes Johann Heinrich August Gottsleben>).

1. Gottsleben Agathe Friederike Henriette 77Jhr 11Mo 2Wo * 23.01.1863 Altona  Qu: Hamburg 07 Standesamt † 08.01.1941 Hamburg  Qu: Hamburg 07 Standesamt †Urs: Altersschwäche

Quelle: Ancestry (März 2021; hier: Hamburg, Deutschland, Sterberegister, 1874-1950 <Rentnerin Agathe Friederike Henriette Gottsleben; geb. 23. Januar 1863 in Altona, gest. 8. Januar 1941 in Hamburg-Altona, nicht verheiratet; Todesursache: Altersschwäche; Eltern: Johann Heinrich August Gottsleben und Johanna Henriette Plöger, beide zuletzt wohnhaft in Altona; Tod wurde gemeldet von Else Karsten, geb. Gottsleben>).

2. Gottsleben Ernst Heinrich August 66Jhr 5Mo 2Wo * 01.10.1868 Altona  Qu: Hamburg 20 Standesamt † 16.03.1935 Hamburg  Qu: Hamburg 20a Standesamt
 

Altonaisches Adressbuch
für das Jahr 1852

Johann August
Gottsleben
Drechslergeselle

Altona I Standesamt

Johann Heinrich
August Gottsleben
Todesurkunde 1898

Hamburg 07 Standesamt

Agathe Friederike
Henriette
Gottsleben
Todesurkunde 1941

______________________________________________

Generation 2


GOTTSLEBEN Ernst Heinrich August 66Jhr 5Mo 2Wo lu Arbeiter
* 01.10.1868 Altona Qu: Hamburg 20 Standesamt † 16.03.1935 Hamburg Qu:
Hamburg 20a Standesamt Lebensorte: Altona Hamburg  
Eltern: Gottsleben Johann Heinrich August , Plöger Johanna Henriette

Quelle: Ancestry (März 2021; hier: Hamburg, Deutschland, Heiratsregister, 1874-1920 <Ernst Heinrich August Gottsleben; geb. 1. Oktober 1868 in Altona, 31 Jahre alt; Eltern: verstorbene Eheleute Johann Heinrich August Gottsleben und Johanna Henriette Plöger, zuletzt wohnhaft zu Altona; Heirat am 7. Oktober 1899 in Hamburg mit Wilhelmine Caroline Koch>; Hamburg, Deutschland, Sterberegister, 1874-1950 <Ruheständler Ernst Heinrich August Gottsleben; geb. 1. Oktober 1868 in Altona, gest. 16. März 1935 in Hamburg>).

oo 07.10.1899 Hamburg  Qu: Hamburg 20 Standesamt
KOCH Wilhelmine Caroline 73Jhr 2Mo lu
* 06.01.1879 Hamburg Qu: Hamburg 20 Standesamt † 07.03.1952 Hamburg Qu: Hamburg 20 Standesamt Lebensort: Hamburg   

Quelle: Ancestry (März 2021; hier: Hamburg, Deutschland, Heiratsregister, 1874-1920 <Wilhelmine Caroline Koch; geb. 6. Januar 1879 in Hamburg, gest. 7. März 1952 in Hamburg; Mutter: Anna Catharina Koch, jetzt Vogelmann; Heirat am 7. Oktober 1899 in Hamburg mit Ernst Heinrich August Gottsleben>).

1. Gottsleben August Wilhelm Siegfried Eduard * 09.03.1900 Hamburg  Qu: Hamburg 20 Standesamt

Quelle: Ancestry (März 2021: hier: Hamburg, Deutschland, Geburtsregister, 1874-1901 <August Wilhelm Siegfried Eduard Gottsleben; geb. 9. März 1900 in Hamburg; Eltern: Arbeiter Ernst Heinrich August Gottsleben und Wilhelmine Caroline Koch; Geburt wurde gemeldet von der Witwe Anna Catharina Vogelmann, geb. Koch>).

2. Gottsleben Ernst Carl Johannes Friedrich 2Wo 2Ta * 28.07.1901 Hamburg  Qu: Hamburg 20 Standesamt † 13.08.1901 Hamburg  Qu: Hamburg 20 Standesamt

Quelle: Ancestry (März 2021: hier: Hamburg, Deutschland, Geburtsregister, 1874-1901 <Ernst Carl Johannes Friedrich Gottsleben; geb. 28. Juli 1901 in Hamburg, gest. 13. August 1901 in Hamburg; Eltern: Arbeiter Ernst Heinrich August Gottsleben und Wilhelmine Caroline Koch>; Hamburg, Deutschland, Sterberegister, 1874-1950 <Ernst Carl Johannes Friedrich Gottsleben; gest. 13. August 1901 in Hamburg; Eltern: Arbeiter Ernst Heinrich August Gottsleben und Wilhelmine Caroline Koch>).
 

Hamburg 20 Standesamt

Ernst Heinrich August
Gottsleben
Wilhelmine Caroline Koch
Heiratsurkunde 1899
 

Hamburg 20 Standesamt

August Wilhelm Siegfried
Eduard Gottsleben
Geburtsurkunde 1900
 

Hamburg 20a Standesamt

Ernst Heinrich August
Gottsleben
Todesurkunde 1935
 

Familie
Johann Joachim Marcus
Adolph Jacob GOTTSLEBEN

(um 1820-1971)


GOTTSLEBEN Johann Joachim Marcus Adolph Jacob lu Schullehrer
Merkendorf Qu: Hamburg 23 Hamburg Lebensort: Merkendorf   

Quelle: Ancestry (März 2021; hier: Hamburg, Deutschland, Sterberegister, 1874-1950 <zu Merkendorf verstorbene Eheleute, Schullehrer Johann Joachim Marcus Adolph Jacob Gottsleben und Abelona Fischer beim Tod des Sohnes Carl Emil Gottsleben>).

oo
FISCHER Abelona lu
Merkendorf Qu: Hamburg 23 Standesamt Lebensort: Merkendorf   

Quelle: Ancestry (März 2021; hier: Hamburg, Deutschland, Sterberegister, 1874-1950 <zu Merkendorf verstorbene Eheleute, Abelona Fischer und Schullehrer Johann Joachim Marcus Adolph Jacob Gottsleben beim Tod des Sohnes Carl Emil Gottsleben>).

1. Gottsleben Carl Emil 46Jhr 7Mo * .04.1844 Merkendorf  Qu: Hamburg 23 Standesamt † 15.11.1890 Hamburg  Qu: Hamburg 23 Standesamt

______________________________________________________________

Generation 1


GOTTSLEBEN Carl Emil 46Jhr 7Mo lu Gerichtscontrolleur 
* 04.1844 Merkendorf Qu: Hamburg 23 Standesamt † 15.11.1890 Hamburg Qu: Hamburg 23 Standesamt Lebensorte: Merkendorf Hamburg  
Eltern: Gottsleben Johann Joachim Marcus Adolph Jacob , Fischer Abelona

Quelle: Ancestry (März 2021; hier: Hamburg, Deutschland, Sterberegister, 1874-1950 <Gerichtscontrolleur Carl Emil Gottsleben; geb. 1844 in Merkendorf, Holstein, gest. 15. November 1890 in Hamburg, 46 Jahre 7 Monate alt; Eltern: zu Merkendorf verstorbene Eheleute, Schullehrer Johann Joachim Marcus Adolph Jacob Gottsleben und Abelona Fischer; Tod angezeigt von Schreiber Ferdinand Theodor Hugo Gottsleben>; Hamburg, Deutschland, Heiratsregister, 1874-1920 <zu Hamburg verstorbener Carl Emil Gottsleben und Juliane Ernestine Bendt bei Hochzeit der Kinder>).

oo
BENDT Juliane Ernestine 75Jhr 8Mo lu
* 10.05.1847 Ahrensbök Qu: Hamburg 04 Standesamt † 12.01.1923 Groß Hansdorf Qu: Hamburg 04 Standesamt Lebensorte: Ahrensbök Hamburg  

Quelle: Ancestry (März 2021; hier: Hamburg, Deutschland, Heiratsregister, 1874-1920 <Juliane Ernestine Bendt und zu Hamburg verstorbener Carl Emil Gottsleben bei Hochzeit der Kinder>; Hamburg, Deutschland, Sterberegister, 1874-1950 <Juliane Ernestine Bendt; geb. 10. Mai 1847 in Ahrensböck, Fürstentum Lübeck, gest. 12. Januar 1923 in Groß Hansdorf, 75 Jahre 8 Monate alt; Ehemann: verstorbene Kaufmann Gottsleben; Tod gemeldet von Anne Marie Gottsleben, geb. Griem>).

1. Gottsleben Ferdinand Theodor Hugo * 01.11.1869 Ahrensbök Qu: Hamburg 23 Standesamt
2. Gottsleben Louise Helene Amalie Dorothea * 01.07.1877 Hamburg  Qu: Hamburg 01 Standesamt
 

Hamburg 23 Standesamt

Carl Emil Gottsleben
Todesurkunde 1890

Hamburg 04 Standesamt

Juliane Ernestine Gottsleben,
geb. Bendt
Todesurkunde 1
923

__________________________________________________________

Generation 2


GOTTSLEBEN Ferdinand Theodor Hugo lu Verwaltungsobersekretär
* 01.11.1869 Ahrensbök Qu: Hamburg 23 Standesamt Lebensorte: Hamburg Reinbek  
Eltern: Gottsleben Carl Emil , Bendt Juliane Ernestine

Quelle: Ancestry (März 2021; hier: Hamburg, Deutschland, Heiratsregister, 1874-1920 <Ferdinand Theodor Hugo Gottsleben; geb. 1. November 1869 in Ahrensböck, Fürstenthum Lübeck; Eltern: zu Hamburg verstorbene Carl Emil Gottsleben und Juliane Ernestine Bendt; Heirat am 27. März 1898 in Hamburg mit Anne Marie Henriette Griem>; Hamburg, Deutschland, Sterberegister, 1874-1950 <Verwaltungsobersekretär außer Dienst Ferdinand Theodor Hugo Gottsleben beim Tod seiner Ehefrau Anne Marie Henriette Griem>).

oo 27.03.1898 Hamburg  Qu: Hamburg 23 Standesamt
GRIEM Anne Marie Henriette 55Jhr 2Mo 2Wo lu
* 18.05.1876 Hamburg Qu: Hamburg 21 Standesamt † 07.08.1931 Hamburg Qu: Hamburg 21 Standesamt Lebensorte: Hamburg Reinbek  

Quelle: Ancestry (März 2021; hier: Hamburg, Deutschland, Heiratsregister, 1874-1920 <Anne Marie Henriette Griem; geb. 18. Mai 1876 in Hamburg; Eltern: Wirth Hinrich August Theodor Griem und Christiane Dorothee Elisabeth Pevestorf; Heirat am 27. März 1898 in Hamburg mit Ferdinand Theodor Hugo Gottsleben>; Hamburg, Deutschland, Sterberegister, 1874-1950 <Anne Marie Henriette Griem; geb. 18. Mai 1876 in Hamburg, gest. 7. August 1931 im Marienkrankenhaus Hamburg; wohnhaft in Reinbek; Ehemann: Verwaltungsobersekretär außer Dienst Ferdinand Theodor Hugo Gottsleben>).

1. Gottsleben August Emil 72Jhr 9Mo 2Wo * 14.01.1899 Hamburg  Qu: Hamburg 21 Standesamt † 30.10.1971 Hamburg  Qu: Hamburg Nord Standesamt
 

Hamburg 23 Standesamt

 Ferdinand Theodor
Hugo Gottsleben
Anne Marie Henriette Griem
Heiratsurkunde 1898

Hamburg 21 Standesamt

Anne Marie
Henriette Gottsleben,
geb. Griem
Todesurkunde 1
931


GOTTSLEBEN Louise Helene Amalie Dorothea lu
* 01.07.1877 Hamburg Qu: Hamburg 01 Standesamt Lebensort: Hamburg   
Eltern: Gottsleben Carl Emil , Bendt Juliane Ernestine

Quelle: Ancestry (März 2021; hier: Hamburg, Deutschland, Geburtsregister, 1874-1901 <Louise Helene Amalie Dorothea Gottsleben; geb. 1. Juli 1877 in Hamburg; Eltern: Arbeiter Carl Emil Gottsleben und Juliane Ernestine Bendt>; Hamburg, Deutschland, Heiratsregister, 1874-1920 <Louise Helene Amalie Dorothea Gottsleben; geb. 1. Juli 1877 in Hamburg, 21 Jahre alt; Eltern: Controleur Carl Emil Gottsleben und Juliane Ernestine Bendt; Heirat am 18. September 1898 in Hamburg mit Commis Friedrich Anton Christian Lambrecht; Ehe geschieden am 20. April 1910 in Hamburg>).

oo 18.09.1898 Hamburg  Qu: Hamburg 23 Standesamt
LAMBRECHT Friedrich Anton Christian 71Jhr 4Mo 2Wo rf
* 10.11.1874 Braunschweig Qu: Hamburg 23 Standesamt † 25.03.1946 Berlin Qu: Berlin Charlottenburg Standesamt Lebensorte: Braunschweig Hamburg Berlin 

Quelle: Ancestry (März 2021; hier: Hamburg, Deutschland, Heiratsregister, 1874-1920 <Commis Friedrich Anton Christian Lambrecht; geb. 10. November 1874 in Braunschweig, 23 Jahre alt; Eltern: Zigarrenmacher Heinrich Ernst August Lambrecht und Louise Friederike Wilhelmine Christiane Cramm; Heirat am 18. September 1898 in Hamburg mit Louise Helene Amalie Dorothea Gottsleben; Ehe geschieden am 20. April 1910 in Hamburg>; Berlin, Deutschland, Heiratsregister, 1874-1936 <Friedrich Anton Christian Lambrecht; geb. 10. November 1874 in Braunschweig, 35 Jahre alt; Eltern: Heinrich Ernst August Lambrecht und Louise Friederike Wilhelmine Christiane Cramm; Heirat am 20. August 1910 in Berlin mit Anna Marie Danke>; Berlin, Deutschland, Sterberegister, 1874-1955 <Friedrich Anton Christian Lambrecht; geb. 10. November 1874 in Braunschweig, gest. 25. März 1946 in Berlin>).

1. Lambrecht Juliane Louise 2Jhr 8Mo 1Wo * 19.09.1899 Hamburg  Qu: Hamburg 23 Standesamt † 27.05.1902 Hamburg  Qu: Hamburg 03 Standesamt

Quelle: Ancestry (März 2021; hier: Hamburg, Deutschland, Geburtsregister, 1874-1901 <Juliane Louise Lambrecht; geb. 19. September 1899 in Hamburg; Eltern: Commis Friedrich Anton Christian Lambrecht und Louise Helene Amalie Dorothea Gottsleben>; Hamburg, Deutschland, Sterberegister, 1874-1950 <Juliane Louise Lambrecht; geb. 19. September 1899 in Hamburg, gest. 27. Mai 1902 in Hamburg>).

2. Lambrecht Hans Heinrich Theodor Emil 27Jhr 6Mo * 02.04.1901 Hamburg  Qu: Hamburg 23 Standesamt † 03.10.1928 Berlin  Qu: Berlin XI Standesamt
 

Hamburg 01 Standesamt

Louise Helene Amalie
Dorothea
Gottsleben
Geburtsurkunde 1877

Hamburg 23 Standesamt

Friedrich Anton
Christian Lambrecht
Louise Helene Amalie
Dorothea
Gottsleben
Heiratsurkunde 1898
 

________________________________________________________________

Generation 3


GOTTSLEBEN August Emil 72Jhr 9Mo 2Wo Schornsteinfeger
* 14.01.1899 Hamburg Qu: Hamburg 21 Standesamt † 30.10.1971 Hamburg Qu: Hamburg Nord Standesamt Lebensort: Hamburg   
Eltern: Gottsleben Ferdinand Theodor Hugo , Griem Anne Marie Henriette

Quelle: Ancestry (März 2021; hier: Hamburg, Deutschland, Geburtsregister, 1874-1901 <August Emil Gottsleben; geb. 14. Januar 1899 in Hamburg [gest. 30. Oktober 1971 in Hamburg]; Eltern: Ferdinand Theodor Hugo Gottsleben und Anne Marie Henriette Griem>; Hamburg, Deutschland, Heiratsregister, 1874-1920 <Schornsteinfeger August Emil Gottsleben; geb. 14. Januar 1899 in Hamburg [gest. 30. Oktober 1971 in Hamburg]; Heirat am 7. August 1920 in Sande, Kreis Stormarn, mit der Hausangestellten Magda Hedwig Anna Maria Guldbransen>).

oo 07.08.1920 Sande  Qu: Sande Standesamt
GULDBRANSEN Magda Hedwig Anna Maria Hausangestellte
* 03.07.1900 Sande Qu: Sande Standesamt Lebensorte: Sande Hamburg  

Quelle: Ancestry (März 2021; hier: Hamburg, Deutschland, Heiratsregister, 1874-1920 <Hausangestellten Magda Hedwig Anna Maria Guldbransen; geb. 3. Juli 1900 in Sande, Kreis Stormarn; Heirat am 7. August 1920 in Sande, Kreis Stormarn, mit dem Schornsteinfeger August Emil Gottsleben>).
 

Hamburg 21 Standesamt

August Emil Gottsleben
Geburtsurkunde 1899

Sande Standesamt

August Emil Gottsleben
Magda Hedwig Anna
Maria Guldbransen
Heiratsurkunde 1920


LAMBRECHT Hans Heinrich Theodor Emil 27Jhr 6Mo Kanzleiangestellter
* 02.04.1901 Hamburg Qu: Hamburg 23 Standesamt † 03.10.1928 Berlin Qu: Berlin XI Standesamt Lebensorte: Hamburg Berlin 
Eltern: Lambrecht Friedrich Anton Christian , Gottsleben Louise Helene Amalie Dorothea

Quelle: Ancestry (März 2021; hier: Hamburg, Deutschland, Geburtsregister, 1874-1901 <Hans Heinrich Theodor Emil Lambrecht; geb. 2. April 1901 in Hamburg; Eltern: Commis Friedrich Anton Christian Lambrecht und Louise Helene Amalie Dorothea Gottsleben>; Berlin, Deutschland, Heiratsregister, 1874-1936 <Kanzleiangestellter Hans Heinrich Theodor Emil Lambrecht; geb. 2. April 1901 in Hamburg; Heirat am 17. Februar 1923 in Berlin mit Gretchen Paula Ella Franke>; Berlin, Deutschland, Sterberegister, 1874-1955 <Kanzleiangestellter Hans Heinrich Theodor Emil Lambrecht; gest. 3. Oktober 1928 in Berlin; Ehefrau: Gretchen Paula Ella Franke>). 

oo 17.02.1923 Berlin  Qu: Berlin Xc Standesamt
FRANKE Gretchen Paula Ella
* 26.10.1900 Spandau Qu: Berlin Xc Standesamt Lebensorte: Spandau Berlin  

Quelle: Ancestry (März 2021; hier: Berlin, Deutschland, Heiratsregister, 1874-1936 <Gretchen Paula Ella Franke; geb. 26. Oktober 1900 in Spandau; Heirat am 17. Februar 1923 in Berlin mit Hans Heinrich Theodor Emil Lambrecht>).
 

Hamburg 23 Standesamt

Hans Heinrich Theodor
Emil Lambrecht

Geburtsurkunde 1901
 

Berlin Xc Standesamt

Hans Heinrich Theodor
Emil Lambrecht
Gretchen Paula Ella Franke
Heiratsurkunde 1923
 

Berlin XI Standesamt

Hans Heinrich Theodor
Emil Lambrecht
Todesurkunde 1928
 

Pädagogen mit Namen Gottsleben
in Hamburg

Carl (Karl) Franz Gottsleben
(1873-1950)

Carl Franz Gottsleben (geb. 30. Juni 1873 in Helsa; gest. 3. Mai 1950 in Hamburg) nahm nach Besuch des Lehrerseminars im hessischen Homberg am 17. April 1893 seine Lehrertätigkeit in Hamburg auf. Am 1. April 1898 wurde er in den hamburgischen Volksschuldienst übernommen und ein Jahr später fest angestellt. Nach dem Ersten Weltkrieg unterrichtete Carl Gottsleben bis 1925 an der Schule Eppendorfer Landstraße 17, danach ab Schuljahr 1925/26 an der Hilfsschule Opitzstraße und ab Schuljahr 1929/30 bis zu seinem Ruhestand am 1. Juli 1931 an der Hilfsschule Ausschläger Elbdeich 3. Carl Gottsleben ließ sich - beeindruckt durch Vorführungen rhythmischer Gymnastik auf dem Hamburger Kunsterziehungstag 1905 - von dem Schweizer Emile Jaques-Dalcroze (1865-1950) in musikalisch-rhythmischer Gymnastik ausbilden, wirkte als Rhythmiklehrer in Laienkreisen und am Brahmskonservatorium und engagierte sich stark für die Aufnahme der rhythmischen Erziehung in den Hamburger Lehrplan. Im Jahre 1911 begann Gottsleben erfolgreich mit den Werbungen für die Gründung einer öffentlichen Musikalien-Ausleihe in Hamburg. Die Musikbibliothek wurde dann 1915 als eigenständige Einrichtung unter dem Namen Öffentliche Musikalien-Ausleihe (musikalische Volksbibliothek) gegründet und 1940 unter dem Namen Musikbücherei, später Musikbibliothek, in das System der Bücherhallen Hamburg integriert. Carl Gottsleben wohnte in Hamburg 19, Lastropsweg 30 I, dann Rellinger Str. 116 und ab 1939 in Immenbeck bei Buxtehude. - Carl Gottsleben heiratete am 9. April 1898 in Naumburg, Kreis Wolfhagen, Emma Auguste Biedermann (1876-1931).

Quellen: Ancestry (Hessen, Deutschland, ausgewählte Heiratsregister 1849-1930 <Lehrer Karl Franz Gottsleben; geb. 30. Juni 1873 in Helsa, Kreis Cassel, 24 Jahre alt, wohnhaft zu Rodenberg, Kreis Rinteln; Eltern: Lehrer Christoph Gottsleben zu Naumburg und dessen daselbst verstorbene Ehefrau Karolina Mathilde, geb. Löber; Heirat am 9. April 1898 in Naumburg, Hessen mit Emma Auguste Biedermann; Karl Franz Gottsleben ist am 3. Mai 1950 in Hamburg-Bergstedt verstorben>; Hamburg, Deutschland, Geburtsregister 1874-19001 <Karl Franz Gottsleben und Emma Auguste Biedermann bei Geburt des Sohnes Richard Otto Erwin Gottsleben>; Hamburg, Deutschland, Sterberegister, 1874-1950 <Lehrer außer Dienst Karl Franz Gottsleben beim Tod der Ehefrau Emma Auguste Biedermann; Heirat 1898 in Naumburg, Kreis Wolfhagen>). - Content.staatsbibliothek-berlin.de (Mai 2020; hier: Amtsblatt Hamburg <Hamburg, den 21. October 1898; Die Polizeibehörde; In den Hamburgischen Staatsverband sind aufgenommen, a) Reichsbürger: Carl Franz Gottsleben>). - Hamburger Lehrerzeitung, 1949.

    In einem Brief an William Lottig schildert Carl Gottsleben seine Begeisterung für die Rhythmische Gymnastik nach Dalcroze und sein Mitwirken beim Versuch, die Rhythmische Gymnastik in Hamburgs Schulen einzuführen.

Brief von Carl Gottsleben an William Lottig

In der Hamburger Lehrerzeitung vom August 1949 berichtet William Lottig in einem Beitrag »Neue Wege - alte Wege« über den Besuch einer Hamburger Abordnung von Schulsynode und Oberschulbehörde in der Bildungsanstalt Hellerau bei Dresden vor 1914. Die Reformpädagogen wollten die Einrichtung von Versuchsschulen in Hamburg durch das Studium neuer Schulformen vorantreiben und in unserem Fall die in Hamburg durch die Initiativen von Carl Gottsleben vorgestellte und in Dresden-Hellerau seit 1910 erstmalig praktizierte Rhythmische Gymnastik an Ort und Stelle näher kennen lernen. In dem nachfolgenden Brief an William Lottig schildert Carl Gottsleben die näheren Umstände, die nach 1905 dazu geführt haben, die Rhythmische Gymnastik nach Dalcroze und später nach dem Hellerauer Vorbild an Hamburgs Schulen einzuführen.

Carl Gottsleben, Krankenhaus Ebenezer, (24a) Hamburg, den 14.9.1949
An Herrn W. Lottig zum Beitrag
»Neue Wege - alte Wege« in der »Hamburger Lehrerzeitung«, August 1949

Sehr geehrter Herr Lottig!

Wenn, wie ich, ein 76jähriger, über 1/2 Jahr im Krankenhaus liegt
(eitrige Rippenfellentzündung) hat er nur noch Interesse an seinen
Leiden. Ausnahme: Wenn die Hamb. Lehrerzeitung kommt. Eine Freude!
Sofort wird sie durchstudiert. Noch größer ist die Freude, wenn
man darin ein Lebenszeichen Lottigs, des alten Bannerträgers der
Gesellschaft [
der Freunde des Vaterländischen Schul- und Erziehungswesens]
n
ach der Zeitwende findet. Und nochmals gesteigert
wurde meine Freude, als ich aus Ihrem Bericht sah, daß die Arbeit,
die ich als mein Lebensziel gewählt hatte, jetzt endlich die ge-
wünschte Anerkennung findet, wenn auch nicht auf der ganzen Linie;
die rhythmische Gymnastik. Sie geben Beispiele: Die Kinder auf dem
Rasen des Einbecker Jugendheimes, den Barsbütteler Kursus. Sie
erwähnen Ihren Besuch mit Fricke in Hellerau. Darf ich fragen:
"Wie hat sich dieser Besuch im Hamb. Schulwesen ausgewirkt?" -
Darf ich nun einige Ergänzungen bringen. Ich bitte Sie, diese
nicht als Ausdruck verletzten Ehrgeizes zu betrachten (sie sind
deshalb nur für Sie persönlich und nicht zur Veröffentlichung
bestimmt), sie sollen nur zur Wahrheitsfindung dienen. -
Auf dem Hamb. Kunsterziehungstag 1905 wurde rhythmische Gymnastik vor-
geführt. Ich wurde gepackt, ich erkannte sofort die große Bedeu-
tung des Dargebotenen. Mir war klar: Das ist meine Lebensaufgabe.
Ich setzte mich sofort mit Dalcroze in Genf in Verbindung, stu-
dierte seine Werke und ließ mich ausbilden. Ich veröffentlichte
einen Aufsatz in der "Päd. Reform" der als Leitartikel erschien. Ich
kämpfte im Lehrerrat (Gegner Jöde) und in verschiedenen Ausschüssen
für die rhythm. Gymnastik. So auch im pädagogischen Ausschuß.
Vergebens! Den stärksten Widerstand fand ich im Musikausschuß, des-
sen Mitglied ich war, durch - [Schulinspektor Heinrich] Fricke! Aber immer wieder kam ich
mit Anträgen, bis Fricke einmal sagte, er wäre froh, wenn er end-
lich mal von der Sache nichts mehr hören würde. - An einer Stelle
fand ich Verständnis, bei einem Nichtlehrer: Senator v. Barenberg-
Goßler. Er schickte mich auf eine Woche nach Basel zum Hospitieren
in der Baseler städtischen Höheren Töchterschule, in der auf dem
Kindergarten aufbauend, in weiter Differenzierung, hauswirtschaft-
liche Züge, Klassen für die Vorbereitung zum akademischen Studium
usw. sich anschlossen. Dort war die rh. G. von einem der engsten
Mitarbeiter von Dalcroze, Paul Böpple eingeführt und mit den größten
Erfolgen durchgeführt.

         In Hamburg wirkte ich dann in Laienkreisen
(u. a. in Vereinigungen der SPD) und erwarb Erfolge, Anerkennung
und Dankbarkeit. Math. Meyer unterstützte mich bei Versuchen,
die Wirkung der rhythm. Gymnastik auf Hilfsschüler (I) zu studieren
die ich in Verbindung mit Neumann und dem psychologischen Laborato-
rium (Phil. Seminar) unternahm. Das Brahmskonservatorium beauftragte
mich mit dem rhythm. Unterricht bei Schülern des Konservatoriums.
1913 wurde ich von Dalcroze, der inzwischen nach Hellerau übergesiedelt
war, und Dr. Dohrn zum Besuch der Festspiele in Hellerau eingeladen.
Ich berichtete darüber in einem Aufsatz in der "Pädagogischen Reform“
und begeisterte damit Wilh. Paulsen zu hellen Flammen, wie auch
Dalcroze mir mehrfach seine Anerkennung für meine Aufsätze und Ar-
beiten in Zeitschriften ausgesprochen hat -. Im weiteren Verlauf
der Zeit gelang es mir, die Hellerauerschule zu 2 Vorführungen
in Hamburg zu veranlassen, und mit einigen Mitarbeitern zur Durch-
führung zu bringen: eine für die Lehrerschaft, eine zweite für die
Öffentlichkeit. Wilh. Paulsen faßte unter dem Eindruck dieser Vor-
führung den Entschluß, seine Schwägerin in Hellerau ausbilden zu
lassen. Und nun endlich erkannte auch Heinr. Fricke die Bedeutung
der rh. G. und fuhr mit ihnen nach Hellerau. Nach seiner Rückkehr
war ich in einer anderen Angelegenheit in seinem Arbeitszimmer.
Nach der amtlichen Unterredung ergriff er spontan meine Hand und
sagte: "Herr G., ich muß Ihnen herzlich danken dafür, daß ich
durch Sie nach Hellerau gekommen bin. Es war das größte künstlerische
Ereignis meines Lebens. Ich habe mich dort in eine Ecke gestellt
und habe Tränen vergossen" … Als im 1. Weltkriege von den Deutschen
die Kathedrale von Reims beschossen wurde, weil angeblich der Turm
als Französischer Beobachtungsposten benutzt wurde, veröffentlichten
namhafte Personen in den Feindländern einen flammenden Protest gegen
die Beschießung. Er trug auch die Unterschrift von Dalcroze, der
bei Kriegsbeginn zufällig in Frankreich weilte. Nun entstand in
Deutschland eine Hetze gegen D. nicht nur gegen seine Unterschrift,
nein, vor allen Dingen gegen seine künstlerische Arbeit. Man über-
goß ihn mit Spott und Hohn, nannte ihn "Hoplamännchen", seine "Hosi-
annarufer" verwandelten sich in "Kreuzigeschreier" (z.B. die Zeit-
schrift "Jugend" und der bisherige Verfechter von D., der bekannte
Dresdner Kunstkritiker Schumann). Gegen diesen Rummel wandte sich
eine von etwa 12 Personen unterzeichnete, in ganz Deutschland ver-
breitete Erklärung, und auch ich wurde zur Unterschrift aufgefordert.
Zu meinem Erstaunen sah ich kleines Menschlein meinen Namen zwischen
denen von Prominenten. –

Aus der Zeit zwischen den Weltkriegen kann
ich erwähnen, daß ich im Seminar für rh. G. in Godesberg zu einer
Prüfungskommission zugezogen wurde, zu der auch Elfriede Feudel
gehörte. (Kennen Sie ihr ausgezeichnetes Buch?) --
Zum Schluß bitte ich Sie nochmals, mich nicht als beleidigte "Leber-
wurscht" anzusehen, sondern die Angelegenheit so zu betrachten, wie
sie gemeint ist.
Ihnen persönlich, als einem von mir stets hochgeschätzten Führer in
der "Gesellschaft" wünsche ich weiterhin körperliche und geistige
Frische und grüße Sie

gez. Ihr alter Carl Gottsleben.

_______________________________________________

Standesamt Naumburg

Karl Franz Gottsleben
Emma Auguste Biedermann
Hochzeitsurkunde 1898
 

Heinrich Emil Gottsleben,
Bruder von
Karl Franz Gottsleben
Geburtsurkunde 1876

In den alten Hamburger Lehrerverzeichnissen finden wir neben Carl Franz Gottsleben noch seinen Sohn, den Gymnasiallehrer Richard Otto Erwin Gottsleben und die Volksschullehrerin Charlotte Gottsleben, geb. Kröger.

Richard Otto Erwin Gottsleben
(1901-1982)

Richard Otto Erwin Gottsleben gehörte zu einer kleinen Gruppe der »alten Garde« die schon vor der Machtübertragung an die Nationalsozialisten in Hamburg, insbesondere im NSLB [Nationalsozialistischen Lehrerbund] aktiv gewesen war. Diese Gruppe, zu der auch Heinrich Hehn und Guido Höller zählten, führte einen erbitterten Kampf gegen den von Gauleiter Karl Kaufmann protegierten neuen Gauamtsleiter des NSLB, Willi Schulz, gegen den sie vor das Parteigericht zog. Diese Auseinandersetzung war für sie nicht zu gewinnen und so machte auch Erwin Gottsleben im Hamburger Schulwesen keine Karriere. Bemerkenswert war, wie sich Gottsleben im Entnazifizierungsverfahren äußerte.

    Erwin Gottsleben wurde am 22.5.1901 in Hamburg als Sohn des Lehrers Carl Gottsleben geboren. Nach dem Besuch der Volksschule wechselte er zur Oberrealschule auf der Uhlenhorst, an der er 1920 die Reifeprüfung bestand. Danach begann er an der Universität Hamburg Chemie zu studieren, wechselte danach an die Universitäten Leipzig und Jena.

    In seinem handgeschriebenen Lebenslauf beschrieb er, wie sich im Laufe der Studienzeit sein Berufswunsch veränderte, deutlich wurde aber auch, wie sehr die ökonomische Situation in der Weimarer Republik und die materiellen Einschränkungen diese Generation belasteten: »Schon seit Beginn meiner Studienzeit tendierte meine Neigung weniger auf den Beruf des Chemikers in der Industrie als vielmehr auf den Beruf des Lehrers der Naturwissenschaften. Ich hatte aber den Chemikerberuf gewählt, weil die Aussichten für die Oberlehrerlaufbahn damals gar zu trostlos waren. In Jena nahm ich jedoch die Gelegenheit wahr, bei dem Senior der Herbartischen Schule, Wilhelm Rein, pädagogische Vorlesungen zu hören. Die Pädagogik nahm seitdem einen erheblichen Teil meines Interesses in Anspruch.«

    1923 entschied Gottsleben dann, sich auf den Lehrerberuf zu konzentrieren. Er nahm als zweites Fach Biologie dazu und legte vom 9. bis zum 11. November 1925 die wissenschaftliche Prüfung für das Lehramt an den höheren Schulen an der Universität Hamburg ab. Zur Prüfungskommission gehörten, wie bei vielen anderen auch, Prof. Gustaf Deuchler, der spät ein glühender Nationalsozialist wurde, und Prof. William Stern, Psychologe, der als Jude nach 1933 emigrieren musste.

    Den Vorbereitungsdienst absolvierte Gottsleben an der Oberrealschule Eppendorf, wo er von seinem Anleiter, Laurits Olufsen, keinen sonderlich guten Bericht erhielt: »Nach meiner Erfahrung ist Herr Gottsleben eine verschlossene, schwer zugängliche, auch wohl eigenwillige Natur. Sein Unterricht ist, nachdem eine anfängliche, recht große Unbeholfenheit mehr und mehr überwunden ist, befriedigend, zum Teil sogar recht gut. Anzuerkennen ist, daß er auch im Laufe der Zeit dauernd sich gebessert hat. Zusammenfassend kann gesagt werden, daß er sehr wohl die Fähigkeit besitzt den Stoff in verständiger und angemessener Form an die Jugend heran zu bringen. Leider entsprachen die erzielten Erfolge meist nicht der großen Mühe, die er sich offenkundig mit seinen Schülern machte. Es liegt dies an einer bedauernswerten Unfähigkeit die Disziplin zu handhaben. Trotz ungewöhnlich häufiger Belehrungen, Vorhaltungen und Deutungen meinerseits ist es ihm wohl nur selten gelungen, in einer Klasse wirklich festen Fuß zu fassen. Die Mißerfolge auf diesem Gebiete seiner Tätigkeit sind nach meiner Meinung besonders auf sein zaghaftes, unentschlossenes Auftreten vor der Klasse zurückzuführen, nicht aber auf Mangel an Interesse und Anteilnahme für die Jugend.«

    Nach bestandener Prüfung setzte Erwin Gottsleben seine Studien an der Universität Hamburg fort, um auch die Lehrbefähigung für Erdkunde zu erwerben. Er studiert dafür bei dem Hamburger Geographie-Professor Siegfried Passarge. Da Gottsleben im Hamburger Schuldienst als Hilfslehrer beschäftigt war, benötigte er für sein Examensprojekt eine sechswöchige Beurlaubung, um im nördlichen Finnland eine ausgedehnte Exkursion machen zu können. Dafür schrieb ihm Prof. Passarge eine wärmste Befürwortung, in der er darauf hinwies, dass Gottsleben für dieses Projekt sogar Finnisch gelernt hatte. Der Antrag wurde am 6.2.1931 von Oberschulrätin Emmy Beckmann genehmigt.

    Inwieweit Erwin Gottsleben durch die Arbeit bei Siegfried Passarge auch weiter ideologisch beeinflusst wurde, ist nicht verbrieft. Auffällig war Passarge bereits in den 1920er-Jahren durch antisemitische Äußerungen geworden, 1929 wurde er der »Judenfresser-Propaganda« beschuldigt und hatte zahllose Ausfälle gegen »wissenschaftliche Schädlinge« und »Charakterkrüppel«. Am 1.11.1933 wurde Passarge trotz Aufnahmesperre in die NSDAP aufgenommen, wofür er sich bei Martin Bormann bedankte. Er unterschrieb auch das »Bekenntnis der Professoren an den deutschen Universitäten und Hochschulen zu Adolf Hitler und dem nationalsozialistischen Staat«.

    Erwin Gottsleben trat am 1.12.1931 in die NSDAP ein, nachdem er schon einmal 1927-1928 NSDAP-Mitglied gewesen war. Seit dem 1.1.1932 war er auch Mitglied im NSLB und arbeitete als Kreisleiter, vom 1.2.1933 an auch als Leiter der Fachschaft für höhere Schulen.

    Wie viele andere seiner Generation lebte Erwin Gottsleben am Ende der Weimarer Republik in einem unsicheren Beschäftigungsverhältnis. Am 14.8.1931 hatte er die Kündigung als Tariflehrer bekommen, wurde ab dem 1.10.1931 mit halber Stundenzahl als Hilfslehrer beschäftigt. Um materiell abgesichert zu sein, arbeitete Gottsleben dann noch an einer privaten Mädchenschule. Am 20.3.1933 wurde die Kündigung zurückgezogen, Erwin Gottsleben lehrte seit 1929 an der Klosterschule.

    Interessant ist, wie Gottsleben in einem von der Klosterschule herausgegebenen Buch beschrieben wurde, in dem Barbara Brix den Lehrer der Klosterschule, Walter Bacher porträtierte, der Jude und Sozialdemokrat war und 1933 in das Fadenkreuz der Nationalsozialisten geriet: »1929 war Erwin Gottsleben an die Schule gekommen. Auch er trug zu dem Stimmungsumschwung bei: 'Groß, schlank, blauäugig, sportlich und SA-Mann. Er war der Prototyp der neuen Zeit, und viele Herzen, auch solche, die vorher Dr. Bacher gehört hatten, flogen nun ihm zu.« Laut seiner Personal- und Entnazifizierungsakte gehörte Gottsleben der SA nicht an, trat in der Schule aber, ebenso wie Heinrich Hehn, in NS-Uniform auf, wie auf einem Kollegiumsbild zu sehen ist. Von Hehn wissen wir auch, dass es an der Klosterschule schon vor 1933 eine NSDAP-Gruppe gegeben hatte. Hehn brüstete sich in einem Schreiben an den Senator für Kulturangelegenheiten, »sehr geehrter Parteigenosse von Allwörden«, damit, dass die Klosterschule »die älteste nationalsozialistische Zelle an den höheren Schulen Hamburgs überhaupt« besessen hätte. Stolz nannte Hehn die Namen der Parteigenossen dieser Zelle: »Hehn, Gottsleben, Schwabe, Löhr, Henningsen.« Diese Gruppe war dann auch verantwortlich für die Suspendierung und Entlassung ihres jüdischen Kollegen, Walter Bacher, der seit 1927 Lehrer an der Klosterschule gewesen war. »Am 26.5.1933 wurde Dr. Bacher auf Drängen antisemitischer Kollegen beurlaubt. Nach neunwöchiger Wartezeit, in der es ihm trotz mehrfacher Eingaben nicht gelang, persönlich gehört zu werden oder die Gründe für die plötzliche Beurlaubung zu erfahren, erfolgte unter dem 29.Juli seine Entlassung.«

    Erwin Gottsleben hatte als Funktionär im NSLB mit Heinrich Hehn und Guido Höller eng zusammengearbeitet. Die Auseinandersetzung zwischen den alten NSLB-Funktionären, die sich auch als »alte Garde« sahen und bezeichneten, ist ausführlich in der Biografie Heinrich Hehn beschrieben worden. [...] Ein Sakrileg war sicherlich auch, dass Erwin Gottsleben im Beisein der neuen Hamburger NSLB-Führung den Besuch des NSLB-Reichsführer Hans Schemm nutzte, um diesen zur Parteinahme für die Gruppe der »alten Kämpfer« zu veranlassen. Daraufhin wurde Gottsleben seines NSLB-Amtes enthoben. Gleichwohl ernannte die NS-Landesunterrichtsbehörde Erwin Gottsleben am 1.6.1938 zum Studienrat. Anders als Heinrich Hehn wurde Gottsleben auch nicht aus der NSDAP ausgeschlossen. 1939 wurde Gottsleben Soldat, wobei er auch bei der Wehrmacht keine Karriere machte, sondern lediglich zum Unteroffizier befördert wurde.17 Am 15.5.1940 wurde Erwin Gottsleben durch mehrere Bombensplitter schwer verwundet, lag lange Zeit im Lazarett Bad Ems, nahm am 11.1.1941 für einige Monate den Schuldienst an der Klosterschule wieder auf, um dann wieder in den Krieg zu ziehen, allerdings mit dem Ziel, »Wehrmachtbeamter« zu werden.

    Am 20.6.1945 bekam Erwin Gottsleben im Namen der britischen Militärregierung das Entlassungsschreiben. Da er sich noch in kurzer Kriegsgefangenschaft befand, wurde die Entlassung von Senator Landahl am 22.2.1946 noch einmal bestätigt. Es erfolgte ein Entnazifizierungsverfahren, in dem Gottsleben ausführlich seinen nationalsozialistischen Werdegang begründete. Daraus soll zitiert werden, weil Gottsleben anders als viele aktive Nationalsozialisten argumentierte: »Es liegt mir fern, meine frühere Mitgliedschaft zur NSDAP zu leugnen. Jedoch bitte ich, aufgrund des folgenden Berichtes über meine politische Entwicklung die Maßnahme meiner Entlassung einer Revision unterziehen zu wollen.«

    Die Gründe für seinen Parteieintritt erklärte Erwin Gottsleben so: »Da ich in erster Linie pädagogisch und wissenschaftlich eingestellt bin, hatte ich mich mit politischen Auseinandersetzungen wenig befasst. Jedoch sah ich die Gefahr, dass unser Volk in Parteienzersplitterung und wirtschaftlicher Not zu Grunde ging. Das Versprechen der NSDAP, Deutschland zur Einigkeit und zu wirtschaftlichem Wohlstand zurückzuführen, fand meinen Glauben, und so trat ich der Partei bei, in der sicheren Erwartung, dass sie ihre Versprechen wahr machen würde. Egoistische Motive trieben mich nicht, konnten es damals auch nicht.«

    Im Weiteren bezog sich Gottsleben dann offenbar auf seine subjektiven NSLB-Erfahrungen in Hamburg: »Alsbald nach der Machtübernahme musste ich mit Enttäuschung feststellen, dass eine ungeheure Diskrepanz bestand zwischen Wort und Tat. Aus der Einigkeit wurde Gleichschaltung und Unterdrückung, aus dem Kampf gegen das Bonzentum entstand eine noch viel krassere Bonzokratie. Das führte zu Auseinandersetzungen grundsätzlicher Art, die mich 1934 mein Amt im NSLB kosteten. Um in der immer mehr militarisierten Zwangs-HJ ein idealistisches Gegengewicht zu bilden, arbeitete ich für kurze Zeit in der HJ mit, scheiterte jedoch auch dort. (...) Während des Krieges, in dem ich als grundsätzlicher Gegner des militaristischen Systems stets Schwierigkeiten hatte, arbeitete ich von 1943 bis 1945 als Lehrer bei Luftwaffenhelfern der Flak, und zwar in Uniform. Auch hier scheiterten meine Versuche, die Jungen, die wie Erwachsene behandelt und schikaniert wurden, zu erziehen, an der Verständnislosigkeit der Offiziere. So hatte ich mich bis zum Ende des Krieges zu einem scharfen Gegner des Regimes entwickelt, wie mir mehrere Zeugen bestätigen.« Interessant, weil vergleichsweise ungewöhnlich und dem Anschein nach für mich ein Versuch, den eigenen Werdegang zu reflektieren und nicht nur vorgeschobene Argumente aufzureihen, um wieder in den Schuldienst zu gelangen, Gottslebens Erklärung: »Für mich hatte dieses Ende des Krieges die Konsequenz, dass ich meinen Beruf, den ich aus Begeisterung und Liebe ergriffen hatte, verlor. Aber es war eine Konsequenz, die ich innerlich hätte bejahen müssen, wenn ich noch überzeugter Nationalsozialist wäre. Obwohl dies seit langem nicht mehr der Fall ist, habe ich mir selbst ein Jahr des Schweigens und der Besinnung auferlegt, ehe ich diesen Schritt unternehme und um Revision bitte, ein Jahr, in dem ich, solange ich gesund war, in körperlicher Arbeit auf dem Lande meine Familie kärglich über Wasser hielt. Die Folgen meiner Kriegsverletzungen machten es mir jedoch unmöglich auf die Dauer von körperlicher Arbeit zu existieren.«

    Am Ende machte Erwin Gottsleben, der ohne anwaltliche Beratung schrieb, entweder etwas sehr Geschicktes oder zeigte eine tatsächliche Weiterentwicklung: »Auf die Gefahr hin, dass man mich zu Unrecht zu denjenigen zählt, die gegen ihre wirkliche Überzeugung vorgeben, den Willen und die Absichten der Besatzungsmacht und der demokratischen deutschen Kreise unterstützen zu wollen, muss ich noch eine Erklärung abgeben. Ich bemerke dazu, dass ich meine volle Überzeugung ausdrücke, Heuchelei und Unehrlichkeit hat mir noch niemand vorwerfen können.

1.) Die Ereignisse haben gezeigt, dass eine autoritäre Staatsführung ein Volk nur ins Unglück stürzen kann.
2.) Nur eine demokratische Staatsform kann Glück und Wohlstand bringen.
3.) Auch wer diese beiden Sätze nicht anerkennt, muss, wenn er seinen klaren Verstand noch besitzt, einsehen, dass offener oder geheimer Widerstand Wahnsinn sein würde.
4.) Die Konsequenz dieser drei Sätze ist loyale Mitarbeit. Ich bin dazu bereit und bitte mir Gelegenheit zu geben, meine Bereitschaft in die Tat umzusetzen.«

    Der Beratende Ausschuss fasste am 24.3.1947 den Beschluss: »beim heutigen Stand der politischen Säuberung fühlt sich der Beratende Ausschuss noch nicht berufen, eine Milderung des Urteils vorzuschlagen. Gottsleben ist durch seine Mitgliedschaft seit 1927 bzw. 1931 zu stark belastet, umso mehr, als er noch 1937 in der HJ die Leitung von Schulungsabenden übernahm. Wir haben uns allerdings aus seinen Aussagen, sowie aus Gutachten überzeugt, dass er sich keiner menschlichen oder politischen Gemeinheiten schuldig gemacht hat und nehmen auch seine heutigen Bemühungen in der FDP zur Kenntnis.« Am 2.6.1948 befasste sich der Berufungsausschuss mit dem Fall Gottsleben. Der Ausschuss stellte zwar fest: »Es kann keinem Zweifel unterliegen, dass Gottsleben als ein sehr altes Mitglied der NSDAP der NS-Ideologie stark verfallen war. Andererseits ist es auffallend, dass Gottsleben in der NSDAP kein Amt bekleidete. Mehrere seiner Kollegen, die ihn seit langen Jahren vor 1933 kennen, stellen ihm ein gutes Leumundszeugnis aus. Nach diesen Leumundszeugnissen erschien es glaubhaft, dass Gottsleben bereits im Jahre 1934 das Amt im NSLB wegen grundsätzlicher Meinungsverschiedenheiten niederlegte und dass er sich innerlich vom Nationalsozialismus gelöst hat.« Dies halte ich nun allerdings für eine Fehlinterpretation. 1934 ging es um eine Richtungsentscheidung der Arbeit innerhalb des NSLB. Und dabei gehörte Erwin Gottsleben zu einer ideologisch dogmatischeren, wenig kompromissbereiten Richtung. Dass Erwin Gottsleben sich im Laufe der Jahre und der Erfahrungen mit dem Nationalsozialismus, insbesondere aber im Kontext seiner antimilitaristischen Haltung vom Nationalsozialismus enttäuscht und ernüchtert abgewandt hatte, kann angenommen werden.

    Der Berufung wurde stattgegeben, der Wiedereinstellung Erwin Gottsleben stand nichts im Wege. Er wurde in Kategorie IV, Mitläufer, eingestuft und wieder in den Schuldienst eingestellt, erst als Angestellter, ab 1953 wieder als Beamter. Seinen Dienst begann er am 19.8.1948 am Charlotte-Paulsen-Gymnasium. Später wechselte er an die Oberschule für Jungen St. Georg und an das Matthias-Claudius-Gymnasium. Zwischendurch stand es um die Gesundheit Gottslebens nicht gut, er litt unter Nachwirkungen seiner Kriegsverletzungen. Schulleiterin Musold schrieb besorgt, »seine Gedächtnisschwäche wirkt oft erschreckend«.

    Am 15.2.1966 wurde Erwin Gottsleben noch zum Oberstudienrat ernannt, ein halbes Jahr später sollte er in den Ruhestand versetzt werden, erhielt aufgrund des Lehrermangels aber noch einen Lehrauftrag für ein weiteres Jahr. Am 31.7.1967 setzte er sich dann endgültig zur Ruhe.

    Erwin Gottsleben wohnte in Hamburg-Blankenese, Witts Allee 23, danach in Wedel, zuerst Rosenstraße 23, später Mollers Park 8. - Erwin Gottsleben starb am 21. Juni 1982.

Quellen: Ancestry (Hamburg, Deutschland, Geburtsregister 1874-19001 <Richard Otto Erwin Gottsleben, geb. 20. Mai 1901 in Hamburg, gest. 21. Juni 1982 in Wedel/Holstein; Eltern: Karl Franz Gottsleben und Emma Auguste Biedermann; 1. Ehe geschlossen 1934, 2. Ehe geschlossen 1952 in Vöhringen/Iller>). - Erwin Gottsleben. In: Hans-Peter de Lorent: Täterprofile. Die Verantwortlichen im Hamburger Bildungswesen unterm Hakenkreuz und der Zeit nach 1945. Bd. 2. Hamburg: Landeszentrale für politische Bildung, 2017, S. 369-377. - Hamburger Lehrerverzeichnisse 1922/23 bis 1938/39 und 1953/54 bis 1962/63. - Uwe Schmidt: Lehrer im Gleichschritt. Der Nationalsozialistische Lehrerbund Hamburg. Hamburg: Hamburg Univ. Pr., 2006, S. 16 u. 59 ff. - Barbara Brix: "Land, mein Land, wie leb' ich tief aus dir": Dr. Walter Bacher - Jude, Sozialdemokrat, Lehrer an der Klosterschule / [Hrsg. vom Gymnasium Klosterschule, Hamburg]. Hamburg: Dölling u. Galitz, 1997. S. 17: »1929 war Erwin Gottsleben an die Schule gekommen. Auch er trug zu dem Stimmungsumschwung bei: Groß, schlang, blauäugig, sportlich und SA-Mann. (Die Angabe über die Dauer seiner Parteizugehörigkeit wurde später aus seiner Personalakte herausgeschnitten.) Er war der Prototyp der neuen Zeit, und viele Herzen, auch solche, die vorher Dr. Bacher gehört hatten, flogen nun ihm zu.« - Elena Makarova, Sergei Makarov u. Victor Kuperman: University over the abyss : the story behind 520 lecturers and 2430 lectures in KZ Theresienstadt 1942 - 1944 / 2. ed., corr. and expanded with the aid of feedback from survivors. Jerusalem: Verba Publ., 2004, S. 347.

    Zur nationalsozialistischen Schulpolitik in Hamburg vgl. Uwe Schmidt: Hamburger Schulen im "Dritten Reich" / hrsg. von Rainer Hering. Hamburg: Hamburg Univ. Pr., 2010. 2 Bde (Beiträge zur Geschichte Hamburgs ; 64).

__________________________

Standesamt Hamburg 21a

Richard Otto Erwin Gottsleben
Geburtsurkunde 1901
 

Charlotte Gottsleben
(1908-1986)

Charlotte Gottsleben (geb. Kröger; * 13. Oktober 1908, † 04. April 1986 in Hamburg) unterrichtete im Schuljahr 1953/54 an der Schule Waitzstraße 31 (Grundschule und Praktische Oberschule) und wechselte zum Schuljahr 1955/56 nach Othmarschen an die Schule Klein Flottbeker Weg 64 (Grundschule und Praktische Oberschule). Charlotte Gottsleben wohnte in Hamburg-Nienstedten, Nienstedter Marktsplatz 23.
Quelle: Hamburger Lehrerverzeichnisse 1922/23 bis 1938/39 und 1953/54 bis 1962/63.
 

Traueranzeige im
Hamburger Abendblatt
vom 9. April 1986
 

Michèle Gottsleben
(geb. 1949, née Gayes)

Nach Studium in Montpellier und an der Universität Hamburg unterrichtete die Studienrätin Michèle Gottsleben (née Gayes, geb. 19. November 1949 in Carcassonne) von 1977 bis zu ihrer Pensionierung im Jahr 2010 Deutsch und Französisch in Hamburg, zuerst am Gymnasium Heegen (HH-Rahlstedt), danach am Gymnasium Farmsen.

Stand: März 2021
Klaus Gottsleben
Copyright © gottsleben-genealogie.de/com