Ursprung des Namens
Gott(e)sleben / Gottleben
Familienname
Gott(e)sleben/Gottleben
(Herkunft, Etymologie, Schreibweise)
Der
mitteldeutsche
Familienname Gott(e)sleben/Gottleben
lässt sich bis ins späte Mittelalter zurückverfolgen und ist erstmals 1320 mit Hartmannus
Goddeleve im ältesten Bürgerbuch der Stadt
Hannover quellenmäßig belegt.
1359 finden wir in
einer Schlichtungsurkunde zwischen dem südlich von Kassel gelegenen
Zisterzienser-Kloster Haina und Ritter Gumpracht
Vogt (Foid) von Geismar (Geysmar) einen weiteren Hinweis auf den Namen
Gott(e)sleben/Gottleben. In der Urkunde verzichtet Ritter Vogt auf Ansprüche der in
seinem Gericht Geismar gelegenen Güter, Nutzungen und Rechte des Klosters Haina
und dessen Gotteslehen (gotslehin) genannten, in den Wirtschaftshöfen des
Klosters lebenden Leute.[]
Danach taucht unser Name 1434 im Urkundenbuch der
Stadt Quedlinburg wieder auf (Thomas
van Gotleben; auch eingetragen als Thoman von Goclieb).
Siebzig Jahre später
wird 1503, 1508 und 1516 in den Urkundenbüchern der Klöster von Eschwege
ein im obereichsfeldischen Geismar ansässiger Altermann Hans Gotzleben (auch
Gotslebben und Gottisleben geschrieben) erwähnt.] 1512
finden wir in
Allendorf an der Werra
den urkundlichen Nachweis eines Claus Gotsleben
und 1571 erfolgt die
Aufnahme des Turmwächters (Turmplaser) Hans Gotleben aus Staßfurt (Stasfurt) in
den Besoldungsstaat Ludwig des Älteren, Landgraf in Oberhessen. 1575/80 werden in den Rechnungsbüchern derer von Boyneburg-Honstein die im eichsfeldischen
Motzenrode ansässigen Anna Gotslebin und
Melchior Gotsleben genannt.[6]
In den Matrikeln der Universitäten Marburg und Jena wird 1574,
1579 und im Sommersemester 1586 ein
Johann(es) Gottsleben (Gotslebius, auch Theobius
genannt) geführt.jungen
lutherischen mit dem Erwerb des akademischen Grades eines Magister artium
abgeschlossen und im Frühjahr 1586 einen jungen
adligen Herrn oder wohlhabenden Bürgersohn als Hauslehrer und Mentor zum Studium nach Jena begleitet. E
1589
Anna Maria aus der angesehenen Beamtenfamilie Hoen.
Johann
Bernhard Gottsleben war
bis zu seinem und seiner Familie Pesttod 1635
erster Pfarrer in Dillenburg.
Der Familienname
Gottsleben starb mit ihm in Nassau-Dillenburg aus.
Die Schreibweise Gottleben,
die wir bereits seit 1571 durch den Turmwächter Hans Gotleben aus
Oberhessen kennen,
finden wir 1610 wieder in Lübeck.
Der Kaufmann Valentin Gottleben (* um 1580;
† 20.02.1645 in Lübeck), der auch unter den
Namensvarianten Gottlebend, Godtlebent,
Godtlevendt, Gudtleventh, Gottleue, Gottleve, Gottlieb und Gottleuens
in Dokumenten geführt wird,
erwarb 1610 die Bürgerrechte in Lübeck und heiratete am 23.
September 1612 in zweiter Ehe Catharina Lütkens (* um 1592 in Lübeck;
† in Lübeck).
Ihre Söhne Johann (* 08.01.1620 in Lübeck;
† 15.11.1684 in Riga. Dockmann, Ältermann der Grossen Gilde und
Ratsherr) und Gabriel
(* 1625 in Lübeck;
† 10.08.1673 in Björneborg. Kaufmann und Ratsherr) verließen im
Dreißigjährigen Krieg Lübeck und suchten ihr Glück in Riga und Finnland. Johann Gottleben wurde Bürger in Riga und
Gabriel Gottleben, nach einem
Aufenthalt in Turku (schwed. Åbo), Bürger in Pori (schwed. Björneborg).
Die rigaische Linie Gottleben, die 1671 durch Heirat der Catharina Gottleben
(* 1653 in Riga;
† 1689 in Riga) mit
Hans Hinrich Berens
(* 23.11.1643 in Rostock;
† 10.04.1701 in Riga) die einflussreiche Familie
Berens gründete, starb aus, die finnische Linie Gottleben lässt sich
noch
bis in die Gegenwart verfolgen.
Im 17. Jahrhundert lebte ein
Georg Gottleben (* um 1611 in
Lübeck, † 11.07.1671) im Kirchspiel Bornhöved/Holstein. Der ziemlich ungewöhnliche Familienname Gottleben und die
in Lübeck ansässigen Familien Valentin und Adrian Gottleben sprechen für
einen möglichen familiären Zusammenhang. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird Georg Gottleben
ein Sohn von Valentin Gottleben sein, der in erster Ehe mit der im
November 1611 verstorbenen N.N. Timm verheiratet war. Georg Gottleben
studierte Theologie an den Universitäten Rostock und Wittenberg. Seinen Magister
erhielt er im Februar 1641 an der Universität
Wittenberg, wo er als Respondent eine öffentliche Prüfung unter dem
Vorsitz des lutherischen Theologen und Rektors der Universität Wittenberg,
Wilhelm Leyser, ablegte. Danach finden wir Georg Gottleben wieder in
Lübeck. Hier wirkte er bis ca. 1653 als Bibliothekar der Stadtbibliothek
und wohl auch als Lehrer am Katharineum. Ab 1653 wird er als Diaconus zu
Segeberg geführt. Am 25. August 1661 übernahm er die wohl besser dotierte
Stelle des Predigers im Kirchspiel Bornhövede/Holstein, die er bis zu
seinem Tod im Juli 1671 bekleidete.
Der Name Gottleben ist heute (2014) in
Deutschland nicht mehr nachgewiesen.
Nach
den bisherigen Erkenntnissen ist der Familienname Gott(e)sleben/Gottleben
ein
Herkunftsname nach dem Ortsnamen
Kutzleben, alt Gozzenleber/Gozzenleba, Kreis Weißensee in
Thüringen. Herkunftsnamen nach Ortsnamen sind im allgemeinen zu den Namen
derjenigen Orte - heute bisweilen Wüstungen - gebildet, aus denen die
betreffenden Personen zugezogen sind. Der Ortsname Kutzleben
wie auch der gleich lautende Name des Adelgeschlechtes von Kutzleben
leitet sich ab von dem Eigennamen Chuzzo. Der Namensteil -leben
(lev = Erbe, Hinterlassenschaft) kommt
immer im Zusammenhang mit Eigennamen vor und bedeutet Erbhof oder Sitz des
jeweiligen Vornamenträgers. Der vordere Namensteil des Familiennamens
Gott(e)sleben/Gottleben könnte sich auch auf die Sippe eines Grundherren
beziehen. Der Namensteil -leben (althochdeutsch leiba, niederdeutsch
-lev(e), -loff und nordisch -lev, -löf) gehört zu den häufigsten Bestandteilen
deutscher Ortsnamen, besonders dicht im Nordteil von Alt-Thüringen.
Rudolf Zoder und Albert Heintze nennen als weiteren Ortsnamen Gottleuba[], Kreis Pirna in
Sachsen und Max Gottschald einen wohl untergegangenen
Ort Kurzleben, alt Cortlever.
Auszuschließen
ist auf jeden Fall die Vermutung, der Familienname Gott(e)sleben/Gottleben ließe sich ableiten von der
Eigenschaft »ein gottgefälliges Leben führen«.
Im
Laufe der Jahrhunderte hat sich die Schreibweise des heutigen Familiennamens
Gott(e)sleben mehrfach
verändert. Aufgespürt haben wir die Namensformen Goddeleve (auch Godeleve),
Gottleve, van Gotleben (auch von Goclieb), Gottsleb, Gotslebius (latinisierte Form von Gottsleben,
auch Theobius), Gotsleben,
Gotslebben,
Gotzleben, Gottisleben, Gottlebe und Gottleben.
Wir
finden den Namen Gott(e)sleben bis ins ausgehende 19.
Jahrhundert vorwiegend im Eichsfeld, im nördlichen Hessen
und im südlichen Niedersachsen.
Deutsches Reich um 1890
Verbreitung des Namens
Gott(e)sleben in Thüringen/Eichsfeld,
Hessen und Niedersachsen
What is the
origin of the last name Gott(e)sleben/Gottleben?
First
thing to know: all surnames are the same age. Imagine that they are all
1,000 years old! Our ancestors bore a single baptismal name until the
demographic explosion of the eleventh and twelfth century, which falls
into the times of the Middle Ages.
The Hans, Martin, Johannes, Nikolaus and Andreas
populated the villages, so it was difficult to navigate. In a spontaneous
and completely disorganized way, our ancestors began to give themselves
nicknames to find their bearings which became established over time and
became hereditary, giving birth to our surnames.
From this, we can take four lessons relating to the origin of surnames:
1. The birth of surnames was a spontaneous and anarchic
phenomenon throughout Europe and falls outside legislative or
administrative framework.
You will probably never find the first
ancestor bearing your surname.
2. The illiteracy of the time did not allow a
well-established spelling for surnames. Their use was above all oral, so
that their sonorities evolved and
varied according to the dialect or patois
practiced in specific regions.
3. These nicknames were individual. Each member of your
family could have a different name or multiple names in their lifetime.
4. Nobody chose their own name: these were given by neighbors
and thirds, which associated them with some form of irony!
The
surname Gott(e)sleben/Gottleben(1) is a toponymic surname(2).
Gott(e)sleben/Gottleben is derived from the place name Kutzleben(3).
Kutzleben is a village in Thuringia, where our clan was located a long
time ago. From the village relatives moved to the cities of Hannover,
Quedlinburg, Allendorf an der Werra, Mainz and ...
In cities where many people lived in confined spaces, people
(burgher) had to be distinguished from one another. To achieve a
distinction between the individual citizens, they were given surnames.
This was not necessary in the countryside, because everyone knew each
other. But in the cities, the citizens could only be distinguished by an
additional name, the surname. Persons, e.g. came from the village Kutzleben, got as a surname Gottsleben or the then usual spellings.
(1)
We found the
following variants of our surname Gott(e)sleben/Gottleben in German
documents:
Gottsleben (in 2014 the phone books for Germany listed 202 persons),
Goddeleve (also Godeleve), van Gotleben (also 'von Goclieb'), Gottsleb,
Gotslebius (latinized form of Gottsleben, also Theobius), Gotsleben,
Gotslebben, Gotzleben, Gottesleben (in 2014 the phone books for Germany
listed 109 persons), Gottisleben, Gottleben (2014 not more listed in
Germany, but in Finnland and Sweden), Gottlebe ...
In documents of the United States the variants of the surname Gott(e)sleben/Gottleben
are even more diverse.
(2) Toponymic surnames originated as non-hereditary personal by-names, and
only subsequently came to be family names. The origins of toponymic
by-names have been attributed to two non-mutually exclusive trends. One
was to link the nobility to their places of origin and their feudal
holdings and provide a marker of their status, while the other relates to
the growth of the burgher class in the cities, partly via migration from
the countryside.
(3) The spelling of Kutzleben (the village is documented for the first
time in the years 1128 and 1174) varied over the centuries: Cuceslebo,
Cuczeleiben, Coczeleibin, Kottenleibn, Gozzenlebo, Kozeleibin, Cucceleiben,
Cuzcleibin, Kuczeleiben, later Kutzeleibin and Kutzleben.
Anmerkungen
|
In Deutschland setzte
die Verwendung des heute als Familienname bezeichneten Eigennamens erst im
12. Jahrhundert ein. Die Entfaltung des Wirtschaftslebens, die starke
Binnenwanderung im Mittelalter und der Zustrom bäuerlicher Schichten in die
Stadt führten dazu, dass ein beträchtlicher Teil der zu benennenden Personen
Bei- bzw. Familiennamen nach der Herkunft erhielten. Solche Namen konnten
aber auch auf Grund eines nur zeitweiligen Aufenthaltes in einem bestimmten
Land bzw. Ort, nach Handelsbeziehungen in die Fremde oder nach sprachlichen
Eigentümlichkeiten vergeben werden. Nach einem längeren Zeitraum des noch
freien Gebrauchs der einen oder der anderen Art der Kennzeichnung mit einem
Zweitnamen setzte sich vom 15. Jahrhundert an in stärkerem Maße der
kontinuierliche Gebrauch des gleichen Bei- bzw. Familiennamens durch. Vom
17. Jahrhundert an traten dann auch namensgesetzliche Maßnahmen der
Obrigkeit für das Recht und die Pflicht zum Tragen des Familiennamens in
Kraft.
|
|
Altermann nannte man den Anführer einer
Gruppe. So war z.B. der
Vorsteher einer Zunft ein Altermann. Er wurde von den Mitgliedern gewählt
und
vertrat die Zunft nach außen hin.
Hintersassen
wurden vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert Bauern genannt, die von
einem Grundherrn dinglich abhängig waren und dem Stand der Freien oder
Halbfreien angehörten. Zu den Hintersassen zählten auch die Ansiedler,
denen im Unterschied zu den vollberechtigten Gemeindemitgliedern keine
oder nur geringe Rechte an der Allmende zu standen. Die Allmende ist Teil
der Flur einer Gemeinde, der sich im Gemeindeeigentum der Dorfgenossen
befand, gewöhnlich Weide, Wald und Ödland, das von den Markgenossen zur
Viehweide, Schweinemast, Holznutzung, Jagd und Fischerei genutzt wurde. |
Literatur
|
Bahlow, Hans: Deutsches
Namenlexikon. Familien- und Vornamen nach Ursprung und Sinn erklärt.
Stuttgart: Deutscher Bücherbund, 1980, S. 182. |
|
Brechenmacher, Josef Karlmann: Etymologisches Wörterbuch
der deutschen Familiennamen. 2. von Grund auf neugearb. Aufl. der
"Deutschen Sippennamen". Bd. 1, A-J. Limburg a. d. Lahn: Starke, 1957/60,
S. 581. |
|
Entstehung der Familiennamen. In:
Familiennamenbuch / hrsg. von Horst Naumann. Leipzig : Bibliographisches
Institut, 1989, S. 10-51. |
|
Gottschald, Max: Deutsche Namenkunde. Unsere Familiennamen. 5., verb. Aufl. /
mit einer Einführung in die Familienkunde von Rudolf Schützeichel. Berlin
[u.a.]: de Gruyter, 1982, S. 217 u. 313. |
|
Das große Buch der
Familiennamen. Alter, Herkunft, Bedeutung /
(Hrsg.)
Horst Naumann.
München: Bassermann, 2007. |
|
Heintze,
Albert: Die deutschen Familiennamen geschichtlich, geographisch, sprachlich.
7., sehr verb. u. verm.
Aufl. / hrsg. von Paul Cascorbi. Halle/Salle ; Berlin : Buchh. des Waisenhauses,
1933, S. 221 (Gottlöber, auch Gottlebe(r),
»der
aus Gottleuba«). |
|
Klarmann,
Johann Ludwig: Zur Geschichte der deutschen Familiennamen. 2., umgearb. u. stark
verm. Aufl. Lichtenfels : H. O. Schulze, 1927. |
|
Pott, August Friedrich: Die Personennamen,
insbesondere die Familiennamen und ihre Entstehungsarten; auch unter
Berücksichtigung der Ortsnamen. Leipzig: Brockhaus, 1859 [Neudruck 1968], S.
336. |
|
Steub,
Ludwig: Die oberdeutschen Familiennamen. München: Oldenbourg, 1870. |
|
A[ugust] F[riedrich] C[hristian] Vilmars Deutsches Namenbüchlein. Die
Entstehung und Bedeutung der deutschen Familiennamen / neu hrsg. von Rudolf
Homburg. Marburg: Elwert, 1926, S. 33. |
|
Von
deutschen Familiennamen und Namenbüchlein. Ein Vortrag. Erfurt: Weingart, 1871. |
|
Zoder, Rudolf: Familiennamen in Ostwestfalen. Hildesheim: Olms, 1968, S. 598 u.
599.
|
Quellen
|
Hartmannus Goddeleve (auch Harmannus Godeleve), 1320.
— Quelle:
Das älteste Bürgerbuch der
Stadt Hannover und gleichzeitige Quellen / bearb. von Karl Friedrich
Leonhardt. Hannover, 1933, S. 13 f. (Die Bürgerbücher der Altstadt Hannover ; Bd. 1) (=
Veröffentlichungen der Hauptstadt Hannover : Reihe A, Quellen; 1,1).
Eintrag
auf Seite 13 u. 14.
Isti facti sunt burgenses:
Item anno domini MºCCCºXXº
r
Busseke de Wendenhusen
r
Johannes Copman
r
Ludolfus de Giftene
r
Witcel Blome
r
Rovere
r
Hartmannus Goddeleve
r
Thidericus de Empne
r
Gerhardus de Medebeke
r
Johannes de Osenbrucke
r
Siffridus socer Gloyses
r
Johannes Cruse
r
Wernerus de Osterrode
r
Albertus de Lude
r
Harmannus Godeleve
r
Conradus Scilt
r
Busso de Wenhusen
r
Henricus Poppe
r
Johannes de Eskenhusen
r
Johannes Westfal
r
Henricus Wenthagen
r
Ludolfus de Giftene
r
Rovere
|
|
[]
Gotteslehen (gotslehin)
genannte Leute des Klosters Haina, 1359.
—
Quelle:
Kloster Haina: Regesten und Urkunden / bearb. von Eckhart G. Franz. Bd. 2,
1300-1560 (1648), 1. Hälfte, Regesten. Marburg: Elwert, 1970, Nr.
665. (Klosterarchive ; Bd. 6) (= Veröffentlichungen der
Historischen Kommission für Hessen und Waldeck ; 9).
Kloster Haina
um 1605 |
Kloster Haina
Hessen-Nassau |
|
|
Thomas van Gotleben (auch
Thoman von Goclieb <vom Hrsg. der Quelle verlesen? c=t?>), 1434.
—
Quelle:
Urkundenbuch der Stadt Quedlinburg / bearb. von Karl Janicke ; hrsg. unter
Mitw. des Harzvereins für Geschichte und Alterthumskunde, Ortsverein
Quedlinburg, vom Magistrate der Stadt Quedlinburg. Abt. 1 u. 2. Halle a. S.: Buchh. des Waisenhauses, 1873 u. 1882. Abt. 1, Nr.
332, 338 u.
339.
(= Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und angrenzender Gebiete ; Bd. 2).
|
|
Hans Gotzleben
(auch
Gotslebben und Gottisleben),
1503, 1508 und 1516. Altermann
und Hintersasse der Diede. —
Quelle:
Die Klöster der Landschaft an der Werra : Regesten und Urkunden / bearb. von
Albert Huyskens. Marburg: Elwert, 1916, Nr. 211,
243 u. 730. (Klosterarchive ; Bd. 1) (=
Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen und Waldeck ; 9,1).
|
|
Claus Gotsleben, 1512.
— Quelle:
Klöster, Stifter und
Hospitäler der Stadt Kassel und Kloster Weißenstein : Regesten und Urkunden /
bearb. von Johannes Schultze. Marburg: Elwert, 1913, Nr. 523. (Klosterarchive
; Bd. 2) (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen und
Waldeck ; 9,2).
|
|
[6]
Hans Gotleben, 1571. —
Quelle: Franz Gundlach: Die Hessischen Zentralbehörden von 1247 bis
1604. Bd. 2, Urkunden und Akten. Marburg: Elwert, 1932, S. 256. (=
Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen und Waldeck ; 16).
137. Oberhessischer Besoldungsstaat. Jarbestallungen der hovediener des
oberfurstentumbs Hessen
13. Trompeter und turmplasern:
Turmplaser Andres Weber von Aschersleben und Hans Gotleben von Stasfurt sein
junge, angenommen den 10. Junii anno 1571. Gelt - 12 fl. beiden. Kleidung - 3
gewonliche. Cost - zu hove.
Anna Gotslebin und Melchior Gotsleben, 1575/80. —
Quelle: Rechnungsbücher derer von Boyneburg-Honstein. Namensliste von
Motzenröder Einwohnern. In:
700 Jahre
Motzenrode : 1291-1991 / [Walter Adler, Karl Kollmann …] ; Meinhard-Motzenrode.
[Meinhard-Motzenrode], [1991], S. 15.
|
|
[7]
(a) Marburg: Joh. Gottsleben
(Gotsleben, Gotslebius) aus
Allendorph, 1574 u.1579. — Quelle: Personen- und Ortsregister zu der Matrikel und den
Annalen der Universität Marburg 1527-1652 / bearb. von Wilhelm Falckenheiner.
Marburg: Elwert, 1904, S. 68. -
(b) Jena: Joh. Gotslebius, Aldendorphen. Hassus, 1586 a (= Sommersemester
Februar bis August), 7. — Quelle: Die Matrikel der Universität Jena. Bd. 1,
1548-1652 / bearb. von Georg Mentz in Verb. mit Reinhold Jauerning. Jena:
Fischer, 1944, S. 125. (= Veröffentlichungen der Thüringischen Historischen
Kommission ; 1).
|
|
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Regesten/Urkunden
|
Regesten des Klosters Haina.
—
665.
1359 September 21.
— Ritter
Gumpracht Vogt (Foid) von Geismar (Geysmar), seine Ehefrau
Gese, beider Söhne Heinrich, Gerlach und Johann sowie Gumprachts Bruder
Widekind bekunden, daß sie weder auf Grund ihrer Gerichtsbarkeit noch
sonst irgendwelche Rechte an die in ihrem Gericht Geismar gelegenen
Waldungen des Klosters Haina haben, die zu den verschiedenen
Klostergütern, dem Hof Elgershausen (Elgirshusin), Ronighausen
(Runikusin), Silbach (Sile-), Lengelnhain (Lengilnhein),
um den Hessenstein (Hessin-), zum Hofe Espe, zum Aulisberg
gehören oder sonst in dem Gericht liegen. Soweit sie in den Hainaer
Wäldern [Holz] gehauen haben, ist dies nur mit besonderer Erlaubnis des
Klosters oder pfandweise geschehen. Sie bekunden ausdrücklich, daß sie
auch an der Wüstung Eschebruch samt Zubehör keinerlei Eigen-,
Lehns- oder sonstige Rechte haben. Von der Behinderung des Klosters im
Besitz der unterhalb des Hofes Espe gelegenen Wiese den Bingin
nehmen sie Abstand und verzichten auf alle Ansprüche. Sie erklären auch
alle sonstigen Irrungen mit dem Kloster für erledigt, verzichten auf
alle Ansprüche und wollen das Kloster und seine Gotteslehen (gotslehin)
genannten Leute an Gütern, Nutzungen und Rechten hinfort in keiner Weise
behindern. Künftige Streitfälle sollen von je 2 Bevollmächtigten beider
Parteien in Frankenberg, Rosenthal oder an einem Ort zwischen diesen
Städten und Haina gütlich beigelegt werden. — Zeugen: Dietmar von
Lindenborn (Lindinburn), Burgmann zu Gemünden an der Wohra (Gemundin
an der Wårå), Otto Wintir, Burgmann zu Rosenthal (Rosindal).
— Siegler: Gumpracht und Widekind, sowie Hermann von Falkenberg (Valkinberg),
Amtmann zu Rosenthal, und Volpracht Ruding, Burgmann ebenda, die
auch Zeugen des Vergleichs waren. — Datum a. d. 1359, in ipso die beati
Mathei apostoli et ewangeliste.
|
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Urkundenbuch der
Stadt Quedlinburg.
—
332. 1434 April 10.
—
Graf
Johann von Lupfen, kaiserlicher Hofrichter, beauftragt den Bischof von
Halberstadt den Rath der Stadt Quedlinburg darauf zu vereidigen
(Urkunde 339),
dass er von den daselbst ansässigen Juden nicht mehr als 600 Gulden als
Betrag des dritten Pfennigs erhoben habe, und nicht 3000 Gulden, wie ihn
der Erbkämmerer des Reiches beschuldigt.
Wir graff Johanns von Luppffen, lantgrafe zu Stulingen und here zu
Hohennack, des allerdurchluchtisten fursten und heren hern Sigimunds,
von gotes gnaden Romischen keysers, zu allen ziten merers des richs und
zu Ungern zu Beheim Dalmacien Croacien etc. kungs hoffrichter, bekennen
und tun kunt offinbar mit disem brieff allen den de in sehen oder horen
lesen, das wird des iczgenanten unsers heren des keysers und des
heiligen richs hofgericht besessen haben zu Basel in sinem keyserlichen
hoff uff diszen tag als diszer brief gegeben ist, und das doselbest fur
uns kom in gericht der edel Conrat herre zu Winsperg, des heiligen richs
erbkamerer, und clagt durch sinen fursprechen, als des hofgerichtes
recht ist, von des egenanten unsers heren des keysers wegen als sin und
des hiligen richs kamermester zu den burgermestern rate und burgern
gemeinlich der stat zu Quedlingburch, als dy judischeyt in dem concilio
zu Costencz dem selben unserm heren dem keyser, doczumal kung, den
dritten phennig geben solten, do het in der von Winsperg von geheyses
wegen des vorgenanten unsers herren des keysers empholhen in guten
truwen den dritten phening von der judischeyt by in in der stat
uszuheben inczubringen und im als des richs kamerer zu antworten; des
nehmen sich de selben van Quedlingburg also an und sy heten drijtusent
gulden von der selben judischeit uffgehaben und im nicht mer dann
sechshundert guldin geantwort und hetten sy vierundczweinczighundert
guldin innbehalden und hetten solich untrew an unserm heren dem keyser
begangen: hofft er, man solt die selben van Quedlingburg dor an wissen,
das sie im die selben vierundczweinczighundert guldin noch herusz geben
und die scheden, die er deshalb geliden het, kerten und die untrew, die
sie also an unserm herren dem keyser begangen hetten, verbuszten. Das
verantworten Nicolaus Benstorpe, clerick Brandeburgisches bischopdomes,
und Nocolaus Pollogen, der vorgenanten van Quidlingburg scriber, myt
gantczem und vollem gewalt der burgermeistere ratmanne und rate beyder
stete Quedlingburch, als sie den bewisten mit einem guten gewaltsbriefe
versigelt mit der selben stat Quedlingburg anhangendem insigel, auch
durch iren vorsprechen, als des hofgerichts recht ist, und sprachen, die
von Quedlingburg hetten nicht mer dann sechshundert guldin von irer
judischeyt vor den dritten pfenning uffgehaben und ingenommen und hetten
die auch dem von Winsperg geantwort, dorumb si ouch sin quitancien
hetten, und lieszen der selben quitancien ein vidimus doruf lesen, und
redten furbaszer doruff, sy wern mit ym also uberkomen und hetten auch
nicht mere dann sechshundert guldin ingenomen und mochten wol dorumb tun
was recht were. Doruff der vorgenante von Winsperg redt, man verstund
wol, das sy sich mit der quitancien einer solichen untrew uszczihen
wolten, aber er het sy ye nicht mere dann sechshundert gulden quitert,
und sy hetten drijtusent guldin von der judischeit ingenomen; darnach
het er manicherley scrifft dorumb getan und het sy gen Erffurt und gen
Wurczburg zum rechten gefordert; do hetten die herren von Brunswig sy
wider gefordert, dem wer er durch die sinen aber nachkomen und het keins
rechten von in dorumb mogen bekomen, als das in den landen so wol kundig
were, das er getruet, sie mochten ir rechte dorfur nicht getun: wolten
sy aber die rechte doruber tun, so wolt er im behalten dem nachzugeen,
was sich dorumb geburt von unsers herren des keysers wegen. Dawider de
vorgenanten von der von Quedelingborg wegen redten, sy weren ouch zum
rechten gen Erffurt komen und hetten dem vorgenanten von Winsperg recht
gebotten, aber er wolt als gelt von in haben, so worn sye im nichts
schuldig, dann sie hetten im die sechshundert guldin, dorumb sy
quitancien von ihm hetten, geantwort und hetten auch zu der czijt nicht
mere von irer judischeit fur den dritten pfening ingenomen, dorumb
getursten sie wol ir recht tun und saczten daz bedersiit zum rechten.
Dorumb ist von den graven herren und ritteren, dy bie uns an dem
hoffgericht sassen, nach unser frage und irem bespreche einhelliglich
erteilt als recht is: moge der gemein rat zu Quedlingburg, der die
czijte rate gewesen ist und die desselben rats noch in leben sind, und
der gemein rate der itczund ist ire rechte zu den heiligen getun, das
sie nit mere dann sechshundert guldin von den juden zum dritten pfening
ingenomen haben, darfur sy dann quitiert sind, des sollen sye genieszen
und sollen ire rechte also tun vor dem bisschoff von Halberstat hie
zwischen und sant Jacobs tag schirstkomenden, und der selb bischoff
solle also in die stat Quedlingburg komen oder sine rethe dorhin
schicken vor den soliche rechte zu tund, und sol man dem bisschoff
scriben und gebieten also dohin zu komen oder sin rethe zu sennden zu
horen, wie sie ire rechte tun, mit orkund diszes briefs, der mit urteil
van gericht gegeben ist versigelt mit des vorgenanten hofgerichts
anhangendem insigel, geben zu Basel des nehsten samstags vor dem suntag
Miscericordias domini nach Cristi geburt vierczehenhundert und in dem
vier und drissigisten jaren.
Kopie im Kopialbuch der Stadt Quedlinburg Bl 17a 18b. Gedruckt bei Voigt
II, 552 ff.
|
|
Urkundenbuch der
Stadt Quedlinburg.
—
338. 1434 Juli 19.
— Johann Stofer und
Th. Gotleben bezeugen ihre Anwesenheit bei einer Verhandlung (Urkunde
339)
zwischen den Räthen des Bischofs Johann von Halberstadt und dem alten und
neuen Rathe beider Städte Quedlinburg.
Ich Johann Stofer und ich
Thoman von Goclieb [vom Hrsg. der Quelle verlesen? c=t?] tun kunt
allermenglich mit disem brieff, das wir da by und da mide gewest sind,
das der alde und der nuwe rate beyder stete zu Quedlingborch eyn recht
ghetan und vulfort haben vor dem gestrengen Albrecht van Wegeleven und
Betmanne von Hoym, des erwerdigen in got vaders und heren heren
Johannes, bisschoffs zu Halberstad, unsers gnedigen lieben heren, reten,
die dann sin gnade von sinen wegen darzu gesant hette, und das sie
solich recht also getan haben nach uszwisinge solchs briefs, als uns der
vorgenante unser here van Halberstad gegeben hat und auch den
vorgenanten von Quedlingburg ouch einen gegeben hat, der einer lutet als
der ander. Des zu orkunde so haben wir unsere insigel gedrucket uff
diszen brieff, der gegeben ist uff den nehsten mantag vor sant Marie
Magdalenen tag anno domini MCCCCXXX quarto.
Kopie im Kopialbuch der Stadt Quedlinburg Bl 18b. Gedruckt bei Voigt II,
556.
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Urkundenbuch der
Stadt Quedlinburg.
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339. 1434 August 15.
— Johann, Bischof von
Halberstadt, bekennt, dass der Rath von Quedlinburg vor seinen und des
kaiserlichen Hofgerichtes Abgeordneten eidlich ausgesagt habe, nicht
mehr als 600 Gulden als Betrag des dritten Pfennigs von den Juden
daselbst eingenommen zu haben (Urkunde 332).
Vor dem
allerdurchluchtigesten fursten und heren, heren Segemunde Romischen
keysere, to allen tiden merer des rikes, to Hungeren to Bohemen
Dalmacien Croacien etc. konninge, we Johan, van der gnade godes bisschop
to Halberstad, bekennen openbare mit dissem breve und vor alsweme, na
deme alze de edele und wolgeborn grave Johan van Luppffen, lantgrave to
Stulingen und here to Hohennack, des upgenanten unses gnedigesten hern
Romischen keysers hoverichter, uns gescreven und van des sulven unses
gnedigesten heren des Romischen keysers und sines hoverichters wegen
geboden hefft uns in de stad to Quedelingburg to vorvogende edder unse
drepliken rede dar hen to sendende, dat [der] de rad dar sulves to
Quedelingburg eynem ordel twisschen dem edelen und wolgeborn heren
Conrade, heren to Winsberge, des hilgen Romischen rikes erffkemerer, an
der eynen, und den vorgenanten rade von Quedelingburg an der anderen
siden, van dem ergenanten des hilgen Romischen rikes hofgerichte gegeven,
vuldon und nagan scholden, alse recht is, na deme alze itlike ordelbreve
dar over gegeven eygentliken uthwisen, alse we denne mit mennigerleygen
gheschefften unse kerken angelangende sin bekummert wesen, so hebbe unse
drepliken rede, mit namen de gestrengen unse leve getruwen Albrechte van
Wegeleve und Betmanne van Hoym, alse hute up den sondach, alse desse
unse breff gegeven is, dar to bestalt, und de ersamen burgemester und
ratmanne beyder stede Quedelingburg, unse leven getruwen, de over langen
jaren den rad to Quedelingburg geholden hebben, nemliken Hans Knobbeken,
Hinrick Kentczeler, Hans Muller, Clawes Sluffter, Tile Wrigel, Tile
Jurges de anderen, de to der tijd in dem rade weren, sin van dodes wegen
vorvallen und dar to de itczund den nien rad dar sulves to Quedelingburg
holden, mit namen Hinrick Scharen, Cone Bodecker, Eggerd Stellmeker,
Henningk Beckffelt borgemestere, Jan Warnstede, Hinrick Rokost, Tile
Jurgen, Hans Werners, Tile Homynne, Henningk van dem Rade, Olcze Berndes
und Herbord Scroder, hebben to sulker schult, alse de edele her Conrad,
here to Winsperge, upgenant de vorgenanten rede van Quedelingburg vor
des upgenanten unses gnedigsten heren des Romischen keysers hofgerichte
beclaget hadde, sunderken dar up ludende, dat de rede van Quedelingburg
dredusent gulden von der judischeyt wonhafftich dar sulves to
Quedelingburg scholden hebben ingenommen und om nicht mer wen seshundert
gulden vor den dridden penninge der joden geantwerdet, geboden ore
unschult und hebben vorder na uthwisinge und inholde der ordelbreve dar
over gegeven ore eyde und recht dar to gedan mit liffliken vingern up de
hilgen gelecht und deme so nagegan, alse recht is, in jegenwordicheyt
unses vorgenanten rades und ok in jegenwordicheyt der erbarn heren Johan
Stobers und Thomas van Gotleben, de van weghen des upgenanten hilgen
Romischen rikes hoffgerichte dar to bestalt weren und sulke eyde und
rechte van den vorgenanten reden beyder stede Quedelingborch angenomen
und entfangen hebben. Des to orkunde und nuchhafftiger bewisinge hebbe
we Johan bisschop upgenant unse secret witliken heten drucken an dussen
breff na Christi unses heren gebort verteynhundert jar dar na in dem
verunddrittigesten jare am sontage Arnulphi.
Kopie im Kopialbuch der Stadt Quedlinburg Bl 19a. Gedruckt bei Voigt II,
556 ff.
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Eschwege: Stift St. Cyriaxberg. — 211. 1508 [ca. Juni/Juli].
— Joannes Hamel officialis an einen ungenannten Gönner und Freund: Hat
alle »acta in der sache von Geysmar«, was jener bei sich gehabt hatte,
empfangen, das Nötige daraus entnommen und buchen (gepuchent) lassen. —
Datum: Ohne Tag.
Konzept auf Papier. — Dabei 2 Papierzettel: a) Aufzeichnungen mit dem
Rubrum (saec. XVI) »Acta super Geyßmar tempore Rolandi« und folgenden
Inhalts: 1. Berld Geltman hatte 6 Acker im Dorfe Geißmar, von denen er ½
Malter Hafer gab, von diesen verkaufte er 1 Acker der Kirche. — 2. Adam
Tolde hat ½ Hufe, seither eine Wiese unter »dem berge«, die Hans Tawel
baut. — 3. Notizen über Besitzungen der Herman Grosse, Berld Geltman,
Tyle Rulant, Tolde Geltman, Urban gen. der grosse. — b) Zettel mit dem
Rubrum: Testes in Geysmaria Conrat Bodens examinandos. Darauf sind
verzeichnet: Deynhart Koch, Contze Jutte, Lotze, Hans Gotzleben, Henckel
Wegner, Adam Tolle. — Von Zettel b ist nicht gewiß, daß er in diese Zeit
gehört.
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Eschwege: Stift St. Cyriaxberg. — 243. 1516 Februrar 9. —
Johannes Sommeringk, utriusque juris doctor, cantor und Kanonikus des
Stifts s. Severi und des Erzbischofs von Mainz, Siegler zu Erfurt,
erläßt in nachbenannter Sache, in der er vom Erzbischof zum Richter und
Kommissar eingesetzt ist, an alle zur Ausführung dieses Mandats
erforderten Prälaten, Plebane, Vizeplebane und Rektoren zu Eschwe und
anderswo und alle übrigen in seinen Kommissariatsbereich angesessenen
Priester, Kleriker, Notare und öffentlichen Schreiber die Verfügung, die
Aebtissin der Nonnen (sanctimonialium), den Schultheiß (scultetus) und
einen gewissen Manegolt, der auch Schultheiß (prefectus) ist, alle zu
Eschwe, auf den neunten Tag nach Bekanntmachung dieses oder den nächsten
Gerichtstag danach, falls der neunte keiner sein sollte, vor ihn nach
Erfurt zu laden, da in der Frühe zur Terz wie gerichtsüblich im
Kreuzgang U. L. Frau (b. Marie v.) zu erscheinen. Sie würden dort
rechtskräftig in die Strafe, welche die zugunsten der Altermänner Hans
Gottisleben und Deinhard Koch zu Geysmar erlassene inhibicio ihnen
androhte, verurteilt werden, wenn sie nicht triftige Gründe dagegen
darlegen könnten. — Datum: Die nona mensis Februarii. — Unterschrift:
Jacobus Holtegel, notarius.
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Eschwege:
Augustinerkloster. — 730. 1503 August 23.
— Fridderich Diethe, der wegen seiner Männer, nämlich Claus Heynemann,
Henckel und Jacof Pusolt, Gebrüder, und Hans Gotslebben, mit dem
Augustinerkloster zu Esschwege eine gute Zeit in Irrung stand wegen
eines »werders« oder »grießs«, den die Werre den Augustinern zu ihrem
von den Vettern Heymbrod und Heinrich von Boyneburgk gen. von Honstein,
den »ohmen« Fridderichs, zu Lehen gehenden Lande, gen. das Kalbeswerdt
oder Seymeswerdt, hinzu gegeben hatte, bekundet, daß er folgendermaßen
mit ihnen vertragen ist: das Grundstück der Augustiner gegenüber
Gestedde und zwischen Esschwege und Hönde gelegen ist oben und unten und
nach Esschwege und Hönde hin durch Steine abgegrenzt (versteint), oben
weisen die Steine in die Werre. Der neue Werder ist nun durch Ernst
Diethe, Anthonius Lorber, zur Zeit Schultheiß zu Esschwege, Hans Loewer
den jungern, Hans Herolt, Schultheiß zu Hönde, Casper Sussenbeth, Hans
Tryler, Schultheiß zu Gestedde, die Brüder Christofer, Tamm, Hans und
Heinrich Pusolt und Hans Appel, alle von Gestedde, so geteilt, und mit
Steinen abgegrenzt worden, daß die Augustiner den nächstgelegenen Teil
zwischen diesen Steinen und ihrem Lande, die Männer dagegen den Teil
zwischen den Steinen und der Werra erhalten haben. Diethe verspricht
dazu den Augustinern, sich mit ihnen gütlich auseinanderzusetzen, wenn
sie einmal durch »wasßerfluß« oder »wasßerbroch« sollten Verkleinerung
ihres Grundstücks erfahren, und zwar so, daß sie dann keinen Schaden
erleiden sollen. — Siegler: Der Aussteller, Heymbrod und Heinrich von
Boyneburgk gen. von Honstein und Ernst Diethe, »ohme« und Vettern des
Ausstellers. — Datum: Gescheen mitwochens in vigilia Bartholomei.
Ausfert. auf Perg. mit 1 anh. undeutl. Siegel (ein anderes undeutl.
liegt lose bei). Rückw. gleichzeit. Rubrum mit der Jahreszahl 1504 (!)
und die Signatur C 27.
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Kloster Ahnaberg. —
523. 1512 Juli 24. — Hermann Gylle der Ältere,
Bürger zu Allendorf (Aldendorf) an der Werra, verkauft der Mater und dem
Konvente des Klosters Ahnaberg (Anenberge) zu Kassel 1 Gulden und 1/4
(einen orth) eines Guldens rheinischer Währung jährlichen Zins zu Jacobi
aus seinen 2 Ackern Land in der Feldmark vor Allendorf, oberhalb vom »Baltzerader«
Borne zwischen Claus Gotsleben und Michel Barthe gen. Francke gelegen,
für 26 gute rheinische Gulden auf Wiederkauf. — Siegler: 1. Hermann
Koch, Schultheiß zu Allendorf, 2. Bürgermeister und Rat zu Allendorf mit
ihrem Sekret. — Datum anno 1512, vigilia St. Jacobi ap.
Ausfert. Pergt., beide Siegel an Pergamentstreifen anhängend. —
Signatur: 83. |
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