Familienforschung
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Ursprung des Namens
Gott(e)sleben / Gottleben

Familienname Gott(e)sleben/Gottleben
(Herkunft, Etymologie, Schreibweise)

Der mitteldeutsche Familienname Gott(e)sleben/Gottleben lässt sich bis ins späte Mittelalter zurückverfolgen und ist erstmals 1320 mit Hartmannus Goddeleve im ältesten Bürgerbuch der Stadt Hannover quellenmäßig belegt.[1] 1359 finden wir in einer Schlichtungsurkunde zwischen dem südlich von Kassel gelegenen Zisterzienser-Kloster Haina und Ritter Gumpracht Vogt (Foid) von Geismar (Geysmar) einen weiteren Hinweis auf den Namen Gott(e)sleben/Gottleben. In der Urkunde verzichtet Ritter Vogt auf Ansprüche der in seinem Gericht Geismar gelegenen Güter, Nutzungen und Rechte des Klosters Haina und dessen Gotteslehen (gotslehin) genannten, in den Wirtschaftshöfen des Klosters lebenden Leute.[2]

    Danach taucht unser Name 1434 im Urkundenbuch der Stadt Quedlinburg wieder auf (Thomas van Gotleben; auch eingetragen als Thoman von Goclieb).[3] Siebzig Jahre später wird 1503, 1508 und 1516 in den Urkundenbüchern der Klöster von Eschwege ein im obereichsfeldischen Geismar ansässiger Altermann Hans Gotzleben (auch Gotslebben und Gottisleben geschrieben) erwähnt.[4] 1512 finden wir in Allendorf an der Werra den urkundlichen Nachweis eines Claus Gotsleben[5] und 1571 erfolgt die Aufnahme des Turmwächters (Turmplaser) Hans Gotleben aus Staßfurt (Stasfurt) in den Besoldungsstaat Ludwig des Älteren, Landgraf in Oberhessen. 1575/80 werden in den Rechnungsbüchern derer von Boyneburg-Honstein die im eichsfeldischen Motzenrode ansässigen Anna Gotslebin und Melchior Gotsleben genannt.[6]

    In den Matrikeln der Universitäten Marburg und Jena wird 1574, 1579 und im Sommersemester 1586 ein Johann(es) Gottsleben (Gotslebius, auch Theobius genannt) geführt.[7] Dieser um 1559/60 in Allendorf an der Werra geborene Johannes Gottsleben hatte an der jungen lutherischen Universität Marburg 1579 sein Theologiestudium mit dem Erwerb des akademischen Grades eines Magister artium abgeschlossen und im Frühjahr 1586 wahrscheinlich einen jungen adligen Herrn oder wohlhabenden Bürgersohn als Hauslehrer und Mentor zum Studium nach Jena begleitet. Ein Jahr später berief Graf Johann VI. von Nassau-Dillenburg Johannes Gottsleben nach Herborn, wo er der erste Leiter (Pädagogearch) des gerade gegründeten Pädagogiums und ordentlicher Professor der Philosophie an der seit 1584 bestehenden kalvinistischen Hohen Schule Johannea wurde. In Herborn heiratete Johannes Gottsleben 1589 Anna Maria aus der angesehenen Beamtenfamilie Hoen. Von 1599 bis 1604 war er Prediger am Hof des Grafen Johann VI. in Dillenburg und Inspektor der Kirchen und Schulen der Diözese Dillenburg, danach Pfarrer in Krombach bei Siegen. Sein zweitältester Sohn Johann Bernhard Gottsleben war bis zu seinem und seiner Familie Pesttod 1635 erster Pfarrer in Dillenburg. Der Familienname Gottsleben starb mit ihm in Nassau-Dillenburg aus.

    Die Schreibweise Gottleben, die wir bereits seit 1571 durch den Turmwächter Hans Gotleben aus Oberhessen kennen, finden wir 1610 wieder in Lübeck. Der Kaufmann Valentin Gottleben (* um 1580; † 20.02.1645 in Lübeck), der auch unter den Namensvarianten Gottlebend, Godtlebent, Godtlevendt, Gudtleventh, Gottleue, Gottleve, Gottlieb und Gottleuens in Dokumenten geführt wird, erwarb 1610 die Bürgerrechte in Lübeck und heiratete am 23. September 1612 in zweiter Ehe Catharina Lütkens (* um 1592 in Lübeck; † in Lübeck). Ihre Söhne Johann (* 08.01.1620 in Lübeck; † 15.11.1684 in Riga. Dockmann, Ältermann der Grossen Gilde und Ratsherr) und Gabriel (* 1625 in Lübeck; † 10.08.1673 in Björneborg. Kaufmann und Ratsherr) verließen im Dreißigjährigen Krieg Lübeck und suchten ihr Glück in Riga und Finnland. Johann Gottleben wurde Bürger in Riga und Gabriel Gottleben, nach einem Aufenthalt in Turku (schwed. Åbo), Bürger in Pori (schwed. Björneborg). Die rigaische Linie Gottleben, die 1671 durch Heirat der Catharina Gottleben (* 1653 in Riga; † 1689 in Riga) mit Hans Hinrich Berens (* 23.11.1643 in Rostock; † 10.04.1701 in Riga) die einflussreiche Familie Berens gründete, starb aus, die finnische Linie Gottleben lässt sich noch bis in die Gegenwart verfolgen.

    Im 17. Jahrhundert lebte ein Georg Gottleben (* um 1611 in Lübeck, † 11.07.1671) im Kirchspiel Bornhöved/Holstein. Der ziemlich ungewöhnliche Familienname Gottleben und die in Lübeck ansässigen Familien Valentin und Adrian Gottleben sprechen für einen möglichen familiären Zusammenhang. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird Georg Gottleben ein Sohn von Valentin Gottleben sein, der in erster Ehe mit der im November 1611 verstorbenen N.N. Timm verheiratet war. Georg Gottleben studierte Theologie an den Universitäten Rostock und Wittenberg. Seinen Magister erhielt er im Februar 1641 an der Universität Wittenberg, wo er als Respondent eine öffentliche Prüfung unter dem Vorsitz des lutherischen Theologen und Rektors der Universität Wittenberg, Wilhelm Leyser, ablegte. Danach finden wir Georg Gottleben wieder in Lübeck. Hier wirkte er bis ca. 1653 als Bibliothekar der Stadtbibliothek und wohl auch als Lehrer am Katharineum. Ab 1653 wird er als Diaconus zu Segeberg geführt. Am 25. August 1661 übernahm er die wohl besser dotierte Stelle des Predigers im Kirchspiel Bornhövede/Holstein, die er bis zu seinem Tod im Juli 1671 bekleidete.

    Der Name Gottleben ist heute (2014) in Deutschland nicht mehr nachgewiesen.

    Nach den bisherigen Erkenntnissen ist der Familienname Gott(e)sleben/Gottleben ein Herkunftsname nach dem Ortsnamen Kutzleben, alt Gozzenleber/Gozzenleba, Kreis Weißensee in Thüringen. Herkunftsnamen nach Ortsnamen sind im allgemeinen zu den Namen derjenigen Orte - heute bisweilen Wüstungen - gebildet, aus denen die betreffenden Personen zugezogen sind. Der Ortsname Kutzleben wie auch der gleich lautende Name des Adelgeschlechtes von Kutzleben leitet sich ab von dem Eigennamen Chuzzo. Der Namensteil -leben (lev = Erbe, Hinterlassenschaft) kommt immer im Zusammenhang mit Eigennamen vor und bedeutet Erbhof oder Sitz des jeweiligen Vornamenträgers. Der vordere Namensteil des Familiennamens Gott(e)sleben/Gottleben könnte sich auch auf die Sippe eines Grundherren beziehen. Der Namensteil -leben  (althochdeutsch leiba, niederdeutsch -lev(e), -loff und nordisch -lev, -löf) gehört zu den häufigsten Bestandteilen deutscher Ortsnamen, besonders dicht im Nordteil von Alt-Thüringen.

    Rudolf Zoder und Albert Heintze nennen als weiteren Ortsnamen Gottleuba[8], Kreis Pirna in Sachsen und Max Gottschald einen wohl untergegangenen Ort Kurzleben, alt Cortlever.

    Auszuschließen ist auf jeden Fall die Vermutung, der Familienname Gott(e)sleben/Gottleben ließe sich ableiten von der Eigenschaft »ein gottgefälliges Leben führen«. 

    Im Laufe der Jahrhunderte hat sich die Schreibweise des heutigen Familiennamens Gott(e)sleben mehrfach verändert. Aufgespürt haben wir die Namensformen Goddeleve (auch Godeleve), Gottleve, van Gotleben (auch von Goclieb), Gottsleb, Gotslebius (latinisierte Form von Gottsleben, auch Theobius), Gotsleben, Gotslebben, Gotzleben, Gottisleben, Gottlebe und Gottleben.

    Wir finden den Namen Gott(e)sleben bis ins ausgehende 19. Jahrhundert vorwiegend im Eichsfeld, im nördlichen Hessen und im südlichen Niedersachsen.
 

Deutsches Reich um 1890
Verbreitung des Namens
Gott(e)sleben in Thüringen/Eichsfeld,
Hessen und Niedersachsen


 

What is the origin of the last name Gott(e)sleben/Gottleben?

First thing to know: all surnames are the same age. Imagine that they are all 1,000 years old! Our ancestors bore a single baptismal name until the demographic explosion of the eleventh and twelfth century, which falls into the times of the Middle Ages.

    The Hans, Martin, Johannes, Nikolaus and Andreas populated the villages, so it was difficult to navigate. In a spontaneous and completely disorganized way, our ancestors began to give themselves nicknames to find their bearings which became established over time and became hereditary, giving birth to our surnames.

From this, we can take four lessons relating to the origin of surnames:

    1. The birth of surnames was a spontaneous and anarchic phenomenon throughout Europe and falls outside legislative or administrative framework.
        You will probably never find the first ancestor bearing your surname.
    2. The illiteracy of the time did not allow a well-established spelling for surnames. Their use was above all oral, so that their sonorities evolved and
        varied according to the dialect or patois practiced in specific regions.
    3. These nicknames were individual. Each member of your family could have a different name or multiple names in their lifetime.
    4. Nobody chose their own name: these were given by neighbors and thirds, which associated them with some form of irony!

The surname Gott(e)sleben/Gottleben(1) is a toponymic surname(2). Gott(e)sleben/Gottleben is derived from the place name Kutzleben(3). Kutzleben is a village in Thuringia, where our clan was located a long time ago. From the village relatives moved to the cities of Hannover, Quedlinburg, Allendorf an der Werra, Mainz and ...

    In cities where many people lived in confined spaces, people (burgher) had to be distinguished from one another. To achieve a distinction between the individual citizens, they were given surnames. This was not necessary in the countryside, because everyone knew each other. But in the cities, the citizens could only be distinguished by an additional name, the surname. Persons, e.g. came from the village Kutzleben, got as a surname Gottsleben or the then usual spellings.

(1) We found the following variants of our surname Gott(e)sleben/Gottleben in German documents:
Gottsleben (in 2014 the phone books for Germany listed 202 persons), Goddeleve (also Godeleve), van Gotleben (also 'von Goclieb'), Gottsleb, Gotslebius (latinized form of Gottsleben, also Theobius), Gotsleben, Gotslebben, Gotzleben, Gottesleben (in 2014 the phone books for Germany listed 109 persons), Gottisleben, Gottleben (2014 not more listed in Germany, but in Finnland and Sweden), Gottlebe ...
In documents of the United States the variants of the surname Gott(e)sleben/Gottleben are even more diverse.

(2) Toponymic surnames originated as non-hereditary personal by-names, and only subsequently came to be family names. The origins of toponymic by-names have been attributed to two non-mutually exclusive trends. One was to link the nobility to their places of origin and their feudal holdings and provide a marker of their status, while the other relates to the growth of the burgher class in the cities, partly via migration from the countryside.

(3) The spelling of Kutzleben (the village is documented for the first time in the years 1128 and 1174) varied over the centuries: Cuceslebo, Cuczeleiben, Coczeleibin, Kottenleibn, Gozzenlebo, Kozeleibin, Cucceleiben, Cuzcleibin, Kuczeleiben, later Kutzeleibin and Kutzleben.

Anmerkungen

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In Deutschland setzte die Verwendung des heute als Familienname bezeichneten Eigennamens erst im 12. Jahrhundert ein. Die Entfaltung des Wirtschaftslebens, die starke Binnenwanderung im Mittelalter und der Zustrom bäuerlicher Schichten in die Stadt führten dazu, dass ein beträchtlicher Teil der zu benennenden Personen Bei- bzw. Familiennamen nach der Herkunft erhielten. Solche Namen konnten aber auch auf Grund eines nur zeitweiligen Aufenthaltes in einem bestimmten Land bzw. Ort, nach Handelsbeziehungen in die Fremde oder nach sprachlichen Eigentümlichkeiten vergeben werden. Nach einem längeren Zeitraum des noch freien Gebrauchs der einen oder der anderen Art der Kennzeichnung mit einem Zweitnamen setzte sich vom 15. Jahrhundert an in stärkerem Maße der kontinuierliche Gebrauch des gleichen Bei- bzw. Familiennamens durch. Vom 17. Jahrhundert an traten dann auch namensgesetzliche Maßnahmen der Obrigkeit für das Recht und die Pflicht zum Tragen des Familiennamens in Kraft.
 

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Altermann nannte man den Anführer einer Gruppe. So war z.B. der Vorsteher einer Zunft ein Altermann. Er wurde von den Mitgliedern gewählt und vertrat die Zunft nach außen hin.
    Hintersassen wurden vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert Bauern genannt, die von einem Grundherrn dinglich abhängig waren und dem Stand der Freien oder Halbfreien angehörten. Zu den Hintersassen zählten auch die Ansiedler, denen im Unterschied zu den vollberechtigten Gemeindemitgliedern keine oder nur geringe Rechte an der Allmende zu standen. Die Allmende ist Teil der Flur einer Gemeinde, der sich im Gemeindeeigentum der Dorfgenossen befand, gewöhnlich Weide, Wald und Ödland, das von den Markgenossen zur Viehweide, Schweinemast, Holznutzung, Jagd und Fischerei genutzt wurde.

Literatur

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Bahlow, Hans: Deutsches Namenlexikon. Familien- und Vornamen nach Ursprung und Sinn erklärt. Stuttgart: Deutscher Bücherbund, 1980, S. 182.

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Brechenmacher, Josef Karlmann: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Familiennamen. 2. von Grund auf neugearb. Aufl. der "Deutschen Sippennamen". Bd. 1, A-J. Limburg a. d. Lahn: Starke, 1957/60, S. 581.

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Entstehung der Familiennamen. In: Familiennamenbuch / hrsg. von Horst Naumann. Leipzig : Bibliographisches Institut, 1989, S. 10-51.

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Gottschald, Max: Deutsche Namenkunde. Unsere Familiennamen. 5., verb. Aufl. / mit einer Einführung in die Familienkunde von Rudolf Schützeichel. Berlin [u.a.]: de Gruyter, 1982, S. 217 u. 313.

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Das große Buch der Familiennamen. Alter, Herkunft, Bedeutung /  (Hrsg.) Horst Naumann. München: Bassermann, 2007.

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Heintze, Albert: Die deutschen Familiennamen geschichtlich, geographisch, sprachlich. 7., sehr verb. u. verm. Aufl. / hrsg. von Paul Cascorbi. Halle/Salle ; Berlin : Buchh. des Waisenhauses, 1933, S. 221 (Gottlöber, auch Gottlebe(r), »der aus Gottleuba«).

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Klarmann, Johann Ludwig: Zur Geschichte der deutschen Familiennamen. 2., umgearb. u. stark verm. Aufl. Lichtenfels : H. O. Schulze, 1927.

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Pott, August Friedrich: Die Personennamen, insbesondere die Familiennamen und ihre Entstehungsarten; auch unter Berücksichtigung der Ortsnamen. Leipzig: Brockhaus, 1859 [Neudruck 1968], S. 336.

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Steub, Ludwig: Die oberdeutschen Familiennamen. München: Oldenbourg, 1870.

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A[ugust] F[riedrich] C[hristian] Vilmars Deutsches Namenbüchlein. Die Entstehung und Bedeutung der deutschen Familiennamen / neu hrsg. von Rudolf Homburg. Marburg: Elwert, 1926, S. 33.

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Von deutschen Familiennamen und Namenbüchlein. Ein Vortrag. Erfurt: Weingart, 1871.

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Zoder, Rudolf: Familiennamen in Ostwestfalen. Hildesheim: Olms, 1968, S. 598 u. 599.

Quellen

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[1] Hartmannus Goddeleve (auch Harmannus Godeleve), 1320. Quelle: Das älteste Bürgerbuch der Stadt Hannover und gleichzeitige Quellen / bearb. von Karl Friedrich Leonhardt. Hannover, 1933, S. 13 f. (Die Bürgerbücher der Altstadt Hannover ; Bd. 1) (= Veröffentlichungen der Hauptstadt Hannover : Reihe A, Quellen; 1,1).
Eintrag auf Seite 13 u. 14.

Isti facti sunt burgenses:
Item anno domini MºCCCºXXº

r
Busseke de Wendenhusen r Johannes Copman r Ludolfus de Giftene r Witcel Blome r Rovere
r Hartmannus Goddeleve r Thidericus de Empne r Gerhardus de Medebeke r Johannes de Osenbrucke r Siffridus socer Gloyses r Johannes Cruse r Wernerus de Osterrode r Albertus de Lude r Harmannus Godeleve r Conradus Scilt r Busso de Wenhusen r Henricus Poppe r Johannes de Eskenhusen r Johannes Westfal r Henricus Wenthagen r Ludolfus de Giftene r Rovere
 

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[2] Gotteslehen (gotslehin) genannte Leute des Klosters Haina, 1359.  Quelle: Kloster Haina: Regesten und Urkunden / bearb. von Eckhart G. Franz. Bd. 2, 1300-1560 (1648), 1. Hälfte, Regesten. Marburg: Elwert, 1970, Nr. 665. (Klosterarchive ; Bd. 6) (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen und Waldeck ; 9).
 

Kloster Haina
um 1605

Kloster Haina
Hessen-Nassau

 
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[3] Thomas van Gotleben (auch Thoman von Goclieb <vom Hrsg. der Quelle verlesen? c=t?>), 1434. Quelle: Urkundenbuch der Stadt Quedlinburg / bearb. von Karl Janicke ; hrsg. unter Mitw. des Harzvereins für Geschichte und Alterthumskunde, Ortsverein Quedlinburg, vom Magistrate der Stadt Quedlinburg. Abt. 1 u. 2. Halle a. S.: Buchh. des Waisenhauses, 1873 u. 1882. Abt. 1, Nr. 332, 338 u. 339. (= Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und angrenzender Gebiete ; Bd. 2).
 

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[4] Hans Gotzleben (auch Gotslebben und Gottisleben), 1503, 1508 und 1516. Altermann und Hintersasse der Diede. — Quelle: Die Klöster der Landschaft an der Werra : Regesten und Urkunden / bearb. von Albert Huyskens. Marburg: Elwert, 1916, Nr. 211, 243 u. 730. (Klosterarchive ; Bd. 1) (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen und Waldeck ; 9,1).
 

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[5] Claus Gotsleben, 1512. Quelle: Klöster, Stifter und Hospitäler der Stadt Kassel und Kloster Weißenstein : Regesten und Urkunden / bearb. von Johannes Schultze. Marburg: Elwert, 1913, Nr. 523. (Klosterarchive ; Bd. 2) (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen und Waldeck ; 9,2).
 

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[6] Hans Gotleben, 1571. Quelle: Franz Gundlach: Die Hessischen Zentralbehörden von 1247 bis 1604. Bd. 2, Urkunden und Akten. Marburg: Elwert, 1932, S. 256. (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen und Waldeck ; 16).
137. Oberhessischer Besoldungsstaat. Jarbestallungen der hovediener des oberfurstentumbs Hessen
13. Trompeter und turmplasern:
Turmplaser Andres Weber von Aschersleben und Hans Gotleben von Stasfurt sein junge, angenommen den 10. Junii anno 1571. Gelt - 12 fl. beiden. Kleidung - 3 gewonliche. Cost - zu hove.

Anna Gotslebin und Melchior Gotsleben, 1575/80
. Quelle: Rechnungsbücher derer von Boyneburg-Honstein. Namensliste von Motzenröder Einwohnern. In: 700 Jahre Motzenrode : 1291-1991 / [Walter Adler, Karl Kollmann …] ; Meinhard-Motzenrode. [Meinhard-Motzenrode], [1991], S. 15.
 

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[7] (a) Marburg: Joh. Gottsleben (Gotsleben, Gotslebius) aus Allendorph, 1574 u.1579. Quelle: Personen- und Ortsregister zu der Matrikel und den Annalen der Universität Marburg 1527-1652 / bearb. von Wilhelm Falckenheiner. Marburg: Elwert, 1904, S. 68. -
(b) Jena: Joh. Gotslebius, Aldendorphen. Hassus, 1586 a (= Sommersemester Februar bis August), 7.
Quelle: Die Matrikel der Universität Jena. Bd. 1, 1548-1652 / bearb. von Georg Mentz in Verb. mit Reinhold Jauerning. Jena: Fischer, 1944, S. 125. (= Veröffentlichungen der Thüringischen Historischen Kommission ; 1).
 

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[8] Gottleuba: »Die am gleichnamigen Fluss gelegene ehemalige Bergstadt Gottleuba wurde erstmals 1363 als Gotlavia erwähnt. Der Name änderte sich im Laufe der Zeit mehrfach, überliefert sind u.a. Gothlewen (1374), Gotleeb (1378), Gotelobe (1386), Goteleybe (1405) und Gottlewbe (1453).

    Indizien sprechen dafür, dass der Ort wesentlich älter ist, als seine Ersterwähnung. So wurde die hier befindliche Pfarre (Kirche) bereits 1352 genannt. Teile des Turmes der wohl ursprünglich als Wehranlage genutzten Kirche sowie der im Stadtwappen verwendete Reichsadler weisen auf eine Gründung des Ortes vor 1294 hin. Damals wurde die Region um Gottleuba als Reichslehen von den Burggrafen von Dohna verwaltet. Der Lokalhistoriker Karlheinz Blaschke gibt für Gottleuba für die Zeit um 1300 eine Einwohnerzahl von 250 an, was bereits auf ein ausgebildetes Gemeinwesen hindeutet, welches wahrscheinlich von den Donins gegründet wurde. Darauf deutet auch der 1298 zusammen mit Pirna erfolgte Verkauf des Ortes an König Wenzel von Böhmen hin, da die verkauften Gebiete 1405 vom meißnischen Markgrafen von Jan von Wartenberg auf Tetschen als Pfand zurückgenommen wurden.

    Die Anlage der Siedlung ist im Zusammenhang mit einer Wehranlage zu sehen, die im Bereich von Kirche und Friedhof angelegt wurde. Unterhalb dieses Bereiches befand sich eine Furt durch die Gottleuba, die der Kulmer Steig auf seiner Wegführung über das Osterzgebirge nach Böhmen zur Flussquerung nutzte.

    Den Ausschlag für die Siedlungsgründung gaben nicht die Fuhrleute sondern im Umfeld getätigte Erzfunde. Der bergbauliche Hintergrund der Ortsanlage ist unstrittig, da Gottleuba eine Stadt ohne Ackerflur war. Ackerfluren erhielt sie erst, nachdem ihr die Fluren des benachbarten Erdmannsdorf im 15. Jahrhundert zufielen. Auch der Grundriss Gottleubas mit seiner unregelmäßigen Struktur weist auf eine sich rasch entwickelnde Siedlung hin, deren wirtschaftliche Basis im Bergbau und nicht in der Landwirtschaft oder dem Handel lag.

    Eisenhaltiges Gestein sowie etwas Kupfer und Silber wurde am Nordende der Erdmannsdorfer Flur gefunden. Diese Funde lockten Bergleute aus Freiberg und Ehrenfriedersdorf aber auch aus dem nördlichen Thüringen und dem Harz herbei. Bereits 1386 regelte ein landesherrlicher Vogt die Bergwerksverhältnisse. Erst 1889 wurde die letzte Grube (Abbau von Silbererz) geschlossen.

    1463 erhielt Gottleuba das Stadtrecht, wurde aber bereits 1405 als das stetchen Goteloybe erwähnt. Kurz zuvor (1459) wurde Gottleuba im Grenzziehungsvertrag von Böhmen der Mark Meißen zugeschlagen.

    Die privilegierte Lage an den Handelsstraßen nach Böhmen beförderte in Gottleuba auch Handwerk und Handel. Bereits im 16. Jahrhundert waren Gottleubaer Innungen mit besonderen Handelsrechten ausgestattet, wie zum Beispiel Abhaltung von Frühjahrs- und Herbstmärkten, Bewilligung von Wochenmärkten.« − Quelle: Wikipedia (Stand: 11.02.2014).

Regesten/Urkunden

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Regesten des Klosters Haina. — 665. 1359 September 21. Ritter Gumpracht Vogt (Foid) von Geismar (Geysmar), seine Ehefrau Gese, beider Söhne Heinrich, Gerlach und Johann sowie Gumprachts Bruder Widekind bekunden, daß sie weder auf Grund ihrer Gerichtsbarkeit noch sonst irgendwelche Rechte an die in ihrem Gericht Geismar gelegenen Waldungen des Klosters Haina haben, die zu den verschiedenen Klostergütern, dem Hof Elgershausen (Elgirshusin), Ronighausen (Runikusin), Silbach (Sile-), Lengelnhain (Lengilnhein), um den Hessenstein (Hessin-), zum Hofe Espe, zum Aulisberg gehören oder sonst in dem Gericht liegen. Soweit sie in den Hainaer Wäldern [Holz] gehauen haben, ist dies nur mit besonderer Erlaubnis des Klosters oder pfandweise geschehen. Sie bekunden ausdrücklich, daß sie auch an der Wüstung Eschebruch samt Zubehör keinerlei Eigen-, Lehns- oder sonstige Rechte haben. Von der Behinderung des Klosters im Besitz der unterhalb des Hofes Espe gelegenen Wiese den Bingin nehmen sie Abstand und verzichten auf alle Ansprüche. Sie erklären auch alle sonstigen Irrungen mit dem Kloster für erledigt, verzichten auf alle Ansprüche und wollen das Kloster und seine Gotteslehen (gotslehin) genannten Leute an Gütern, Nutzungen und Rechten hinfort in keiner Weise behindern. Künftige Streitfälle sollen von je 2 Bevollmächtigten beider Parteien in Frankenberg, Rosenthal oder an einem Ort zwischen diesen Städten und Haina gütlich beigelegt werden. — Zeugen: Dietmar von Lindenborn (Lindinburn), Burgmann zu Gemünden an der Wohra (Gemundin an der Wårå), Otto Wintir, Burgmann zu Rosenthal (Rosindal). — Siegler: Gumpracht und Widekind, sowie Hermann von Falkenberg (Valkinberg), Amtmann zu Rosenthal, und Volpracht Ruding, Burgmann ebenda, die auch Zeugen des Vergleichs waren. — Datum a. d. 1359, in ipso die beati Mathei apostoli et ewangeliste.
 

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Urkundenbuch der Stadt Quedlinburg. 332. 1434 April 10. —  Graf Johann von Lupfen, kaiserlicher Hofrichter, beauftragt den Bischof von Halberstadt den Rath der Stadt Quedlinburg darauf zu vereidigen (Urkunde 339), dass er von den daselbst ansässigen Juden nicht mehr als 600 Gulden als Betrag des dritten Pfennigs erhoben habe, und nicht 3000 Gulden, wie ihn der Erbkämmerer des Reiches beschuldigt.
Wir graff Johanns von Luppffen, lantgrafe zu Stulingen und here zu Hohennack, des allerdurchluchtisten fursten und heren hern Sigimunds, von gotes gnaden Romischen keysers, zu allen ziten merers des richs und zu Ungern zu Beheim Dalmacien Croacien etc. kungs hoffrichter, bekennen und tun kunt offinbar mit disem brieff allen den de in sehen oder horen lesen, das wird des iczgenanten unsers heren des keysers und des heiligen richs hofgericht besessen haben zu Basel in sinem keyserlichen hoff uff diszen tag als diszer brief gegeben ist, und das doselbest fur uns kom in gericht der edel Conrat herre zu Winsperg, des heiligen richs erbkamerer, und clagt durch sinen fursprechen, als des hofgerichtes recht ist, von des egenanten unsers heren des keysers wegen als sin und des hiligen richs kamermester zu den burgermestern rate und burgern gemeinlich der stat zu Quedlingburch, als dy judischeyt in dem concilio zu Costencz dem selben unserm heren dem keyser, doczumal kung, den dritten phennig geben solten, do het in der von Winsperg von geheyses wegen des vorgenanten unsers herren des keysers empholhen in guten truwen den dritten phening von der judischeyt by in in der stat uszuheben inczubringen und im als des richs kamerer zu antworten; des nehmen sich de selben van Quedlingburg also an und sy heten drijtusent gulden von der selben judischeit uffgehaben und im nicht mer dann sechshundert guldin geantwort und hetten sy vierundczweinczighundert guldin innbehalden und hetten solich untrew an unserm heren dem keyser begangen: hofft er, man solt die selben van Quedlingburg dor an wissen, das sie im die selben vierundczweinczighundert guldin noch herusz geben und die scheden, die er deshalb geliden het, kerten und die untrew, die sie also an unserm herren dem keyser begangen hetten, verbuszten. Das verantworten Nicolaus Benstorpe, clerick Brandeburgisches bischopdomes, und Nocolaus Pollogen, der vorgenanten van Quidlingburg scriber, myt gantczem und vollem gewalt der burgermeistere ratmanne und rate beyder stete Quedlingburch, als sie den bewisten mit einem guten gewaltsbriefe versigelt mit der selben stat Quedlingburg anhangendem insigel, auch durch iren vorsprechen, als des hofgerichts recht ist, und sprachen, die von Quedlingburg hetten nicht mer dann sechshundert guldin von irer judischeyt vor den dritten pfenning uffgehaben und ingenommen und hetten die auch dem von Winsperg geantwort, dorumb si ouch sin quitancien hetten, und lieszen der selben quitancien ein vidimus doruf lesen, und redten furbaszer doruff, sy wern mit ym also uberkomen und hetten auch nicht mere dann sechshundert guldin ingenomen und mochten wol dorumb tun was recht were. Doruff der vorgenante von Winsperg redt, man verstund wol, das sy sich mit der quitancien einer solichen untrew uszczihen wolten, aber er het sy ye nicht mere dann sechshundert gulden quitert, und sy hetten drijtusent guldin von der judischeit ingenomen; darnach het er manicherley scrifft dorumb getan und het sy gen Erffurt und gen Wurczburg zum rechten gefordert; do hetten die herren von Brunswig sy wider gefordert, dem wer er durch die sinen aber nachkomen und het keins rechten von in dorumb mogen bekomen, als das in den landen so wol kundig were, das er getruet, sie mochten ir rechte dorfur nicht getun: wolten sy aber die rechte doruber tun, so wolt er im behalten dem nachzugeen, was sich dorumb geburt von unsers herren des keysers wegen. Dawider de vorgenanten von der von Quedelingborg wegen redten, sy weren ouch zum rechten gen Erffurt komen und hetten dem vorgenanten von Winsperg recht gebotten, aber er wolt als gelt von in haben, so worn sye im nichts schuldig, dann sie hetten im die sechshundert guldin, dorumb sy quitancien von ihm hetten, geantwort und hetten auch zu der czijt nicht mere von irer judischeit fur den dritten pfening ingenomen, dorumb getursten sie wol ir recht tun und saczten daz bedersiit zum rechten. Dorumb ist von den graven herren und ritteren, dy bie uns an dem hoffgericht sassen, nach unser frage und irem bespreche einhelliglich erteilt als recht is: moge der gemein rat zu Quedlingburg, der die czijte rate gewesen ist und die desselben rats noch in leben sind, und der gemein rate der itczund ist ire rechte zu den heiligen getun, das sie nit mere dann sechshundert guldin von den juden zum dritten pfening ingenomen haben, darfur sy dann quitiert sind, des sollen sye genieszen und sollen ire rechte also tun vor dem bisschoff von Halberstat hie zwischen und sant Jacobs tag schirstkomenden, und der selb bischoff solle also in die stat Quedlingburg komen oder sine rethe dorhin schicken vor den soliche rechte zu tund, und sol man dem bisschoff scriben und gebieten also dohin zu komen oder sin rethe zu sennden zu horen, wie sie ire rechte tun, mit orkund diszes briefs, der mit urteil van gericht gegeben ist versigelt mit des vorgenanten hofgerichts anhangendem insigel, geben zu Basel des nehsten samstags vor dem suntag Miscericordias domini nach Cristi geburt vierczehenhundert und in dem vier und drissigisten jaren.
Kopie im Kopialbuch der Stadt Quedlinburg Bl 17a 18b. Gedruckt bei Voigt II, 552 ff.

 

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Urkundenbuch der Stadt Quedlinburg. 338. 1434 Juli 19. — Johann Stofer und Th. Gotleben bezeugen ihre Anwesenheit bei einer Verhandlung (Urkunde 339) zwischen den Räthen des Bischofs Johann von Halberstadt und dem alten und neuen Rathe beider Städte Quedlinburg.
Ich Johann Stofer und ich Thoman von Goclieb [vom Hrsg. der Quelle verlesen? c=t?] tun kunt allermenglich mit disem brieff, das wir da by und da mide gewest sind, das der alde und der nuwe rate beyder stete zu Quedlingborch eyn recht ghetan und vulfort haben vor dem gestrengen Albrecht van Wegeleven und Betmanne von Hoym, des erwerdigen in got vaders und heren heren Johannes, bisschoffs zu Halberstad, unsers gnedigen lieben heren, reten, die dann sin gnade von sinen wegen darzu gesant hette, und das sie solich recht also getan haben nach uszwisinge solchs briefs, als uns der vorgenante unser here van Halberstad gegeben hat und auch den vorgenanten von Quedlingburg ouch einen gegeben hat, der einer lutet als der ander. Des zu orkunde so haben wir unsere insigel gedrucket uff diszen brieff, der gegeben ist uff den nehsten mantag vor sant Marie Magdalenen tag anno domini MCCCCXXX quarto.
Kopie im Kopialbuch der Stadt Quedlinburg Bl 18b. Gedruckt bei Voigt II, 556.

 

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Urkundenbuch der Stadt Quedlinburg. 339. 1434 August 15. — Johann, Bischof von Halberstadt, bekennt, dass der Rath von Quedlinburg vor seinen und des kaiserlichen Hofgerichtes Abgeordneten eidlich ausgesagt habe, nicht mehr als 600 Gulden als Betrag des dritten Pfennigs von den Juden daselbst eingenommen zu haben (Urkunde 332).
Vor dem allerdurchluchtigesten fursten und heren, heren Segemunde Romischen keysere, to allen tiden merer des rikes, to Hungeren to Bohemen Dalmacien Croacien etc. konninge, we Johan, van der gnade godes bisschop to Halberstad, bekennen openbare mit dissem breve und vor alsweme, na deme alze de edele und wolgeborn grave Johan van Luppffen, lantgrave to Stulingen und here to Hohennack, des upgenanten unses gnedigesten hern Romischen keysers hoverichter, uns gescreven und van des sulven unses gnedigesten heren des Romischen keysers und sines hoverichters wegen geboden hefft uns in de stad to Quedelingburg to vorvogende edder unse drepliken rede dar hen to sendende, dat [der] de rad dar sulves to Quedelingburg eynem ordel twisschen dem edelen und wolgeborn heren Conrade, heren to Winsberge, des hilgen Romischen rikes erffkemerer, an der eynen, und den vorgenanten rade von Quedelingburg an der anderen siden, van dem ergenanten des hilgen Romischen rikes hofgerichte gegeven, vuldon und nagan scholden, alse recht is, na deme alze itlike ordelbreve dar over gegeven eygentliken uthwisen, alse we denne mit mennigerleygen gheschefften unse kerken angelangende sin bekummert wesen, so hebbe unse drepliken rede, mit namen de gestrengen unse leve getruwen Albrechte van Wegeleve und Betmanne van Hoym, alse hute up den sondach, alse desse unse breff gegeven is, dar to bestalt, und de ersamen burgemester und ratmanne beyder stede Quedelingburg, unse leven getruwen, de over langen jaren den rad to Quedelingburg geholden hebben, nemliken Hans Knobbeken, Hinrick Kentczeler, Hans Muller, Clawes Sluffter, Tile Wrigel, Tile Jurges de anderen, de to der tijd in dem rade weren, sin van dodes wegen vorvallen und dar to de itczund den nien rad dar sulves to Quedelingburg holden, mit namen Hinrick Scharen, Cone Bodecker, Eggerd Stellmeker, Henningk Beckffelt borgemestere, Jan Warnstede, Hinrick Rokost, Tile Jurgen, Hans Werners, Tile Homynne, Henningk van dem Rade, Olcze Berndes und Herbord Scroder, hebben to sulker schult, alse de edele her Conrad, here to Winsperge, upgenant de vorgenanten rede van Quedelingburg vor des upgenanten unses gnedigsten heren des Romischen keysers hofgerichte beclaget hadde, sunderken dar up ludende, dat de rede van Quedelingburg dredusent gulden von der judischeyt wonhafftich dar sulves to Quedelingburg scholden hebben ingenommen und om nicht mer wen seshundert gulden vor den dridden penninge der joden geantwerdet, geboden ore unschult und hebben vorder na uthwisinge und inholde der ordelbreve dar over gegeven ore eyde und recht dar to gedan mit liffliken vingern up de hilgen gelecht und deme so nagegan, alse recht is, in jegenwordicheyt unses vorgenanten rades und ok in jegenwordicheyt der erbarn heren Johan Stobers und Thomas van Gotleben, de van weghen des upgenanten hilgen Romischen rikes hoffgerichte dar to bestalt weren und sulke eyde und rechte van den vorgenanten reden beyder stede Quedelingborch angenomen und entfangen hebben. Des to orkunde und nuchhafftiger bewisinge hebbe we Johan bisschop upgenant unse secret witliken heten drucken an dussen breff na Christi unses heren gebort verteynhundert jar dar na in dem verunddrittigesten jare am sontage Arnulphi.
Kopie im Kopialbuch der Stadt Quedlinburg Bl 19a. Gedruckt bei Voigt II, 556 ff.

 

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Eschwege: Stift St. Cyriaxberg.211. 1508 [ca. Juni/Juli]. — Joannes Hamel officialis an einen ungenannten Gönner und Freund: Hat alle »acta in der sache von Geysmar«, was jener bei sich gehabt hatte, empfangen, das Nötige daraus entnommen und buchen (gepuchent) lassen. — Datum: Ohne Tag.
Konzept auf Papier. — Dabei 2 Papierzettel: a) Aufzeichnungen mit dem Rubrum (saec. XVI) »Acta super Geyßmar tempore Rolandi« und folgenden Inhalts: 1. Berld Geltman hatte 6 Acker im Dorfe Geißmar, von denen er ½ Malter Hafer gab, von diesen verkaufte er 1 Acker der Kirche. — 2. Adam Tolde hat ½ Hufe, seither eine Wiese unter »dem berge«, die Hans Tawel baut. — 3. Notizen über Besitzungen der Herman Grosse, Berld Geltman, Tyle Rulant, Tolde Geltman, Urban gen. der grosse. — b) Zettel mit dem Rubrum: Testes in Geysmaria Conrat Bodens examinandos. Darauf sind verzeichnet: Deynhart Koch, Contze Jutte, Lotze, Hans Gotzleben, Henckel Wegner, Adam Tolle. — Von Zettel b ist nicht gewiß, daß er in diese Zeit gehört.
 

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Eschwege: Stift St. Cyriaxberg.243. 1516 Februrar 9. — Johannes Sommeringk, utriusque juris doctor, cantor und Kanonikus des Stifts s. Severi und des Erzbischofs von Mainz, Siegler zu Erfurt, erläßt in nachbenannter Sache, in der er vom Erzbischof zum Richter und Kommissar eingesetzt ist, an alle zur Ausführung dieses Mandats erforderten Prälaten, Plebane, Vizeplebane und Rektoren zu Eschwe und anderswo und alle übrigen in seinen Kommissariatsbereich angesessenen Priester, Kleriker, Notare und öffentlichen Schreiber die Verfügung, die Aebtissin der Nonnen (sanctimonialium), den Schultheiß (scultetus) und einen gewissen Manegolt, der auch Schultheiß (prefectus) ist, alle zu Eschwe, auf den neunten Tag nach Bekanntmachung dieses oder den nächsten Gerichtstag danach, falls der neunte keiner sein sollte, vor ihn nach Erfurt zu laden, da in der Frühe zur Terz wie gerichtsüblich im Kreuzgang U. L. Frau (b. Marie v.) zu erscheinen. Sie würden dort rechtskräftig in die Strafe, welche die zugunsten der Altermänner Hans Gottisleben und Deinhard Koch zu Geysmar erlassene inhibicio ihnen androhte, verurteilt werden, wenn sie nicht triftige Gründe dagegen darlegen könnten. — Datum: Die nona mensis Februarii. — Unterschrift: Jacobus Holtegel, notarius.
 

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Eschwege: Augustinerkloster.730. 1503 August 23. — Fridderich Diethe, der wegen seiner Männer, nämlich Claus Heynemann, Henckel und Jacof Pusolt, Gebrüder, und Hans Gotslebben, mit dem Augustinerkloster zu Esschwege eine gute Zeit in Irrung stand wegen eines »werders« oder »grießs«, den die Werre den Augustinern zu ihrem von den Vettern Heymbrod und Heinrich von Boyneburgk gen. von Honstein, den »ohmen« Fridderichs, zu Lehen gehenden Lande, gen. das Kalbeswerdt oder Seymeswerdt, hinzu gegeben hatte, bekundet, daß er folgendermaßen mit ihnen vertragen ist: das Grundstück der Augustiner gegenüber Gestedde und zwischen Esschwege und Hönde gelegen ist oben und unten und nach Esschwege und Hönde hin durch Steine abgegrenzt (versteint), oben weisen die Steine in die Werre. Der neue Werder ist nun durch Ernst Diethe, Anthonius Lorber, zur Zeit Schultheiß zu Esschwege, Hans Loewer den jungern, Hans Herolt, Schultheiß zu Hönde, Casper Sussenbeth, Hans Tryler, Schultheiß zu Gestedde, die Brüder Christofer, Tamm, Hans und Heinrich Pusolt und Hans Appel, alle von Gestedde, so geteilt, und mit Steinen abgegrenzt worden, daß die Augustiner den nächstgelegenen Teil zwischen diesen Steinen und ihrem Lande, die Männer dagegen den Teil zwischen den Steinen und der Werra erhalten haben. Diethe verspricht dazu den Augustinern, sich mit ihnen gütlich auseinanderzusetzen, wenn sie einmal durch »wasßerfluß« oder »wasßerbroch« sollten Verkleinerung ihres Grundstücks erfahren, und zwar so, daß sie dann keinen Schaden erleiden sollen. — Siegler: Der Aussteller, Heymbrod und Heinrich von Boyneburgk gen. von Honstein und Ernst Diethe, »ohme« und Vettern des Ausstellers. — Datum: Gescheen mitwochens in vigilia Bartholomei.
Ausfert. auf Perg. mit 1 anh. undeutl. Siegel (ein anderes undeutl. liegt lose bei). Rückw. gleichzeit. Rubrum mit der Jahreszahl 1504 (!) und die Signatur C 27.
 

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Kloster Ahnaberg.523. 1512 Juli 24. — Hermann Gylle der Ältere, Bürger zu Allendorf (Aldendorf) an der Werra, verkauft der Mater und dem Konvente des Klosters Ahnaberg (Anenberge) zu Kassel 1 Gulden und 1/4 (einen orth) eines Guldens rheinischer Währung jährlichen Zins zu Jacobi aus seinen 2 Ackern Land in der Feldmark vor Allendorf, oberhalb vom »Baltzerader« Borne zwischen Claus Gotsleben und Michel Barthe gen. Francke gelegen, für 26 gute rheinische Gulden auf Wiederkauf. — Siegler: 1. Hermann Koch, Schultheiß zu Allendorf, 2. Bürgermeister und Rat zu Allendorf mit ihrem Sekret. — Datum anno 1512, vigilia St. Jacobi ap.
Ausfert. Pergt., beide Siegel an Pergamentstreifen anhängend. — Signatur: 83.

Stand: April 2018
Klaus Gottsleben
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