Familienforschung
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Abwandlungen des Namens Gottsleben

Es gibt eine Reihe von Familiennamen, deren Ursprung sich vom Ortsnamen Kutzleben (alt Gozzenleber) in Thüringen ableiten lässt.

    Bei den unten genannten Namensformen handelt es sich teils um historische, teils auf den Hörfehler einer Amtsperson bei mündlichen Angaben für Eintragungen in Kirchenbüchern und anderen Urkunden zurückzuführende Schreibweisen des Familiennamens Gottsleben.

   
Personenstandsaufzeichnungen wurden bis zur Einführung der staatlich geführten Standesamtsregister meist vom Pfarrer vorgenommen. Bis etwa 1876 wurden die Familiennamen dann oft »nach Klang« oder »Lust und Laune« des jeweiligen Pfarrers in die Kirchenbücher eingetragen. An solchen Änderungen hat niemand Anstoß genommen, da die Schreibweise des Familiennamens für die Betroffenen eigentlich ohne jede Bedeutung war.

   
Die Namensform Gottlebe(r) leitet sich wohl von dem Ortsnamen Gottleuba[1] in Sachsen ab. Eine Verwandtschaftsbeziehung der Familien Gottlebe(r) zu den aus Thüringen stammenden Familien Gott(e)sleben scheint eher unwahrscheinlich, ist jedoch nicht auszuschließen.

    Gefundene Namensformen

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Gottsleben (2014 sind in den Telefonbüchern für Deutschland 202 Personen aufgeführt)

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Goddeleve (auch Godeleve)

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van Gotleben (auch von Goclieb)

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Gottsleb

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Gotslebius (latinisierte Form von Gottsleben, auch Theobius)

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Gotsleben

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Gotslebben

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Gotzleben

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Gottesleben (2014 sind in den Telefonbüchern für Deutschland 109 Personen aufgeführt)

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Gottisleben

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Gottleben (2014 in Deutschland nicht mehr zu finden, jedoch in Finnland)

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Gottlebe

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Gottleber (auch Gottlöber)

    Die Namensabwandlungen tauchen nur zum Teil in unserer Personendatenbank auf. Sie werden insoweit mit berücksichtigt, als sie für die Herkunftsbestimmung des Familiennamens von Bedeutung sein könnten oder es sich um mögliche Vorfahren der Familien Gottsleben handelt. Eine Verwandtschaftsbeziehung ist vor allem bei der Namensform Gottesleben sehr wahrscheinlich, da in frühen Kirchenbucheintragungen ein Wechsel der Schreibweisen Gottsleben und Gottesleben bei ein und derselben Person oder vom Vater zum Sohn aufgespürt werden konnte. Heute finden wir die sich durchgesetzten Namensformen Gottsleben/Gottesleben vor allem in Deutschland und den USA, die Namensform Gottleben in Finnland.

Anmerkung

[1] Albert Heintze: Die deutschen Familiennamen geschichtlich, geographisch, sprachlich. 7., sehr verb. u. verm. Aufl. / hrsg. von Paul Cascorbi. Halle/Salle ; Berlin : Buchh. des Waisenhauses, 1933, S. 221 (Gottlöber, auch Gottlebe(r), »der aus Gottleuba«).

»Die am gleichnamigen Fluss gelegene ehemalige Bergstadt Gottleuba wurde erstmals 1363 als Gotlavia erwähnt. Der Name änderte sich im Laufe der Zeit mehrfach, überliefert sind u.a. Gothlewen (1374), Gotleeb (1378), Gotelobe (1386), Goteleybe (1405) und Gottlewbe (1453).

     Indizien sprechen dafür, dass der Ort wesentlich älter ist, als seine Ersterwähnung. So wurde die hier befindliche Pfarre (Kirche) bereits 1352 genannt. Teile des Turmes der wohl ursprünglich als Wehranlage genutzten Kirche sowie der im Stadtwappen verwendete Reichsadler weisen auf eine Gründung des Ortes vor 1294 hin. Damals wurde die Region um Gottleuba als Reichslehen von den Burggrafen von Dohna verwaltet. Der Lokalhistoriker Karlheinz Blaschke gibt für Gottleuba für die Zeit um 1300 eine Einwohnerzahl von 250 an, was bereits auf ein ausgebildetes Gemeinwesen hindeutet, welches wahrscheinlich von den Donins gegründet wurde. Darauf deutet auch der 1298 zusammen mit Pirna erfolgte Verkauf des Ortes an König Wenzel von Böhmen hin, da die verkauften Gebiete 1405 vom meißnischen Markgrafen von Jan von Wartenberg auf Tetschen als Pfand zurückgenommen wurden.

     Die Anlage der Siedlung ist im Zusammenhang mit einer Wehranlage zu sehen, die im Bereich von Kirche und Friedhof angelegt wurde. Unterhalb dieses Bereiches befand sich eine Furt durch die Gottleuba, die der Kulmer Steig auf seiner Wegführung über das Osterzgebirge nach Böhmen zur Flussquerung nutzte.

     Den Ausschlag für die Siedlungsgründung gaben nicht die Fuhrleute sondern im Umfeld getätigte Erzfunde. Der bergbauliche Hintergrund der Ortsanlage ist unstrittig, da Gottleuba eine Stadt ohne Ackerflur war. Ackerfluren erhielt sie erst, nachdem ihr die Fluren des benachbarten Erdmannsdorf im 15. Jahrhundert zufielen. Auch der Grundriss Gottleubas mit seiner unregelmäßigen Struktur weist auf eine sich rasch entwickelnde Siedlung hin, deren wirtschaftliche Basis im Bergbau und nicht in der Landwirtschaft oder dem Handel lag.

     Eisenhaltiges Gestein sowie etwas Kupfer und Silber wurde am Nordende der Erdmannsdorfer Flur gefunden. Diese Funde lockten Bergleute aus Freiberg und Ehrenfriedersdorf aber auch aus dem nördlichen Thüringen und dem Harz herbei. Bereits 1386 regelte ein landesherrlicher Vogt die Bergwerksverhältnisse. Erst 1889 wurde die letzte Grube (Abbau von Silbererz) geschlossen.

     1463 erhielt Gottleuba das Stadtrecht, wurde aber bereits 1405 als das stetchen Goteloybe erwähnt. Kurz zuvor (1459) wurde Gottleuba im Grenzziehungsvertrag von Böhmen der Mark Meißen zugeschlagen.

     Die privilegierte Lage an den Handelsstraßen nach Böhmen beförderte in Gottleuba auch Handwerk und Handel. Bereits im 16. Jahrhundert waren Gottleubaer Innungen mit besonderen Handelsrechten ausgestattet,  wie zum Beispiel Abhaltung von Frühjahrs- und Herbstmärkten, Bewilligung von Wochenmärkten.«
Quelle: Wikipedia (Stand: 11.02.2014).

Stand: Februar 2015
Klaus Gottsleben
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