Juliane Gräfin von Stolberg (1506-1580)
Gräfin
Juliane von Nassau-Dillenburg, geborene Gräfin von Stolberg (geb. 15. Februar
1506 auf Schloss Stolberg, gest. 15. Juni 1580 in Dillenburg).
Eltern: Graf Botho zu Stolberg und Wernigerode
(1467-1538)
und Anna von Königstein-Eppstein (1482-1538).
Verheiratet: 1) 1523 Graf Philipp II. von Hanau-Münzenberg (1502-1529), 2)
Graf Wilhelm von Nassau Dillenburg
(1487-1559).
Gräfin
Juliane verbrachte ihre Kindheit in Stolberg und Wernigerode. 1520 bis zur
ersten Eheschließung lebte sie im Haus ihres Onkels Graf Eberhard von Königstein
und wurde von Tilemann
Plattner, einem Studienfreund Luthers, unterrichtet.
Sie war eine hochstehende,
von sittlichem Ernst durchdrungene Frau, eine gebildete, glaubenstreue
Protestantin und Mutter von sechzehn Kindern. 1523 ehelichte sie Graf Philipp
II. von Hanau-Münzenberg, der 1529 starb. Der zur selben Zeit verwitwete Graf
Wilhelm der Reiche von Nassau-Dillenburg, Vormund ihrer fünf Kinder, erkor sie
am 20. September 1531 zu seiner zweiten Gemahlin. Mit ihm hatte sie weitere fünf
Söhne und sechs Töchter. Über die beiden ältesten Söhne,
Prinz Wilhelm I., den künftigen Heros, und
Graf Johann VI., den Alten, wurden sie zu
Stammeltern der älteren und jüngeren Linie des Hauses Oranien. An der Einführung
des Kalvinismus hat sie entscheidenden Anteil gehabt, und in Bezug auf den
Niederländischen Freiheitskampf ist sie als das Gewissen ihres Sohnes Wilhelm
von Oranien bezeichnet worden. Juliane erreichte ein für die damalige Zeit hohes
Alter und erlebte zahlreiche Nachkommen. Allseits geliebt und verehrt, bildete
sie zeitlebens den mütterlichen Mittelpunkt der Familie.
Grabstätte der Nassau-Dillenburger
Grafen und Fürstenfamilie
Stadtkirche Dillenburg
Literatur
| Jacobs, Eduard: Juliana von Stolberg,
Ahnfrau des Hauses Nassau-Oranien. Nach ihrem Leben und ihrer geschichtlichen
Bedeutung dargestellt. Halle, 1889. |
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Renkhoff, Otto:
Gräfin Juliana von Nassau-Dillenburg. In: Nassauische Biographie. Wiesbaden,
1992, S. 550 f. |
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Stand: 2005
Klaus Gottsleben
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