Graf Johann VI. (1535-1606)
Graf Johann VI. von Nassau-Dillenburg, der Ältere, lutherisch, ab 1572/74
reformiert (geb. 22. November 1536 in Dillenburg, gest. am 28.
Oktober/beerdigt 7. November 1606 in Dillenburg).
Eltern: Graf Wilhelm der
Reiche von Nassau-Dillenburg (1487-1559) und
Juliane Gräfin von Stolberg
(1506-1580).
Verheiratet: 1) in Dillenburg 1559 mit Elisabeth Landgräfin
von Leuchtenberg (gest. 1579), 2) in Dillenburg 1580 mit Kunigunde-Jacobäa
von der Pfalz (1556-1586), 3) in Berleburg 1586 mit Johannetta on
Sayn-Wittgenstein (1561-1622).
Johann VI. studierte in Straßburg. Regierte
ab 1559 die nassau-dillenburgischen Stammlande, der »beste Regent, den
Nassau jemals besessen«. Bemühte sich um eine umfassende
Verwaltungsorganisation. Seit 1572 und endgültig 1577 Übergang vom
lutherischen zum kalvinistischen Bekenntnis. 1584 Gründung der Hohen Schule
Herborn als geistiges Zentrum des Kalvinismus. Neubelebung des Wetterauer
Grafenverein, dessen Führer er wurde. Schöpfung eines »Landrettungswerks«
(Miliz), das auf die umliegenden Länder ausgedehnt werden sollte, wie er
auch eine politische Union aller evangelischen Stände zu erreichen suchte.
Unterstützte entscheidend seinen Bruder Wilhelm den Schweiger in den
Niederlanden, wo er 1577 bis 1580 als Statthalter der Provinz Gelderland
tätig war und 1579 die Utrechter Union zustande brachte. Drei seiner Söhne
und seine vier Brüder sind für die Befreiung der Niederlande gefallen.
Graf Johann VI.
Grabstätte der Nassau-Dillenburger
Grafen und Fürstenfamilie
Stadtkirche Dillenburg