Familienforschung
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Graf Wilhelm der Reiche (1487-1559)

Graf Wilhelm der Reiche von Nassau-Dillenburg (geb. 10. April 1487 in Dillenburg, gest. 6. Oktober 1559 in Dillenburg).
Eltern: Graf Johann V. von Nassau-Dillenburg (1455-1516) und Elisabeth Landgräfin von Hessen (1466-1523).
Verheiratet: 1) 1505 Walpurgis Gräfin von Egmont (gest. 1529), 2) 1531 Juliane Gräfin von Stolberg (1506-1580).
   
Graf Wilhelm,
der jüngere Sohn Graf Johanns V. von Nassau-Dillenburg, übernahm 1516 die Regierung der Dillenburger Stammlande. Sein älterer Bruder Heinrich III. hatte 1504 die Besitzungen von Johanns älterem Bruder Engelbert II. in den Niederlanden geerbt. Seine erste Ehe mit Walburga von Egmond währte von 1506 bis zu ihrem Tod 1529. Seine zweite Ehe schloss er am 20. September 1531 in Siegen mit der verwitweten Gräfin Juliane von Hanau-Münzenberg, einer geborenen Gräfin zu Stolberg-Wernigerode. Mit dieser gebildeten, frommen Frau, die sich entschieden zur neuen Lehre bekannte, hatte er reichen Kindersegen, fünf Söhne und sechs Töchter. Wilhelm führte 1530 die lutherische Reformation ein und förderte das Schulwesen. Er handelte klug und blieb gegenüber Kaiser Karl V. loyal. Dieser gestattete 1544 seinem ältesten Sohn Wilhelm I. unter der Bedingung, katholisch zu werden, das Erbe von René von Chalon, Graf von Nassau und Prinz von Oranien (1519-1544), anzutreten. Graf Wilhelm trat 1536 dem Schmalkaldischen Bund bei. Der Katzenelnbogische Erbfolgestreit zwischen Hessen und Nassau hatte Wilhelm den Beinamen "der Reiche" eingebracht, allerdings wohl schon zu einer Zeit, als durch das Tübinger Urteil (1523) der bedeutende Erwerb an Land und barem Geld greifbar vor Augen zu stehen schien. Der 1557 geschlossene Katzenelnbogener Vertrag brachte ihm dann auch eine ansehnliche Abfindung mit Land und Geld, jedoch hatte der Erbfolgestreit im Laufe der fünfzig Jahre Unsummen an Prozeßkosten verschlungen und Wilhelm plagten immer wieder Geldsorgen, die seinen Beinamen nicht rechtfertigten.
 

Graf Wilhelm der Reiche

Grabstätte der Nassau-Dillenburger
Grafen und Fürstenfamilie
Stadtkirche Dillenburg

Söhne Graf Wilhelms

Sitzend Johann VI. von Nassau-Dillenburg,
  stehend von links Ludwig, Adolf und Heinrich

Gemälde aus der Werkstatt von
  Wybradt Symonsz de Geest,
  Rijksmuseum, Amsterdam

Wilhelm von Nassau, Prinz von Oranien,
im Alter von 22 Jahren

  Gemälde von Anthonis Mor,
  Staatliche Kunstsammlungen Kassel,
  Gemäldegalerie Alte Meister

Literatur
 
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Renkhoff, Otto: Graf Wilhelm der Reiche von Nassau-Dillenburg. In: Nassauische Biographie. Wiesbaden, 1992, S. 552.

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Becker, Emil: Schloss und Stadt Dillenburg. Dillenburg: Magistrat, 1950 [Neuaufl. 1983]. S. 54 ff.

Stand: 2009
Klaus Gottsleben
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