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             Ursprung des Namens
 Gott(e)sleben /  Gottleben
 
 
 Familienname
    Gott(e)sleben/Gottleben(Herkunft, Etymologie, Schreibweise)
 Der 
mitteldeutsche 
Familienname Gott(e)sleben/Gottleben 
lässt sich bis ins späte Mittelalter zurückverfolgen und ist erstmals 1320 mit Hartmannus
Goddeleve im ältesten Bürgerbuch der Stadt 
Hannover quellenmäßig belegt.
1359 finden wir in 
einer Schlichtungsurkunde zwischen dem südlich von Kassel gelegenen 
      Zisterzienser-Kloster Haina und Ritter Gumpracht 
Vogt (Foid) von Geismar (Geysmar) einen weiteren Hinweis auf den Namen 
Gott(e)sleben/Gottleben. In der  Urkunde verzichtet Ritter Vogt  auf Ansprüche der in 
seinem Gericht Geismar gelegenen Güter, Nutzungen und Rechte des Klosters Haina 
und dessen Gotteslehen (gotslehin) genannten, in den Wirtschaftshöfen des 
      Klosters lebenden Leute.[]      
Danach taucht unser Name 1434 im Urkundenbuch der 
Stadt Quedlinburg wieder auf (Thomas
van Gotleben; auch eingetragen als Thoman von Goclieb). 
Siebzig Jahre später 
 
wird 1503, 1508 und 1516 in den Urkundenbüchern der Klöster von Eschwege 
ein im obereichsfeldischen Geismar ansässiger Altermann Hans Gotzleben (auch 
Gotslebben und Gottisleben geschrieben) erwähnt.] 1512 
finden wir in  
Allendorf an der Werra 
den urkundlichen Nachweis eines Claus Gotsleben
und 1571 erfolgt die 
Aufnahme des Turmwächters (Turmplaser) Hans Gotleben aus Staßfurt (Stasfurt) in 
den Besoldungsstaat Ludwig des Älteren, Landgraf in Oberhessen.  1575/80 werden in den Rechnungsbüchern derer von Boyneburg-Honstein die im eichsfeldischen 
Motzenrode ansässigen Anna Gotslebin und
      Melchior Gotsleben genannt.[6]
    
In den Matrikeln der Universitäten Marburg und Jena wird 1574, 
1579 und im Sommersemester 1586 ein 
Johann(es) Gottsleben (Gotslebius, auch Theobius
genannt)  geführt.jungen
lutherischen mit dem Erwerb des akademischen Grades eines Magister artium 
abgeschlossen und im Frühjahr 1586  einen jungen 
adligen Herrn oder wohlhabenden Bürgersohn als Hauslehrer und Mentor zum Studium nach Jena begleitet. E
1589
Anna Maria aus der angesehenen Beamtenfamilie Hoen. 
Johann 
Bernhard Gottsleben war 
bis zu seinem und seiner Familie Pesttod 1635 
erster Pfarrer in Dillenburg. 
Der Familienname
Gottsleben starb mit ihm in Nassau-Dillenburg aus.      Die Schreibweise Gottleben, 
die wir bereits seit 1571 durch den Turmwächter Hans Gotleben aus 
Oberhessen kennen, 
finden wir 1610 wieder in Lübeck. 
      Der Kaufmann Valentin Gottleben (* um 1580; 
      † 20.02.1645 in Lübeck), der auch unter den 
        
Namensvarianten Gottlebend, Godtlebent, 
        Godtlevendt, Gudtleventh, Gottleue, Gottleve, Gottlieb und Gottleuens
      in Dokumenten geführt wird, 
      erwarb 1610 die Bürgerrechte in Lübeck und heiratete am 23. 
      September 1612 in zweiter Ehe Catharina Lütkens (* um 1592 in Lübeck; 
      † in Lübeck). 
Ihre Söhne  Johann (* 08.01.1620 in Lübeck; 
      † 15.11.1684 in Riga.    Dockmann, Ältermann der Grossen Gilde und 
      Ratsherr) und  Gabriel 
      (* 1625 in Lübeck; 
      † 10.08.1673 in Björneborg.  Kaufmann und Ratsherr) verließen im 
Dreißigjährigen Krieg Lübeck und suchten ihr Glück in Riga und Finnland. Johann Gottleben wurde Bürger in Riga und 
Gabriel Gottleben, nach einem 
      Aufenthalt in Turku (schwed. Åbo), Bürger in  Pori (schwed. Björneborg). 
Die rigaische Linie Gottleben, die 1671 durch Heirat der Catharina Gottleben 
      (* 1653 in Riga; 
      † 1689 in Riga) mit 
Hans Hinrich Berens 
      (* 23.11.1643 in Rostock; 
      † 10.04.1701 in Riga) die einflussreiche Familie 
Berens gründete, starb aus, die finnische Linie Gottleben lässt sich 
noch 
bis in die Gegenwart verfolgen.     
Im 17. Jahrhundert lebte ein
      Georg Gottleben (* um 1611 in 
Lübeck, † 11.07.1671) im Kirchspiel Bornhöved/Holstein. Der ziemlich ungewöhnliche Familienname Gottleben und die 
      in Lübeck ansässigen Familien Valentin und Adrian Gottleben sprechen für 
      einen möglichen familiären Zusammenhang. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird Georg Gottleben 
      ein Sohn von Valentin Gottleben sein, der in erster Ehe mit der im 
      November 1611 verstorbenen N.N. Timm verheiratet war. Georg Gottleben 
      studierte Theologie an den Universitäten Rostock und Wittenberg. Seinen Magister 
      erhielt er im Februar 1641 an der Universität 
      Wittenberg, wo er als Respondent eine öffentliche Prüfung unter dem 
      Vorsitz des lutherischen Theologen und Rektors der Universität Wittenberg, 
      Wilhelm Leyser, ablegte. Danach finden wir Georg Gottleben wieder in 
      Lübeck. Hier wirkte er bis ca. 1653 als Bibliothekar der Stadtbibliothek 
      und wohl auch als Lehrer am Katharineum. Ab 1653 wird er als Diaconus zu 
      Segeberg geführt. Am 25. August 1661 übernahm er die wohl besser dotierte 
      Stelle des Predigers im Kirchspiel Bornhövede/Holstein, die er bis zu 
      seinem Tod im Juli 1671 bekleidete.    
Der Name Gottleben ist heute (2014) in 
Deutschland nicht mehr nachgewiesen.    
 Nach 
den bisherigen Erkenntnissen ist der Familienname Gott(e)sleben/Gottleben 
ein 
Herkunftsname nach dem Ortsnamen 
Kutzleben, alt Gozzenleber/Gozzenleba, Kreis Weißensee in 
Thüringen. Herkunftsnamen nach Ortsnamen sind im allgemeinen zu den Namen 
derjenigen Orte - heute bisweilen Wüstungen - gebildet, aus denen die 
betreffenden Personen zugezogen sind. Der Ortsname Kutzleben 
wie auch der gleich lautende Name des Adelgeschlechtes von Kutzleben 
leitet sich ab von dem Eigennamen  Chuzzo. Der Namensteil -leben 
(lev = Erbe, Hinterlassenschaft) kommt 
immer im Zusammenhang mit Eigennamen vor und bedeutet Erbhof oder Sitz des 
jeweiligen Vornamenträgers. Der vordere Namensteil des Familiennamens 
Gott(e)sleben/Gottleben könnte sich auch auf die Sippe eines Grundherren 
beziehen. Der Namensteil -leben  (althochdeutsch leiba, niederdeutsch 
-lev(e), -loff und nordisch -lev, -löf) gehört zu den häufigsten Bestandteilen 
deutscher Ortsnamen, besonders dicht im Nordteil von Alt-Thüringen.      Rudolf Zoder und Albert Heintze nennen als weiteren Ortsnamen Gottleuba[], Kreis Pirna in
Sachsen und Max Gottschald einen wohl untergegangenen
Ort Kurzleben, alt Cortlever.     Auszuschließen 
ist auf jeden Fall die Vermutung, der Familienname Gott(e)sleben/Gottleben ließe sich ableiten von der
Eigenschaft »ein gottgefälliges Leben führen«.      
Im 
Laufe der Jahrhunderte hat sich die Schreibweise des heutigen Familiennamens 
Gott(e)sleben mehrfach 
verändert. Aufgespürt haben wir die Namensformen  Goddeleve (auch Godeleve),  
        
Gottleve, van Gotleben (auch von Goclieb), Gottsleb, Gotslebius (latinisierte Form von Gottsleben,
    auch Theobius), Gotsleben, 
    Gotslebben,
    Gotzleben, Gottisleben, Gottlebe und Gottleben. 
    Wir 
finden den Namen Gott(e)sleben bis ins ausgehende 19. 
Jahrhundert vorwiegend im Eichsfeld, im nördlichen Hessen 
und im südlichen Niedersachsen.
 
 
    Deutsches Reich um 1890Verbreitung des Namens
 Gott(e)sleben in Thüringen/Eichsfeld,
 Hessen und Niedersachsen
 
 
 
 
      
      What is the 
      origin of the last name Gott(e)sleben/Gottleben? First 
      thing to know: all surnames are the same age. Imagine that they are all 
      1,000 years old! Our ancestors bore a single baptismal name until the 
      demographic explosion of the eleventh and twelfth century, which falls 
      into the times of the Middle Ages.      The Hans, Martin, Johannes, Nikolaus and Andreas 
      populated the villages, so it was difficult to navigate. In a spontaneous 
      and completely disorganized way, our ancestors began to give themselves 
      nicknames to find their bearings which became established over time and 
      became hereditary, giving birth to our surnames. From this, we can take four lessons relating to the origin of surnames:     1. The birth of surnames was a spontaneous and anarchic 
      phenomenon throughout Europe and falls outside legislative or 
      administrative framework.You will probably never find the first 
      ancestor bearing your surname.
 2. The illiteracy of the time did not allow a 
      well-established spelling for surnames. Their use was above all oral, so 
      that their sonorities evolved and
 varied according to the dialect or patois 
      practiced in specific regions.
 3. These nicknames were individual. Each member of your 
      family could have a different name or multiple names in their lifetime.
 4. Nobody chose their own name: these were given by neighbors 
      and thirds, which associated them with some form of irony!
 The 
      surname Gott(e)sleben/Gottleben(1) is a toponymic surname(2). 
      Gott(e)sleben/Gottleben is derived from the place name Kutzleben(3). 
      Kutzleben is a village in Thuringia, where our clan was located a long 
      time ago. From the village relatives moved to the cities of Hannover, 
      Quedlinburg, Allendorf an der Werra, Mainz and ...      In cities where many people lived in confined spaces, people 
      (burgher) had to be distinguished from one another. To achieve a 
      distinction between the individual citizens, they were given surnames. 
      This was not necessary in the countryside, because everyone knew each 
      other. But in the cities, the citizens could only be distinguished by an 
      additional name, the surname. Persons, e.g. came from the village Kutzleben, got as a surname Gottsleben or the then usual spellings. (1) 
      We found the 
      following variants of our surname Gott(e)sleben/Gottleben in German 
      documents:Gottsleben (in 2014 the phone books for Germany listed 202 persons), 
      Goddeleve (also Godeleve), van Gotleben (also 'von Goclieb'), Gottsleb, 
      Gotslebius (latinized form of Gottsleben, also Theobius), Gotsleben, 
      Gotslebben, Gotzleben, Gottesleben (in 2014 the phone books for Germany 
      listed 109 persons), Gottisleben, Gottleben (2014 not more listed in 
      Germany, but in Finnland and Sweden), Gottlebe ...
 In documents of the United States the variants of the surname Gott(e)sleben/Gottleben 
      are even more diverse.
 
      (2) Toponymic surnames originated as non-hereditary personal by-names, and 
      only subsequently came to be family names. The origins of toponymic 
      by-names have been attributed to two non-mutually exclusive trends. One 
      was to link the nobility to their places of origin and their feudal 
      holdings and provide a marker of their status, while the other relates to 
      the growth of the burgher class in the cities, partly via migration from 
      the countryside. 
      (3) The spelling of Kutzleben (the village is documented for the first 
      time in the years 1128 and 1174) varied over the centuries: Cuceslebo, 
      Cuczeleiben, Coczeleibin, Kottenleibn, Gozzenlebo, Kozeleibin, Cucceleiben, 
      Cuzcleibin, Kuczeleiben, later Kutzeleibin and Kutzleben. 
 Anmerkungen 
        |  | In Deutschland setzte 
    die Verwendung des heute als Familienname bezeichneten Eigennamens erst im 
    12. Jahrhundert ein. Die Entfaltung des Wirtschaftslebens, die starke 
    Binnenwanderung im Mittelalter und der Zustrom bäuerlicher Schichten in die 
    Stadt führten dazu, dass ein beträchtlicher Teil der zu benennenden Personen 
    Bei- bzw. Familiennamen nach der Herkunft erhielten. Solche Namen konnten 
    aber auch auf Grund eines nur zeitweiligen Aufenthaltes in einem bestimmten 
    Land bzw. Ort, nach Handelsbeziehungen in die Fremde oder nach sprachlichen 
    Eigentümlichkeiten vergeben werden. Nach einem längeren Zeitraum des noch 
    freien Gebrauchs der einen oder der anderen Art der Kennzeichnung mit einem 
    Zweitnamen setzte sich vom 15. Jahrhundert an in stärkerem Maße der 
    kontinuierliche Gebrauch des gleichen Bei- bzw. Familiennamens durch. Vom 
    17. Jahrhundert an traten dann auch namensgesetzliche Maßnahmen der 
    Obrigkeit für das Recht und die Pflicht zum Tragen des Familiennamens in 
    Kraft.
 |  |  | 
      Altermann nannte man den Anführer einer 
      Gruppe. So war z.B. der 
      
      Vorsteher einer Zunft ein Altermann. Er wurde von den Mitgliedern gewählt
      und 
      vertrat die Zunft nach außen hin.Hintersassen 
      wurden vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert Bauern genannt, die von 
      einem Grundherrn dinglich abhängig waren und dem Stand der Freien oder 
      Halbfreien angehörten. Zu den Hintersassen zählten auch die Ansiedler, 
      denen im Unterschied zu den vollberechtigten Gemeindemitgliedern keine 
      oder nur geringe Rechte an der Allmende zu standen. Die Allmende ist Teil 
      der Flur einer Gemeinde, der sich im Gemeindeeigentum der Dorfgenossen 
      befand, gewöhnlich Weide, Wald und Ödland, das von den Markgenossen zur 
      Viehweide, Schweinemast, Holznutzung, Jagd und Fischerei genutzt wurde.
 |  
 Literatur 
        |  | Bahlow, Hans: Deutsches 
  Namenlexikon. Familien- und Vornamen nach Ursprung und Sinn erklärt. 
  Stuttgart: Deutscher Bücherbund, 1980, S. 182. |  |  | 
Brechenmacher, Josef Karlmann: Etymologisches Wörterbuch
der deutschen Familiennamen. 2. von Grund auf neugearb. Aufl. der
"Deutschen Sippennamen". Bd. 1, A-J. Limburg a. d. Lahn: Starke, 1957/60,
S. 581. |  |  | 
Entstehung der Familiennamen. In: 
Familiennamenbuch / hrsg. von Horst Naumann. Leipzig : Bibliographisches 
Institut, 1989, S. 10-51. |  |  | 
Gottschald, Max: Deutsche Namenkunde. Unsere Familiennamen. 5., verb. Aufl. /
mit einer Einführung in die Familienkunde von Rudolf Schützeichel. Berlin
[u.a.]: de Gruyter, 1982, S. 217 u. 313. |  |  | 
Das große Buch der 
Familiennamen. Alter, Herkunft, Bedeutung / 
 (Hrsg.)
Horst Naumann.
München: Bassermann, 2007. |  |  | 
Heintze, 
Albert: Die deutschen Familiennamen geschichtlich, geographisch, sprachlich.
7., sehr verb. u. verm. 
Aufl. / hrsg. von Paul Cascorbi. Halle/Salle ; Berlin : Buchh. des Waisenhauses, 
1933, S. 221 (Gottlöber, auch Gottlebe(r), 
»der 
aus Gottleuba«). |  |  | 
Klarmann, 
Johann Ludwig: Zur Geschichte der deutschen Familiennamen. 2., umgearb. u. stark 
verm. Aufl. Lichtenfels : H. O. Schulze, 1927. |  |  | 
Pott, August Friedrich: Die Personennamen, 
insbesondere die Familiennamen und ihre Entstehungsarten; auch unter 
Berücksichtigung der Ortsnamen. Leipzig: Brockhaus, 1859 [Neudruck 1968], S. 
336. |  |  | 
Steub, 
Ludwig: Die oberdeutschen Familiennamen. München: Oldenbourg, 1870. |  |  | 
A[ugust] F[riedrich] C[hristian] Vilmars Deutsches Namenbüchlein. Die
Entstehung und Bedeutung der deutschen Familiennamen / neu hrsg. von Rudolf
Homburg. Marburg: Elwert, 1926, S. 33. |  |  | 
Von 
deutschen Familiennamen und Namenbüchlein. Ein Vortrag. Erfurt: Weingart, 1871. |  |  | 
Zoder, Rudolf: Familiennamen in Ostwestfalen. Hildesheim: Olms, 1968, S. 598 u.
599.
 |  
 Quellen 
        |  |  
  Hartmannus Goddeleve (auch Harmannus Godeleve), 1320. 
  — Quelle: 
  Das älteste Bürgerbuch der 
  Stadt Hannover und gleichzeitige Quellen / bearb. von Karl Friedrich 
  Leonhardt. Hannover, 1933, S. 13 f. (Die Bürgerbücher der Altstadt Hannover ; Bd. 1) (= 
  Veröffentlichungen der Hauptstadt Hannover : Reihe A, Quellen; 1,1).Eintrag 
  auf Seite 13 u. 14.
 
 Isti facti sunt burgenses:
 Item anno domini MºCCCºXXº
 
 r 
  Busseke de Wendenhusen 
r 
  Johannes Copman 
r 
  Ludolfus de Giftene 
r 
  Witcel Blome 
r 
  Rovere
 r 
  Hartmannus Goddeleve 
r 
  Thidericus de Empne 
r 
  Gerhardus de Medebeke 
r 
  Johannes de Osenbrucke 
r 
  Siffridus socer Gloyses 
r 
  Johannes Cruse 
r 
  Wernerus de Osterrode 
r 
  Albertus de Lude 
r 
  Harmannus Godeleve 
r 
  Conradus Scilt 
r 
  Busso de Wenhusen 
r 
  Henricus Poppe 
r 
  Johannes de Eskenhusen 
r 
  Johannes Westfal 
r 
  Henricus Wenthagen 
r 
  Ludolfus de Giftene 
r 
  Rovere
 
 |  |  | 
    []
    Gotteslehen (gotslehin) 
    genannte Leute des Klosters Haina, 1359. 
  — 
     Quelle: 
    Kloster Haina: Regesten und Urkunden / bearb. von Eckhart G. Franz. Bd. 2, 
    1300-1560 (1648), 1. Hälfte, Regesten. Marburg: Elwert, 1970, Nr.
    665. (Klosterarchive ; Bd. 6) (= Veröffentlichungen der 
    Historischen Kommission für Hessen und Waldeck ; 9).
 
          
          
            
              | 
    
     
    Kloster Hainaum 1605
 | 
               
    Kloster HainaHessen-Nassau
 |  |  
      
        |  | 
    
    Thomas van Gotleben (auch 
    Thoman von Goclieb <vom Hrsg. der Quelle verlesen? c=t?>), 1434. 
    — 
    Quelle: 
    Urkundenbuch der Stadt Quedlinburg / bearb. von Karl Janicke ; hrsg. unter 
    Mitw. des Harzvereins für Geschichte und Alterthumskunde, Ortsverein 
    Quedlinburg, vom Magistrate der Stadt Quedlinburg. Abt. 1 u. 2. Halle a. S.: Buchh. des Waisenhauses, 1873 u. 1882. Abt. 1, Nr.
    332, 338 u. 
    339. 
    (= Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und angrenzender Gebiete ; Bd. 2).
 |  |  |  
  Hans Gotzleben 
  (auch 
  Gotslebben und Gottisleben), 
  1503, 1508 und 1516. Altermann 
und Hintersasse der Diede. — 
  Quelle: 
  Die Klöster der Landschaft an der Werra : Regesten und Urkunden / bearb. von 
  Albert Huyskens. Marburg: Elwert, 1916, Nr. 211,
  243 u. 730. (Klosterarchive ; Bd. 1) (= 
  Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen und Waldeck ; 9,1).
 |  |  | 
     
  Claus Gotsleben, 1512. 
  — Quelle: 
  Klöster, Stifter und 
  Hospitäler der Stadt Kassel und Kloster Weißenstein : Regesten und Urkunden / 
  bearb. von Johannes Schultze. Marburg: Elwert, 1913, Nr. 523. (Klosterarchive 
  ; Bd. 2) (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen und 
  Waldeck ; 9,2).
 |  |  | [6]  
  Hans Gotleben, 1571. —
  Quelle: Franz Gundlach: Die Hessischen Zentralbehörden von 1247 bis 
  1604. Bd. 2, Urkunden und Akten. Marburg: Elwert, 1932, S. 256. (= 
  Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen und Waldeck ; 16).137. Oberhessischer Besoldungsstaat. Jarbestallungen der hovediener des 
  oberfurstentumbs Hessen
 13. Trompeter und turmplasern:
 Turmplaser Andres Weber von Aschersleben und Hans Gotleben von Stasfurt sein 
  junge, angenommen den 10. Junii anno 1571. Gelt - 12 fl. beiden. Kleidung - 3 
  gewonliche. Cost - zu hove.
 
 Anna Gotslebin und Melchior Gotsleben, 1575/80. — 
      Quelle:  Rechnungsbücher derer von Boyneburg-Honstein. Namensliste von 
      Motzenröder Einwohnern. In:
700 Jahre 
  Motzenrode : 1291-1991 / [Walter Adler, Karl Kollmann …] ; Meinhard-Motzenrode. 
  [Meinhard-Motzenrode], [1991], S. 15.
 
 |  |  | [7] 
  (a) Marburg: Joh. Gottsleben 
  (Gotsleben, Gotslebius) aus 
  Allendorph, 1574 u.1579. — Quelle: Personen- und Ortsregister zu der Matrikel und den 
  Annalen der Universität Marburg 1527-1652 / bearb. von Wilhelm Falckenheiner. 
  Marburg: Elwert, 1904, S. 68. -(b) Jena: Joh. Gotslebius, Aldendorphen. Hassus, 1586 a (= Sommersemester 
  Februar bis August), 7.  — Quelle: Die Matrikel der Universität Jena. Bd. 1, 
  1548-1652 / bearb. von Georg Mentz in Verb. mit Reinhold Jauerning. Jena: 
  Fischer, 1944, S. 125. (= Veröffentlichungen der Thüringischen Historischen 
  Kommission ; 1).
 
 |  |  | 
     |  
 
      
Regesten/Urkunden 
        |  | 
        
        Regesten des Klosters Haina. 
        — 
        665.
        1359 September 21. 
        — Ritter 
        Gumpracht Vogt (Foid) von Geismar (Geysmar), seine Ehefrau 
        Gese, beider Söhne Heinrich, Gerlach und Johann sowie Gumprachts Bruder 
        Widekind bekunden, daß sie weder auf Grund ihrer Gerichtsbarkeit noch 
        sonst irgendwelche Rechte an die in ihrem Gericht Geismar gelegenen 
        Waldungen des Klosters Haina haben, die zu den verschiedenen 
        Klostergütern, dem Hof Elgershausen (Elgirshusin), Ronighausen 
        (Runikusin), Silbach (Sile-), Lengelnhain (Lengilnhein), 
        um den Hessenstein (Hessin-), zum Hofe Espe, zum Aulisberg 
        gehören oder sonst in dem Gericht liegen. Soweit sie in den Hainaer 
        Wäldern [Holz] gehauen haben, ist dies nur mit besonderer Erlaubnis des 
        Klosters oder pfandweise geschehen. Sie bekunden ausdrücklich, daß sie 
        auch an der Wüstung Eschebruch samt Zubehör keinerlei Eigen-, 
        Lehns- oder sonstige Rechte haben. Von der Behinderung des Klosters im 
        Besitz der unterhalb des Hofes Espe gelegenen Wiese den Bingin 
        nehmen sie Abstand und verzichten auf alle Ansprüche. Sie erklären auch 
        alle sonstigen Irrungen mit dem Kloster für erledigt, verzichten auf 
        alle Ansprüche und wollen das Kloster und seine Gotteslehen (gotslehin) 
        genannten Leute an Gütern, Nutzungen und Rechten hinfort in keiner Weise 
        behindern. Künftige Streitfälle sollen von je 2 Bevollmächtigten beider 
        Parteien in Frankenberg, Rosenthal oder an einem Ort zwischen diesen 
        Städten und Haina gütlich beigelegt werden. — Zeugen: Dietmar von 
        Lindenborn (Lindinburn), Burgmann zu Gemünden an der Wohra (Gemundin 
        an der Wårå), Otto Wintir, Burgmann zu Rosenthal (Rosindal). 
        — Siegler: Gumpracht und Widekind, sowie Hermann von Falkenberg (Valkinberg), 
        Amtmann zu Rosenthal, und Volpracht Ruding, Burgmann ebenda, die 
        auch Zeugen des Vergleichs waren. — Datum a. d. 1359, in ipso die beati 
        Mathei apostoli et ewangeliste.
 |  |  | 
        Urkundenbuch der 
        
         
Stadt Quedlinburg. 
        
        — 
        
        332. 1434 April 10. 
        — 
         Graf 
        Johann von Lupfen, kaiserlicher Hofrichter, beauftragt den Bischof von 
        Halberstadt den Rath der Stadt Quedlinburg darauf zu vereidigen 
        (Urkunde 339), 
        dass er von den daselbst ansässigen Juden nicht mehr als 600 Gulden als 
        Betrag des dritten Pfennigs erhoben habe, und nicht 3000 Gulden, wie ihn 
        der Erbkämmerer des Reiches beschuldigt. Wir graff Johanns von Luppffen, lantgrafe zu Stulingen und here zu 
        Hohennack, des allerdurchluchtisten fursten und heren hern Sigimunds, 
        von gotes gnaden Romischen keysers, zu allen ziten merers des richs und 
        zu Ungern zu Beheim Dalmacien Croacien etc. kungs hoffrichter, bekennen 
        und tun kunt offinbar mit disem brieff allen den de in sehen oder horen 
        lesen, das wird des iczgenanten unsers heren des keysers und des 
        heiligen richs hofgericht besessen haben zu Basel in sinem keyserlichen 
        hoff uff diszen tag als diszer brief gegeben ist, und das doselbest fur 
        uns kom in gericht der edel Conrat herre zu Winsperg, des heiligen richs 
        erbkamerer, und clagt durch sinen fursprechen, als des hofgerichtes 
        recht ist, von des egenanten unsers heren des keysers wegen als sin und 
        des hiligen richs kamermester zu den burgermestern rate und burgern 
        gemeinlich der stat zu Quedlingburch, als dy judischeyt in dem concilio 
        zu Costencz dem selben unserm heren dem keyser, doczumal kung, den 
        dritten phennig geben solten, do het in der von Winsperg von geheyses 
        wegen des vorgenanten unsers herren des keysers empholhen in guten 
        truwen den dritten phening von der judischeyt by in in der stat 
        uszuheben inczubringen und im als des richs kamerer zu antworten; des 
        nehmen sich de selben van Quedlingburg also an und sy heten drijtusent 
        gulden von der selben judischeit uffgehaben und im nicht mer dann 
        sechshundert guldin geantwort und hetten sy vierundczweinczighundert 
        guldin innbehalden und hetten solich untrew an unserm heren dem keyser 
        begangen: hofft er, man solt die selben van Quedlingburg dor an wissen, 
        das sie im die selben vierundczweinczighundert guldin noch herusz geben 
        und die scheden, die er deshalb geliden het, kerten und die untrew, die 
        sie also an unserm herren dem keyser begangen hetten, verbuszten. Das 
        verantworten Nicolaus Benstorpe, clerick Brandeburgisches bischopdomes, 
        und Nocolaus Pollogen, der vorgenanten van Quidlingburg scriber, myt 
        gantczem und vollem gewalt der burgermeistere ratmanne und rate beyder 
        stete Quedlingburch, als sie den bewisten mit einem guten gewaltsbriefe 
        versigelt mit der selben stat Quedlingburg anhangendem insigel, auch 
        durch iren vorsprechen, als des hofgerichts recht ist, und sprachen, die 
        von Quedlingburg hetten nicht mer dann sechshundert guldin von irer 
        judischeyt vor den dritten pfenning uffgehaben und ingenommen und hetten 
        die auch dem von Winsperg geantwort, dorumb si ouch sin quitancien 
        hetten, und lieszen der selben quitancien ein vidimus doruf lesen, und 
        redten furbaszer doruff, sy wern mit ym also uberkomen und hetten auch 
        nicht mere dann sechshundert guldin ingenomen und mochten wol dorumb tun 
        was recht were. Doruff der vorgenante von Winsperg redt, man verstund 
        wol, das sy sich mit der quitancien einer solichen untrew uszczihen 
        wolten, aber er het sy ye nicht mere dann sechshundert gulden quitert, 
        und sy hetten drijtusent guldin von der judischeit ingenomen; darnach 
        het er manicherley scrifft dorumb getan und het sy gen Erffurt und gen 
        Wurczburg zum rechten gefordert; do hetten die herren von Brunswig sy 
        wider gefordert, dem wer er durch die sinen aber nachkomen und het keins 
        rechten von in dorumb mogen bekomen, als das in den landen so wol kundig 
        were, das er getruet, sie mochten ir rechte dorfur nicht getun: wolten 
        sy aber die rechte doruber tun, so wolt er im behalten dem nachzugeen, 
        was sich dorumb geburt von unsers herren des keysers wegen. Dawider de 
        vorgenanten von der von Quedelingborg wegen redten, sy weren ouch zum 
        rechten gen Erffurt komen und hetten dem vorgenanten von Winsperg recht 
        gebotten, aber er wolt als gelt von in haben, so worn sye im nichts 
        schuldig, dann sie hetten im die sechshundert guldin, dorumb sy 
        quitancien von ihm hetten, geantwort und hetten auch zu der czijt nicht 
        mere von irer judischeit fur den dritten pfening ingenomen, dorumb 
        getursten sie wol ir recht tun und saczten daz bedersiit zum rechten. 
        Dorumb ist von den graven herren und ritteren, dy bie uns an dem 
        hoffgericht sassen, nach unser frage und irem bespreche einhelliglich 
        erteilt als recht is: moge der gemein rat zu Quedlingburg, der die 
        czijte rate gewesen ist und die desselben rats noch in leben sind, und 
        der gemein rate der itczund ist ire rechte zu den heiligen getun, das 
        sie nit mere dann sechshundert guldin von den juden zum dritten pfening 
        ingenomen haben, darfur sy dann quitiert sind, des sollen sye genieszen 
        und sollen ire rechte also tun vor dem bisschoff von Halberstat hie 
        zwischen und sant Jacobs tag schirstkomenden, und der selb bischoff 
        solle also in die stat Quedlingburg komen oder sine rethe dorhin 
        schicken vor den soliche rechte zu tund, und sol man dem bisschoff 
        scriben und gebieten also dohin zu komen oder sin rethe zu sennden zu 
        horen, wie sie ire rechte tun, mit orkund diszes briefs, der mit urteil 
        van gericht gegeben ist versigelt mit des vorgenanten hofgerichts 
        anhangendem insigel, geben zu Basel des nehsten samstags vor dem suntag 
        Miscericordias domini nach Cristi geburt vierczehenhundert und in dem 
        vier und drissigisten jaren.
 Kopie im Kopialbuch der Stadt Quedlinburg Bl 17a 18b. Gedruckt bei Voigt 
        II, 552 ff.
 
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        Urkundenbuch der 
        
         
Stadt Quedlinburg.
        
        
        
        —
        338. 1434 Juli 19. 
        — Johann Stofer und 
      Th. Gotleben bezeugen ihre Anwesenheit bei einer Verhandlung (Urkunde 
        339) 
      zwischen den Räthen des Bischofs Johann von Halberstadt und dem alten und 
      neuen Rathe beider Städte Quedlinburg.Ich Johann Stofer und ich 
        Thoman von Goclieb [vom Hrsg. der Quelle verlesen? c=t?] tun kunt 
        allermenglich mit disem brieff, das wir da by und da mide gewest sind, 
        das der alde und der nuwe rate beyder stete zu Quedlingborch eyn recht 
        ghetan und vulfort haben vor dem gestrengen Albrecht van Wegeleven und 
        Betmanne von Hoym, des erwerdigen in got vaders und heren heren 
        Johannes, bisschoffs zu Halberstad, unsers gnedigen lieben heren, reten, 
        die dann sin gnade von sinen wegen darzu gesant hette, und das sie 
        solich recht also getan haben nach uszwisinge solchs briefs, als uns der 
        vorgenante unser here van Halberstad gegeben hat und auch den 
        vorgenanten von Quedlingburg ouch einen gegeben hat, der einer lutet als 
        der ander. Des zu orkunde so haben wir unsere insigel gedrucket uff 
        diszen brieff, der gegeben ist uff den nehsten mantag vor sant Marie 
        Magdalenen tag anno domini MCCCCXXX quarto.
 Kopie im Kopialbuch der Stadt Quedlinburg Bl 18b. Gedruckt bei Voigt II, 
        556.
 
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        Urkundenbuch der 
        
         
Stadt Quedlinburg.
        
        
        
        —
        339. 1434 August 15. 
        — Johann, Bischof von 
        Halberstadt, bekennt, dass der Rath von Quedlinburg vor seinen und des 
        kaiserlichen Hofgerichtes Abgeordneten eidlich ausgesagt habe, nicht 
        mehr als 600 Gulden als Betrag des dritten Pfennigs von den Juden 
        daselbst eingenommen zu haben (Urkunde 332).Vor dem 
        allerdurchluchtigesten fursten und heren, heren Segemunde Romischen 
        keysere, to allen tiden merer des rikes, to Hungeren to Bohemen 
        Dalmacien Croacien etc. konninge, we Johan, van der gnade godes bisschop 
        to Halberstad, bekennen openbare mit dissem breve und vor alsweme, na 
        deme alze de edele und wolgeborn grave Johan van Luppffen, lantgrave to 
        Stulingen und here to Hohennack, des upgenanten unses gnedigesten hern 
        Romischen keysers hoverichter, uns gescreven und van des sulven unses 
        gnedigesten heren des Romischen keysers und sines hoverichters wegen 
        geboden hefft uns in de stad to Quedelingburg to vorvogende edder unse 
        drepliken rede dar hen to sendende, dat [der] de rad dar sulves to 
        Quedelingburg eynem ordel twisschen dem edelen und wolgeborn heren 
        Conrade, heren to Winsberge, des hilgen Romischen rikes erffkemerer, an 
        der eynen, und den vorgenanten rade von Quedelingburg an der anderen 
        siden, van dem ergenanten des hilgen Romischen rikes hofgerichte gegeven, 
        vuldon und nagan scholden, alse recht is, na deme alze itlike ordelbreve 
        dar over gegeven eygentliken uthwisen, alse we denne mit mennigerleygen 
        gheschefften unse kerken angelangende sin bekummert wesen, so hebbe unse 
        drepliken rede, mit namen de gestrengen unse leve getruwen Albrechte van 
        Wegeleve und Betmanne van Hoym, alse hute up den sondach, alse desse 
        unse breff gegeven is, dar to bestalt, und de ersamen burgemester und 
        ratmanne beyder stede Quedelingburg, unse leven getruwen, de over langen 
        jaren den rad to Quedelingburg geholden hebben, nemliken Hans Knobbeken, 
        Hinrick Kentczeler, Hans Muller, Clawes Sluffter, Tile Wrigel, Tile 
        Jurges de anderen, de to der tijd in dem rade weren, sin van dodes wegen 
        vorvallen und dar to de itczund den nien rad dar sulves to Quedelingburg 
        holden, mit namen Hinrick Scharen, Cone Bodecker, Eggerd Stellmeker, 
        Henningk Beckffelt borgemestere, Jan Warnstede, Hinrick Rokost, Tile 
        Jurgen, Hans Werners, Tile Homynne, Henningk van dem Rade, Olcze Berndes 
        und Herbord Scroder, hebben to sulker schult, alse de edele her Conrad, 
        here to Winsperge, upgenant de vorgenanten rede van Quedelingburg vor 
        des upgenanten unses gnedigsten heren des Romischen keysers hofgerichte 
        beclaget hadde, sunderken dar up ludende, dat de rede van Quedelingburg 
        dredusent gulden von der judischeyt wonhafftich dar sulves to 
        Quedelingburg scholden hebben ingenommen und om nicht mer wen seshundert 
        gulden vor den dridden penninge der joden geantwerdet, geboden ore 
        unschult und hebben vorder na uthwisinge und inholde der ordelbreve dar 
        over gegeven ore eyde und recht dar to gedan mit liffliken vingern up de 
        hilgen gelecht und deme so nagegan, alse recht is, in jegenwordicheyt 
        unses vorgenanten rades und ok in jegenwordicheyt der erbarn heren Johan 
        Stobers und Thomas van Gotleben, de van weghen des upgenanten hilgen 
        Romischen rikes hoffgerichte dar to bestalt weren und sulke eyde und 
        rechte van den vorgenanten reden beyder stede Quedelingborch angenomen 
        und entfangen hebben. Des to orkunde und nuchhafftiger bewisinge hebbe 
        we Johan bisschop upgenant unse secret witliken heten drucken an dussen 
        breff na Christi unses heren gebort verteynhundert jar dar na in dem 
        verunddrittigesten jare am sontage Arnulphi.
 Kopie im Kopialbuch der Stadt Quedlinburg Bl 19a. Gedruckt bei Voigt II, 
        556 ff.
 
 |  |  | 
        Eschwege: Stift St. Cyriaxberg. — 211. 1508 [ca. Juni/Juli]. 
        — Joannes Hamel officialis an einen ungenannten Gönner und Freund: Hat 
        alle »acta in der sache von Geysmar«, was jener bei sich gehabt hatte, 
        empfangen, das Nötige daraus entnommen und buchen (gepuchent) lassen. — 
        Datum: Ohne Tag.Konzept auf Papier. — Dabei 2 Papierzettel: a) Aufzeichnungen mit dem 
        Rubrum (saec. XVI) »Acta super Geyßmar tempore Rolandi« und folgenden 
        Inhalts: 1. Berld Geltman hatte 6 Acker im Dorfe Geißmar, von denen er ½ 
        Malter Hafer gab, von diesen verkaufte er 1 Acker der Kirche. — 2. Adam 
        Tolde hat ½ Hufe, seither eine Wiese unter »dem berge«, die Hans Tawel 
        baut. — 3. Notizen über Besitzungen der Herman Grosse, Berld Geltman, 
        Tyle Rulant, Tolde Geltman, Urban gen. der grosse. — b) Zettel mit dem 
        Rubrum: Testes in Geysmaria Conrat Bodens examinandos. Darauf sind 
        verzeichnet: Deynhart Koch, Contze Jutte, Lotze, Hans Gotzleben, Henckel 
        Wegner, Adam Tolle. — Von Zettel b ist nicht gewiß, daß er in diese Zeit 
        gehört.
 
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        Eschwege: Stift St. Cyriaxberg. — 243. 1516 Februrar 9. — 
        Johannes Sommeringk, utriusque juris doctor, cantor und Kanonikus des 
        Stifts s. Severi und des Erzbischofs von Mainz, Siegler zu Erfurt, 
        erläßt in nachbenannter Sache, in der er vom Erzbischof zum Richter und 
        Kommissar eingesetzt ist, an alle zur Ausführung dieses Mandats 
        erforderten Prälaten, Plebane, Vizeplebane und Rektoren zu Eschwe und 
        anderswo und alle übrigen in seinen Kommissariatsbereich angesessenen 
        Priester, Kleriker, Notare und öffentlichen Schreiber die Verfügung, die 
        Aebtissin der Nonnen (sanctimonialium), den Schultheiß (scultetus) und 
        einen gewissen Manegolt, der auch Schultheiß (prefectus) ist, alle zu 
        Eschwe, auf den neunten Tag nach Bekanntmachung dieses oder den nächsten 
        Gerichtstag danach, falls der neunte keiner sein sollte, vor ihn nach 
        Erfurt zu laden, da in der Frühe zur Terz wie gerichtsüblich im 
        Kreuzgang U. L. Frau (b. Marie v.) zu erscheinen. Sie würden dort 
        rechtskräftig in die Strafe, welche die zugunsten der Altermänner Hans 
        Gottisleben und Deinhard Koch zu Geysmar erlassene inhibicio ihnen 
        androhte, verurteilt werden, wenn sie nicht triftige Gründe dagegen 
        darlegen könnten. — Datum: Die nona mensis Februarii. — Unterschrift: 
        Jacobus Holtegel, notarius.
 |  |  | 
        Eschwege: 
        Augustinerkloster. — 730. 1503 August 23. 
        — Fridderich Diethe, der wegen seiner Männer, nämlich Claus Heynemann, 
        Henckel und Jacof Pusolt, Gebrüder, und Hans Gotslebben, mit dem 
        Augustinerkloster zu Esschwege eine gute Zeit in Irrung stand wegen 
        eines »werders« oder »grießs«, den die Werre den Augustinern zu ihrem 
        von den Vettern Heymbrod und Heinrich von Boyneburgk gen. von Honstein, 
        den »ohmen« Fridderichs, zu Lehen gehenden Lande, gen. das Kalbeswerdt 
        oder Seymeswerdt, hinzu gegeben hatte, bekundet, daß er folgendermaßen 
        mit ihnen vertragen ist: das Grundstück der Augustiner gegenüber 
        Gestedde und zwischen Esschwege und Hönde gelegen ist oben und unten und 
        nach Esschwege und Hönde hin durch Steine abgegrenzt (versteint), oben 
        weisen die Steine in die Werre. Der neue Werder ist nun durch Ernst 
        Diethe, Anthonius Lorber, zur Zeit Schultheiß zu Esschwege, Hans Loewer 
        den jungern, Hans Herolt, Schultheiß zu Hönde, Casper Sussenbeth, Hans 
        Tryler, Schultheiß zu Gestedde, die Brüder Christofer, Tamm, Hans und 
        Heinrich Pusolt und Hans Appel, alle von Gestedde, so geteilt, und mit 
        Steinen abgegrenzt worden, daß die Augustiner den nächstgelegenen Teil 
        zwischen diesen Steinen und ihrem Lande, die Männer dagegen den Teil 
        zwischen den Steinen und der Werra erhalten haben. Diethe verspricht 
        dazu den Augustinern, sich mit ihnen gütlich auseinanderzusetzen, wenn 
        sie einmal durch »wasßerfluß« oder »wasßerbroch« sollten Verkleinerung 
        ihres Grundstücks erfahren, und zwar so, daß sie dann keinen Schaden 
        erleiden sollen. — Siegler: Der Aussteller, Heymbrod und Heinrich von 
        Boyneburgk gen. von Honstein und Ernst Diethe, »ohme« und Vettern des 
        Ausstellers. — Datum: Gescheen mitwochens in vigilia Bartholomei.Ausfert. auf Perg. mit 1 anh. undeutl. Siegel (ein anderes undeutl. 
        liegt lose bei). Rückw. gleichzeit. Rubrum mit der Jahreszahl 1504 (!) 
        und die Signatur C 27.
 
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        Kloster Ahnaberg. —
        523. 1512 Juli 24. — Hermann Gylle der Ältere, 
        Bürger zu Allendorf (Aldendorf) an der Werra, verkauft der Mater und dem 
        Konvente des Klosters Ahnaberg (Anenberge) zu Kassel 1 Gulden und 1/4 
        (einen orth) eines Guldens rheinischer Währung jährlichen Zins zu Jacobi 
        aus seinen 2 Ackern Land in der Feldmark vor Allendorf, oberhalb vom »Baltzerader« 
        Borne zwischen Claus Gotsleben und Michel Barthe gen. Francke gelegen, 
        für 26 gute rheinische Gulden auf Wiederkauf. — Siegler: 1. Hermann 
        Koch, Schultheiß zu Allendorf, 2. Bürgermeister und Rat zu Allendorf mit 
        ihrem Sekret. — Datum anno 1512, vigilia St. Jacobi ap.Ausfert. Pergt., beide Siegel an Pergamentstreifen anhängend. — 
        Signatur: 83.
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