Allendorf an der Werra
Geburtsort von
Claus Gotsleben (geb. um 1490)
und
Johannes Gottsleben (geb. um 1559/60)
(Magister Joannes Gotslebius Allendorfensis ad
salinas Hassiacas)
Die
älteste Nachricht von Allendorf stammt aus dem 8. Jahrhundert. In einer Urkunde
aus der Zeit zwischen 776 und 779 wird berichtet, dass der Frankenkönig Karl der
Große dem Kloster Fulda in dem Ort Westera Salzquellen und Salzpfannen, hörige
Salzarbeiter sowie Markt, Tribut und Zoll geschenkt habe. Der Name Westera ist
von der Himmelsrichtung Westen abgeleitet, da das Gebiet an der Werra
ursprünglich zu Thüringen gehörte und der Ort an der Westgrenze lag. Zunächst
bestand die Siedlung aus zwei Teilen, dem Salzwerk und einigen Höfen westlich
der Werra sowie aus mehreren Höfen auf deren Ostseite in der Nähe der St.
Crucis-Kirche.
Durch Salzgewinnung und Handel
entwickelte sich »Allendorf in den Soden« zu einer blühenden Stadt, die zu den ersten Städten
Hessens zählte. Prachtvolle Fachwerk-Wohnhäuser und bedeutende öffentliche
Bauten zierten das Stadtbild. Drei Kirchen ragten über die Dächer. Ein
doppelter Mauerring mit zwischen liegendem Graben, durch Türme und Halbtürme
verstärkt, schützten die Stadt in unruhigen Zeiten und bei Fehden. Die Stadt
übte eine starke Anziehung auf die Bewohner jener Dörfer aus, die wegen
Kriegswirren oder ihrer ungünstigen Lage aufgegeben und wüst wurden. Zur
Feuerung ihrer Siedepfannen nutzten die Salz-Pfänner bis Mitte des 16.
Jahrhunderts ausschließlich Holz. Zu dessen Bezug bestand ein Bann- oder
Zirkrecht über ein großes Gebiet, das bis ins
Eichsfeld hineingriff.
Quellen