Familienforschung
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Das Kloster Reifenstein
(1847 bis 1880 Ackerbauschule)

 

 

 

1162 Gründung des Klosters Reifenstein durch Stiftung des Grafen Ernst von Tonna-Gleichen.
1525 Aufständische Bauern unter Führung von Thomas Müntzer und Heinrich Pfeifer plündern das Kloster und stecken es in Brand.
1622 Herzog Christian von Braunschweig überfällt und plündert das Kloster.
1631 Schwedische Truppen überfallen das Kloster und rauben es aus.
1743 Fertigstellung der Klosterkirche.
1802 Wird das Eichsfeld in Folge der politischen Ereignisse dem preußischen Königreich zugesprochen.
1803


 
Am 17. Januar 1803 verfügte der preußische König die Aufhebung des Klosters. Am 2. März 1803 wurde die Klosteraufhebung und damit das Ende der Abtei Reifenstein vollzogen. Die umfangreiche Bibliothek kam an das Heiligenstädter Gymnasium, wurde jedoch später der preußischen Staatsbibliothek übergeben.
Die vier steinernen Statuen vom Hauptportal der Klosterkirche wurden in den späteren Jahren dem Dom in Nordhausen übergeben, wo sie sich bis zum Jahre 1998 befanden. Sie wurden inzwischen wieder nach Reifenstein überführt
1805



 
Seit dem Frühjahr 1805 wurden die Klostergüter und Wirtschaftsgebäude in eine königliche Domäne umgewandelt und verpachtet. Der zweite Domänepächter, der königlich-preußische Oberamtmann Christian Knipping (am 2. April 1857 gestorben, die Grabstätte ist bis heute erhalten), brachte 1847 im leer stehenden Ostflügel des Klosters eine Ackerbauschule unter. Die nachfolgenden Pächter hatten keinerlei Beziehung zum Kloster und seiner Geschichte. Alle Gebäude und auch die Kirche unterlagen während der Domänezeit der landwirtschaftlichen Nutzung. Die Kirche diente als Scheune sowie Geräteschuppen und war dem Verfall preisgegeben.
1847






 
Wurde die Ackerbauschule für die Landkreise Heiligenstadt, Worbis und Mühlhausen vom königlich-preußischen Oberamtmann Christian Knipping gegründet. Die Finanzierung der Schule erfolgte vom Land Thüringen. Ausbildungsziel der Schule war die theoretische und praktische Berufsausbildung in einem zweijährigen Lehrgang für den Landwirtschaftsberuf, mit Schwerpunkt Feldwirtschaft. Die Schüler mussten die von ihnen verlangten praktischen Arbeiten unentgeltlich durchführen, was der Domänepächter Knipping besonders ausnutzte und zur Fluktuation von Schülern führte. Die geringe Schülerzahl - teilweise unter 10 - und viele Beschwerden über die Methoden des Domänepächters Knipping, führten zur zeitweiligen Stagnation des Lehrbetriebes. Unter dem Domänepächter Brenning kam es wieder zu einer Verbesserung der Lage der Schüler und Lehrer. Die Schülerzahl stieg wieder bis auf 35 an. 1867 ging die Teilnehmerzahl wieder zurück und der Lehrbetrieb wurde vorübergehend eingestellt. Die Ackerbauschule wurde 1880 in eine Landwirtschaftliche Winterschule umgewandelt und nach Worbis verlegt.
1897
 
Wird von Ida von Kortzfleisch der »Verein für wirtschaftliche Frauenschulen auf dem Lande« gegründet. Sie mietete den Ostflügel des Klosters und die Gartenanlagen. Im Frühjahr 1900 wurde mit der Ausbildung von Haushaltspflegerinnen und Lehrerinnen begonnen.

 

 

Literatur:
Reifenstein, St. Maria und Margareta; Andachtsraum. In: Die Kirchen im Eichsfeld. Kirchen und Kunstführer. 2., bearb. u. erw. Aufl. Hrsg. vom Verein für Eichsfeldische Heimatkunde e.V. u. vom Heimatverein Goldene Mark (Untereichsfeld) e.V. Duderstadt: Mecke, 2011, S. 244-247.

Stand: November 2012
Klaus Gottsleben
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