Familienforschung
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Hartmannus Goddeleve (1320)

In den Jahren, in denen das Dorf Kutzleben mehrfach seine Grundherren gewechselt hatte, taucht 1320 unser Familienname Gottsleben erstmals urkundlich mit Hartmannus Goddeleve (auch Harmannus Godeleve) im ältesten Bürgerbuch der Stadt Hannover auf. Stammte Hartmann aus dem weit entfernten Kutzleben? Wir wissen es nicht. Unwahrscheinlich ist es nicht, denn die Entfaltung des Wirtschaftslebens führte im ausgehenden Mittelalter zu einer starken Binnenwanderung und der Ruf »Stadtluft macht frei« lockte viele unfreie Knechte und Bauern vom Lande in die Stadt. Zur namentlichen Unterscheidung der zahlreichen städtischen Neubürger erhielt ein beträchtlicher Teil der zu benennenden Personen Bei- bzw. Familiennamen nach ihrer Herkunft. In unserem Fall könnten wir annehmen, dass eine der damals gebräuchlichen Namensformen für Kutzleben zum Beinamen Goddeleve führte.

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Hartmannus Goddeleve (Neubürger Hannover) 1320. Quelle: Das älteste Bürgerbuch der Stadt Hannover und gleichzeitige Quellen / bearb. von Karl Friedrich Leonhardt. Hannover, 1933. (Die Bürgerbücher der Altstadt Hannover ; Bd. 1) (= Veröffentlichungen der Hauptstadt Hannover : Reihe A, Quellen; 1,1).
Eintrag auf Seite 13 u. 14.

Isti facti sunt burgenses:
Item anno domini MºCCCºXXº
r Busseke de Wendenhusen r Johannes Copman r Ludolfus de Giftene r Witcel Blome r Rovere
r Hartmannus Goddeleve r Thidericus de Empne r Gerhardus de Medebeke r Johannes de Osenbrucke r Siffridus socer Gloyses r Johannes Cruse r Wernerus de Osterrode r Albertus de Lude r Harmannus Godeleve r Conradus Scilt r Busso de Wenhusen r Henricus Poppe r Johannes de Eskenhusen r Johannes Westfal r Henricus Wenthagen r Ludolfus de Giftene r Rovere

Die zentrale Lage der Stadt Hannover prägte ihre Geschichte von Beginn an. Sie entstand im frühen Mittelalter als kleine dörfliche Siedlung auf einer hochgelegenen und damit hochwasserfreien Terrasse der Leine (Honovere = das hohe Ufer). Daneben lag ein bedeutender Flussübergang, denn hier kreuzten sich zwei wichtige alte Fernstraßen.
   
Aus der kleinen Siedlung entstand im späteren Mittelalter eine kleine Marktsiedlung die schon bald Stadtrechte bekam und an das Fürstengeschlecht der Welfen verkauft wurde. 1241 stellt der welfische Herzog "Otto das Kind" ein Stadtprivileg aus, das als älteste Erwähnung der Stadt Hannover gilt. Es war damals schon ein lebendiges, von selbstbewussten Handwerker, Händlern und Gewerbetreibenden geprägtes Zentrum.
    Im 14. Jahrhundert wurde die Stadt mit einer soliden Mauer befestigt, nur drei Tore stellten die Verbindung zur Außenwelt her: das Leintor, das Aegidientor und das Steintor. Aus der Zeit stammen auch die drei gotischen Kirchen, Aegidien-, Markt- und Kreuzkirche, wobei die beiden ersten auf Strukturen älterer Gebäude stehen. Hundert Jahre später wurde das Rathaus, heute das Alte Rathaus, neben der Marktkirche. gebaut, das jahrhundertelang Machtzentrum der Stadt war. Auch die Altstadt Hannovers entstammt dieser Zeit.
   
Die Stadt begann zu wachsen und die Bürger Hannovers waren selbstbewusst genug geworden, sich 1533 mit einem Schwur auf dem Marktplatz zur lutherischen Lehre zu bekennen.
    Das Geschlecht der Welfen nahm auf die Geschichte der Stadt weiter einen großen Einfluss. Im 17. Jahrhundert machten sie Hannover zu ihrer Residenz. Georg I. Ludwig wurde Kurfürst von Hannover und 1714 sogar König von England. Auch das britische Königshaus der Windsors stammt von ihm ab.

Altstadt Hannover

Stand: Juni 2008
Klaus Gottsleben
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